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Der Leuchtturm am Ende der Welt

Der Leuchtturm am Ende der Welt

Titel: Der Leuchtturm am Ende der Welt
Autoren: Jules Verne
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ihren Überfluß aufgespeichert hatten.
    Weiter erzählte Vasquez, wie es ihm nach der Strandung der ›Century‹ gelungen war, den Obersteuermann dieses Schiffes zu retten, und wie beide, während sie das Eintreffen der ›Santa-Fé‹ erwarteten, ihr Leben gefristet hatten. Ihr heißester Wunsch war da immer nur gewesen, daß die durch notwendige und umfassende Reparaturarbeiten zurückgehaltene Goelette nicht eher möchte aufs offne Meer auslaufen und die Gewässer des Großen Ozeans erreichen können, als bis der Aviso in den ersten Tagen des März hier eingetroffen wäre.
    Diese würde aber doch von der Insel abgesegelt sein, wenn die zwei Geschosse, die John Davis ihr in den Rumpf gejagt hatte, sie nicht nochmals mehrere Tage aufgehalten hätten. Vasquez beendete hiermit seinen Bericht; er schwieg bescheiden über das, was ihm persönlich zur Ehre gereicht hätte. Da nahm aber John Davis das Wort.
     

    Er befand sich unbedingt in der Tragweite des Leuchtfeuers. (S. 195.)
     
    »Was Vasquez Ihnen. Herr Kommandant, mitzuteilen vergessen hat, sagte er, ist, daß unsre beiden Kugeln, trotz der Löcher, die sie in die Beplankung der Goelette gerissen hatten, den beabsichtigten Zweck doch keineswegs erreichten.
     

    Ein Schuß ertönte. (S. 199.)
     
    Die ›Maule‹, so hieß die Goelette, wäre trotzdem noch an jenem Morgen in See gegangen, wenn Vasquez nicht auf die Gefahr seines Lebens hin zu ihr hingeschwommen wäre und eine Kartusche zwischen dem Steuer und dem Hintersteven des Fahrzeuges befestigt hätte. Leider erreichte er auch damit nicht gar was wir wünschten und erwarteten. Die durch das Sprengmittel verursachten Havarien waren nur leichterer Art und konnten in zwölf Stunden ausgebessert werden. Diese zwölf Stunden sind es jedoch, die es Ihnen ermöglicht haben, die Goelette noch in der Bucht vorzufinden. Das Verdienst dafür fällt Vasquez zu, ebenso wie das, nach Erkennung des Avisos nach dem Leuchtturm geeilt zu sein und dessen seit so langer Zeit erloschene Lampen wieder angezündet zu haben.«
    Der Kommandant Lafayate dankte John Davis und Vasquez mit einem warmen Händedruck, hatten die beiden es doch durch ihre erfinderischen Eingriffe der ›Santa-Fé‹ erst ermöglicht, noch vor der Abfahrt der Goelette zur Stelle zu sein. Dann erzählte der Offizier, unter welchen Verhältnissen der Aviso eine Stunde vor dem Untergange der Sonne die Insel in Sicht bekommen hätte.
    Der Kommandant Lafayate war sich über die Lage seines Schiffes klar, da er erst am Morgen das Besteck gemacht hatte. Der Aviso brauchte nur auf das Kap Sankt-Johann zuzusteuern, das er noch vor dem Dunkelwerden in Sicht bekommen mußte.
    So kam es auch; ehe die Dämmerung den Himmel zu verschleiern anfing, gewahrte der Kommandant Lafayate deutlich, wenn auch nicht die Küste der Insel, so doch die höhern Berggipfel, die hinter dieser aufragten. Er befand sich damals noch in der Entfernung von etwa zehn Seemeilen von der Insel und rechnete darauf, binnen zwei Stunden an seinem alten Ankerplatze zu liegen.
    Zur gleichen Zeit war es gewesen. wo John Davis und Vasquez die ›Santa-Fé‹ zuerst bemerkt hatten, und wo Carcante oben vom Leuchtturm aus ihr Erscheinen Kongre meldete, der sofort Anstalten traf, unverzüglich abzufahren, um die Bucht verlassen zu haben, ehe die ›Santa-Fé‹ in diese eingelaufen wäre.
    Inzwischen dampfte die ›Santa-Fé‹ weiter auf das Kap Sankt-Johann zu. Das Meer war ruhig; kaum spielten darauf kleine Wellen, die der letzte Hauch des Abendwindes von der See her dahintrieb.
    Vor der Zeit, wo der Leuchtturm am Ende der Welt errichtet worden war, wäre der Kommandant Lafayate gewiß nicht so unvorsichtig gewesen, sich dem Lande im Dunkeln so weit zu nähern, noch weniger natürlich, in die Elgorbucht einzulaufen, um den kleinen Landeinschnitt aufzusuchen.
    Da Küste und Bucht jetzt aber beleuchtet werden mußten, erschien es ihm nicht notwendig, bis zum Morgen zu warten.
    Der Aviso setzte also seinen Weg nach Südwesten fort, und als es vollständig Nacht geworden war, lag er kaum noch eine Seemeile vor dem Eingange zur Elgorbucht. Der Aviso hielt sich unter Dampf, in der Erwartung, daß der Leuchtturm bald angezündet werden müßte.
    Eine Stunde verging. Kein Lichtschein blitzte von der Insel her auf. Über seine Lage konnte sich der Kommandant Lafayate doch gar nicht täuschen… ohne Zweifel lag hier die Elgorbucht vor dem Bug seines Schiffes und er befand sich unbedingt in der Tragweite des
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