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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
Autoren: Thomas Bay
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schön euch wiederzusehen“, krächzte ich wieder in meiner Muttersprache.
    Carrie schluchzte und legte ihren Kopf auf meinen Brustkorb. Sie stammelte immer wieder: „Tom, wo warst du so lange?“ und fing wieder an zu weinen.
    „ Wirklich, Tom“, sagte Frank. „Du bist ein verrückter Kerl“, und rieb sich mit den Händen ebenso ein paar Tränen aus dem Gesicht.
    „ Habt ihr was zu trinken da?“, fragte ich und Harry reichte mir ein Glas Wasser. Ich hing an einer Infusion und hatte Probleme mich aufzurichten. So halfen mir Harry und Frank auf, und stellten das Bett so ein, dass ich mich setzen konnte. Ich nahm einen großen Schluck Wasser aus dem Glas.
    „ Welch ein Genuss“, ging es mir durch den Kopf. Dass Wasser mal so gut schmecken konnte, hätte ich nie gedacht. Nachdem ich in den letzten Tagen immer nur diese bleiche Brühe getrunken hatte, war dies eine richtige Wohltat. Eine Viertelstunde sahen wir uns nur schweigend an. Meine Freunde gaben mir die Zeit, die ich brauchte, um zu mir zukommen, auch wenn ich in ihren Augen sah, dass sie tausend Fragen an mich hatten. Ich erholte mich von Minute zu Minute mehr. Carrie hatte sich langsam wieder etwas beruhigt, wenn ihr auch die eine oder andere Träne noch an der Wange herunter lief. Langsam konnte ich besser sprechen und vor allem klar denken.
    „ Carrie, nun weine nicht. Ich bin wieder bei euch. Das alleine zählt. Ihr werdet mir so und so nicht glauben, was ich alles erlebt habe. Oder hatte ich es vielleicht gar nicht erlebt? Ihr könntet mir aber einen großen Gefallen tun?“
    „ Jeden, den du willst, Tom“, sagte Frank.
    „ Ich wünsche mir einen Kaffee, einen richtigen Bohnenkaffee. Den habe ich bestimmt vier Wochen nicht mehr getrunken.“
    „ Einen Kaffee? Nur einen Kaffee?“
    „ Ja, einen Großen bitte. Mit viel Zucker.“
    Harry flüsterte Frank in Ohr: „Ich glaube, Tom ist komplett durchgeknallt.“
    „ Ich lasse dir einen bringen“, antwortete Frank und rief draußen auf dem Flur nach einem Kaffee.
    „ Carrie, ich musst unbedingt mein Handy aufladen, denn ich habe einige Fotos damit gemacht. Ihr glaubt es mir nicht, wenn ihr es nicht selber seht. Und wo bin ich eigentlich?“ Ich hatte tausend Fragen gleichzeitig im Kopf.
    Harry und Carrie schauten sich ernst an. „Vier Wochen sagst du, Tom?“ Harry schaute ungläubig.
    „ Woran erinnerst du dich eigentlich noch, Tom, bevor du verschwunden bist?“, fragte mich Frank, der wieder am Bett stand. Ich lehnte mich wieder zurück und musste eine Weile überlegen. Es war in den wenigen Wochen so viel passiert, dass ich einen Moment benötigte die Erinnerungen zurückrufen können.
    „ Nun, was ich Euch nun erzähle, kann ich fast selbst nicht glauben. Nur an den Wunden und den Schmerzen, die ich spüre, muss alles passiert sein, was ich denke erlebt zu haben. Nicht zu vergessen, dass ich mit meinem Handy ja einige Fotos schießen konnte.“
    Ich atmete tief durch, als ob ich den frischen Sauerstoff aufsaugen wollte.
    „ Mach langsam“, sprach Carrie. „Wir haben viel Zeit. Erzähle einfach das, an was du dich erinnerst. Wir werden dir wo es geht helfen.“
    Ich ordnete noch mal meine Gedanken und begann mit meinen Ausführungen.
    „ Gut, ich beginne an der Stelle des Wüstenlaufes, an dem wir uns, ich glaube es war beim Kilometer neun, getrennt hatten, da ich aufs WC musste.“
    „ Ja, das stimmt, Tom. Daran erinnere ich mich jetzt wieder. Erzähle aber ruhig weiter“, antwortete Frank, der sich nun auch einen Stuhl geholt hatte und gespannt zuhörte.
    Wir wurden kurz unterbrochen, denn der Arzt kam mit zwei Schwestern in das Zimmer und untersuchte mich kurz. Dieser nickte zufrieden mit dem Kopf und sagte in schlechtem Englisch: „In zwei Tagen können sie die Klinik wieder verlassen. Sie haben eine wirklich gute Konstitution. Anhand der Unterlagen konnten wir eindeutig feststellen, dass es sich um Herrn Berendt handelt.“
    Er verabschiedete sich bei den Anwesenden und meinte beim rausgehen: „Wir sehen uns aber heute Abend noch mal.“
    Als die Tür sich schloss, fragte ich: „In welchem Krankenhaus liege ich eigentlich?“
    „ Du befindest dich hier in der Klinik in Masra. Manningfield wollte, dass Du in der besten Klinik unterkommst und hat seine Beziehungen spielen lassen. Aber erzähle bitte weiter, Tom.“
    „ Ok, ja, ich lief also alleine weiter, bemerkte aber, nachdem ich die Halbmarathon Grenze überschritten hatte, dass ein Sturm aufkam.“
    „ Moment mal,
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