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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Richard Dübell
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As-salāmu alaikum , Freund Ealhwine of York.«
    »Du bist immer noch der Einzige, der meinen Namen richtig aussprechen kann«, brummte Ealhwine.
    … dies war der Mann, mit dem zusammen sie den größten Treuebruch an ihrem Volk begehen würde … um dessentwillen sie alle Gelöbnisse brechen würde, die ihr Leben bestimmt hatten … und dessentwegen sie Roland verraten würde, den Neffen und Paladin von König Karl, den größten Helden der Franken – ihren Verlobten, den sie ebenfalls liebte. Den sie liebte, aber nicht genug.
    » Hé wallah bahebak habibi «, flüsterte Afdza Asdaq, der Anführer des maurischen Heers, das die Franken unter Roland vernichten würde. »Ich schwöre zu Gott, ich liebe dich, mein Stern.«
    »Roland ist hoffnungslos eingeschlossen«, sagte Afdza später, als sie zu dritt in seinem Zelt saßen. Afdza hatte seine Scharführer nach draußen geschickt. Die Männer waren nicht zufrieden gewesen, aber sie hatten sich ohne Zögern gefügt. Anders als im fränkischen Heer musste ein geachteter Anführer der Mauren nur befehlen, wenn er etwas erreichen wollte; seine Männer gehorchten ihm. Ein fränkischer Heerführer hingegen war ständig Diskussionen ausgesetzt; er musste überzeugen, wenn er wollte, dass seine Unterführer und deren Männer hinter ihm standen. Die maurischen Soldaten folgten ihrem General in Sieg und Niederlage und hielten ihm klaglos die Treue, wenn sie ihn einmal anerkannt hatten. Ein fränkischer Heerführer war zum Sieg verdammt; erlitt er eine Niederlage, wandten sich seine Männer von ihm ab.
    Nur Roland war anders. Seine Männer vergötterten ihren Anführer ebenso, wie die Mauren Afdza bewunderten. In dieser Hinsicht waren sie sich erstaunlich ähnlich, Roland und Afdza …
    »Er hat sich mit seinem Heer in ein Seitental zurückgezogen«, erklärte Afdza. »Der Eingang ist so eng, dass er ihn mit einer Handvoll Männer eine ganze Weile verteidigen kann. Eine perfekte Lage; ich hätte in seiner Situation nicht anders gehandelt …«
    Arima nickte. Sie kannte die Gegend so gut wie den Hof ihrer Burg. Ein schmaler Pfad führte über einen Kamm steil nach unten in einen Talkessel zwischen steil aufragenden Berghängen, der so idyllisch wie tödlich war.
    »Nur, dass es daraus keinen Ausweg gibt«, führte Afdza weiter aus. »Er hat sich selbst gefangen.«
    »Wie viele Krieger hat er noch?«, fragte Ealhwine.
    Afdza zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls genug, dass der morgige Tag erneut blutig wird.«
    »Und … wer ist von den Paladinen noch übrig?«
    »Ich weiß es nicht. Unter Helm und Panzerhemd sehen alle Männer gleich aus.«
    »Du lügst«, sagte Arima ruhig.
    Afdza senkte den Blick. »Das ist richtig«, sagte er.
    »Bischof Turpin?«, fragte Ealhwine nach einer langen Pause.
    Der Anflug eines Lächelns huschte über Afdzas Gesicht. »Der ist noch am Leben, und wie. Wenn der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa salam , ihn an seiner Seite gehabt hätte, würde längst die ganze Welt dem wahren Glauben anhängen.«
    »Remi?«, fragte Arima nach einer noch längeren Pause.
    Die Paladine waren König Karls Elitekrieger und ihm ebenso treu ergeben wie einander. Einer hätte sich eher für den anderen geopfert als sich selbst zu retten, und alle miteinander waren sie furchterregende Kämpfer. Ein Paladin nahm es ohne Weiteres mit einem halben Dutzend Angreifern auf und hatte nachher schlimmstenfalls einen Kratzer, den er sich aus Versehen selbst beigebracht hatte. Roland gehörte zu den Paladinen, ebenso Bischof Turpin … und Remi de Vienne, der ständig lachende, vor Lebensfreude strahlende, mit den Windhunden um die Wette laufende Remi, der beste Freund, den ein Mann oder eine Frau sich nur wünschen konnten; Remi hatte Roland stets so nahegestanden wie ein Bruder. Afdza und seine Offiziere würden die Paladine genau beobachtet haben in den letzten beiden Tagen – denn einer von ihnen konnte ganz allein das Schlachtenglück eines Heers wenden, wenn man ihn ließ. Afdza würde über das Schicksal jedes einzelnen von ihnen Bescheid wissen.
    Afdza seufzte. »Es sind nur noch Roland, Beggo de Septimània, Gerbert de Rosselló und der Bischof am Leben«, sagte er. »Es tut mir leid. Ich hätte sie alle gerettet, aber sie haben gekämpft wie Berserker. Keiner von ihnen hätte sich gefangen nehmen lassen.«
    Arima, die zu weinen begonnen hatte, sagte: »Gott sei ihrer Seelen gnädig.«
    »In schā’ Allāh« , murmelte Afdza.
    Arima griff nach Afdzas Hand und
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