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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller
Autoren: Martin Calsow
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im Hubschrauber durchgegangen. Sein Sicherheitsberater hatte ihmnoch sehr verklausuliert von einer möglichen Option erzählt, die das Verhandeln leichter machen würde. Sie würde sich aber erst im Laufe des Nachmittages ergeben. Er war zu müde, um nachzufragen. Jetzt musste er sich konzentrieren. Er durfte nicht nachgeben, aber auch nicht aufbrausen. Zuviel stand auf dem Spiel.
    »Schalom, Präsident Assad.«
     
    Die Delegationen verschwanden in der Turnhalle. Elijah hatte sich durch die Apfelplantagen gerobbt, die sich von den Golanhöhen hinunter zur Ebene von Qunaitra zogen. Seine Tarnung war gut gewählt. Es besaß eine grünbraune Camouflage, und sein gesamter Rücken und Hinterkopf war mit einem Geflecht aus kleinen Ästen und Gestrüpp bedeckt. Der Checkpoint lag auf ein Uhr rechts von ihm. Er hatte die Straße, die aus den Ruinen zum UN-Gelände führte, bestens im Blick. Sie lag 150 Meter vor ihm. Die TV-Teams mussten ihre Position jetzt räumen. Nach wenigen Minuten war alles wieder ruhig und leer. Noch einmal prüfte er Wind, Feuchtigkeit und Sonneneinwirkung. All das konnte Schüsse auf Ziele in der Distanz beeinflussen. Er sah durch das Fernglas. Die Fahrzeugkolonne der Araber hatte die Straße und den Checkpoint vor 90 Minuten passiert. Die Sonne brannte erbarmungslos auf ihn nieder, ließ die Luft über den Teer der Straße dort hinten flirren.
    Alistair musste auf dieser Straße ins Camp kommen, dann könnte er helfen. Sicher würde so ein Zwischenfall auch wieder Ärger heraufbeschwören, aber sie hätten ein großes Faustpfand im Spiel. Und wenn die Satellitenbilder wirklich den zeigten, den sie vermuteten, wäre ein kleiner Schusswechsel es mehr als wert.
     
    Robinson hatte Blauhelm-Soldaten immer verachtet. Seitdem die Holländer so kläglich in Srebrenica gegen die Serben eingeknickt waren, hielt er das Konzept der UN für nutzlos. Für einen langgedienten US-Offizier war die UNO eineSchwatzbude. Politik machte man mit Härte, Durchsetzungswillen und vor allem Glauben – nicht mit Resolutionen. Er sah seine Jünger vom Beobachtungspunkt oberhalb des Lagers aus mit dem Fernglas und konnte sich wegen der vielen umstehenden Journalisten nicht einmal laut freuen. Sie waren tatsächlich mit den Ausweisen der drei Kanadier noch rechtzeitig in das Lager gekommen.
    Sicher durften sie sich nicht lange hier aufhalten, aber für die Operation würde die Tarnung reichen. Er sah, wie die israelische Delegation und die Araber aufeinander zutraten. Die Journalisten waren völlig hektisch. Diese Bilder liefen live um die ganze Welt. Und alle Reporter hier dachten, dass sie schon jetzt das Bild des Jahres filmen würden. Sie täuschten sich.
     
    Alistair hatte den Wagen gestartet, nachdem Almut dem Alten im Kofferraum Wasser und seine Tabletten gegeben hatte. Ihr Wagen rollte langsam auf den syrischen Militärposten zu. Ein Soldat erhob sich von einer Betonsperre und hob die Hand. Neben ihm hing schlaff die Landesflagge am Mast. Alistair bremste, stellte den Motor nicht aus. Direkt neben ihm zweigte die Straße nach links ab. Es war die alte Hauptstraße, die zum Stadtausgang führte und sich dort mit der Straße, auf der sie sich jetzt befanden, wieder vereinigte.
    Faruk hatte ihm den Tipp gegeben. Er kannte Qunaitra von verschiedenen Einsätzen. »Stopp den Wagen exakt dort, wenn sie dich zu sich winken. Versuch auszusteigen. Dann kommen sie zu dir. Sollte es Ärger geben, gibst du Gas und musst nicht wenden oder rückwärts fahren.«
    Tatsächlich lief der junge Soldat auf ihr Fahrzeug zu. Vorsichtig schlug der Schotte schon die Reifen nach links ein. Er drehte die Scheibe herunter und grüßte auf Arabisch. Der Soldat sah in das Innere, und Alistair reichte ihm die Papiere, erzählte etwas von Reinigungskräften und dass sie schnell in das Lager müssten, da die Unterkünfte noch nicht so aussehen würden, wie sich der Kommandeur das vorstellte.
    Der junge Syrer blickte ihn kritisch an. »Ich kenne euch gar nicht. Die Putztruppe ist heute Morgen doch wieder zurückgekommen. Ich habe sie selbst gesehen. Sie kommen immer mit einem Bus.« Alistair blieb ruhig. »Ja, stimmt. Aber es war diesem Idiot nicht sauber genug. Und wir Soldaten haben wohl anderes zu tun.«
    Der Syrer lächelte ihn an. Er drehte sich zu den Frauen im Fond und sprach sie auf Arabisch an. Regina begann zu husten. Almut erwiderte auf Arabisch und fragte ihn, ob er kein Benehmen habe, sie hier in der Hitze stehen zu
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