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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)
Autoren: Felix T. Richter
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benommen. Und ich habe keinerlei Erinnerungen. Was ist mit
mir geschehen? Ich war tot, oder nicht?“, stammelte Anthlo, die Situation nicht
begreifend. Freundlich legte der alte Mann seinen Arm auf Anthlos Schulter.
„Sicher. Aber jetzt seid Ihr wieder unter den Lebenden. Kommt mit, ich muss
Euch viel erklären!“, sprach der Mann gutmütig. Da ihm keine andere Wahl blieb,
folgte Anthlo dem Mann, der bereits in einem Seitengang der großen Halle
verschwand. Sie liefen auf eine schwere Tür zu, vor der ein Mann, bewaffnet mit
einem wuchtigen Schwert, Wache hielt. Als er Anthlo und dessen Begleiter
erkannte, ließ er die beiden passieren.
    In dem Raum dahinter standen mehrere Tische, auf
denen spezielle Werkzeuge und Gerätschaften lagen, bei deren Anblick Anthlo ein
Schauer über den Rücken lief. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer
gläserner Behälter. Er war gefüllt mit einer merkwürdig aussehenden
Flüssigkeit. Darin lag ein Mann von kräftiger Statur, der sehr wahrscheinlich
tot war. An dem Behälter waren mehrere Röhren befestigt, die nach unten in den
Boden verliefen. Anthlos Schädel begann zu brummen, so als wollte ihn der
Anblick an etwas erinnern und er erkannte, dass nichts Gutes bevorstand. „Die
Tatsache, dass Ihr jetzt neben mir steht und diese Apparatur betrachtet, zeigt,
dass unsere Forschungen Erfolg hatten. Die Leute, die Ihr gesehen habt, gehören
dem Zirkel an. Wir sind eine Gruppierung von Wissenschaftlern, die soeben das
Unmögliche möglich gemacht haben. Wir haben es geschafft, mit Hilfe von Magie
und verschiedenen Substraten tote Materie erneut zum Leben zu erwecken und eine
verlorene Seele aus dem Schlund des Jenseits zu holen. Jahrelang haben wir
geforscht und nun ist es uns endlich gelungen!“ „Ich bin also das Produkt eines
verrückten Experiments?“, erkundigte sich Anthlo ungläubig und ihm wurde ein
wenig übel bei dem Gedanken daran, dass er eigentlich hätte tot sein sollen.
Der Mann an seiner Seite lachte schallend. „Nein, Ihr seid mehr als das. Ihr
seid der erste Eurer Art. Ihr seid der erste wieder zum Leben erweckte Mensch,
der Beginn einer neuen Rasse!“, erklärte der alte Mann feierlich. „Menschen,
die wiederbelebt wurden? Das ist doch krank und wider die Natur! Eine neue
Rasse? Ihr wollt doch nicht noch mehr Wesen wie mich schaffen?“, entfuhr es
Anthlo, dessen Stimme zornig wurde. Der Greis blieb gelassen. „Nein, niemand
wird so sein wie Ihr. Ihr seid einzigartig. So etwas wie Euch werden wir nie
wieder erschaffen können, aber auf der Grundlage dieses Erfolges werden wir
weitere lebende Tote erzeugen. Sie werden als reine Soldaten dienen, frei von
jeglichen moralischen Werten und Gedanken. Ihr einziges Leitmotiv wird das
Vernichten sein.“ „Vernichten? Ihr seid wohl nicht bei Sinnen! Niemand darf in
die Gesetze der Natur eingreifen und sich lebende Tote als Waffe schaffen. Ihr
seid keine Wissenschaftler, ihr seid lediglich eine fanatische Sekte!“ Anthlo
bebte vor Zorn, während sein Gegenüber noch immer gefasst war. Wie konnte er
nur so ruhig bleiben, fragte sich Anthlo. „Na na, wer wird denn gleich
ausfallend werden. Ihr mögt uns als Sekte ansehen, aber unsere Ziele sind rein
und edel, auch wenn es sich für einen Außenstehenden wie Wahnsinn anhören muss.
Sagt Euch der Name Moros etwas?“ Ein pochender Schmerz in seiner Brust
durchfuhr Anthlo, als er den Namen hörte. Noch immer besaß er kaum
Erinnerungen, doch dieser Name löste eindeutig etwas in ihm aus. Er konnte nur
nicht sagen, was es war. „Ich habe schon einmal von ihm gehört, glaube ich.“
    Der Alte lachte erneut: „Schon mal gehört, sagt
er. Es ist zu komisch, dass Ihr Euch an nichts mehr erinnern könnt. Aber das
wird noch kommen, das verspreche ich!“ Seine Stimme wurde stumpfer. „Moros war
mein Bruder. Tragischerweise ist er vor langer Zeit an einer unheilbaren Krankheit
gestorben, kurz bevor sein Werk vollständig ausgeführt werden konnte. Sein Plan
war der Gedanke an eine Armee, die keinen Schmerz fühlt, die kein Leid kennt
und die Gehorsam leistet, bestehend aus den wiedererweckten Seelen der Toten.
Der Gott Sartos, seines Zeichens Schöpfer der dunklen Magie, hatte zu meinem
Bruder gesprochen und ihm die Fähigkeiten gegeben, die er dafür benötigte.
Durch seine Gabe wurden wir zu den ersten Blutmagiern der Menschheit. Und er
teilte mit uns die Wahrheit! Wir leben in einer Welt, die seit langer Zeit
schon still steht. Das Zeitalter der Menschen, wie
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