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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
Autoren: Thomas Bay
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die sich immer ein kleines Haus mit Garten wünschte. Es war klein, gebaut im viktorianischen Stil mit 120 qm Wohnfläche. Ausreichend für uns beide und mit Garten ideal für Carrie. Ich war da eher der praktische Mensch. Für mich war es nicht so wichtig, ob wir nun mit einen Garten oder ohne wohnten. Wobei ich natürlich zugeben musste, dass ich abends den kurzen Sprung in die Natur genoss, in den Wald und die Felder rund um das Dorf. Alleine die Vorstellung, ich würde direkt in Edinburgh wohnen und müsste zwischen parkenden Autos laufen, inmitten von Abgasen und Schmutz, war mir zuwider. Ich lehnte mich an die Haustür und atme tief durch. Es war heute nicht mein bester Lauftag gewesen. Vielleicht war ich in den letzten Tagen einfach zu oft gelaufen und sollte meinem Körper mal wieder etwas Pause gönnen? Tausend Gedanken gingen mir gerade durch den Kopf, als mir ein Handtuch auf den Kopf fiel. Ich schaute nach oben und sah Carrie grinsen.
    „ Möchtest du heute noch reinkommen oder soll ich das Essen alleine essen?“, fragte Carrie.
    „ Nein, nein – ich springe schnell unter die Dusche und bin dann bei dir.“
    „ Will ich auch hoffen.“ Sie schloss das Fenster und öffnete mir kurz darauf die Eingangstüre. Liebevoll zwinkerte sie mich an. Ich wollte ihr einen Kuss geben, sie wich aber gleich angewidert zurück. „Pfui, du riechst aber“, und jagte mich ins Bad. Keine zehn Minuten später saß ich ein wenig erschöpft, aber gut gelaunt am Tisch.
    „ Schollenfilet und Bratkartoffeln ... mmhhh“, schwärmte ich. Es war einfach klasse, was mir Carrie immer auftischte. Dafür liebte ich sie, denn meine Frau war für ihre Kochkünste und ihre Art, wie sie das Essen anschließend präsentierte, bekannt. Den Abend genossen wir bei einem Glas Wein, wie so oft vor unserem Kamin, und lästerten über dies und das. Die Zeit verging wie im Fluge und kaum später standen die Zeiger unserer Wanduhr auf 22:30 Uhr. Morgen war das Wochenende wieder vorbei und wir wollten an diesem Abend schon vor elf Uhr ins Bett gehen.
    Das Gluckern von laufendem Wasser auf dem Dach holte mich aus dem Tief-schlaf. „Oh, schon halb sieben“, und ich spürte schon den sanften Schubs von Carrie. Wie jeden Montag schob ich mich als Erster verschlafen ins Bad. Es begann der routinemäßige Ablauf. Haare waschen, Zähne putzen und mich böse anschauen, wobei ich dann immer lachen musste. Es sah einfach zu blöd aus. Mein Körper präsentierte mir eindrucksvoll die Rechnung für meinen unkontrollierten Selbstantrieb beim Training. Nur kurze Zeit darauf klopfte Carrie sanft an die Tür.
    „ Bist du soweit?“ Ich öffnete die Tür und drückte sie fest an mich.
    „ Du kannst jetzt ins Bad. Ich bereite inzwischen das Frühstück vor“, flüsterte ich in ihr Ohr. Ich gab ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe und machte mich auf den Weg in die Küche.
    „ Du solltest schneller gehen, sonst knabbere ich dich noch an. Du riechst unverschämt gut“. Unten angekommen, deckte ich den Tisch und gerade als ich die fertigen Toasts auf die Teller legte, kam Carrie schon vom Duschen. Sie war mit der Tageszeitung unter ihrem Arm bewaffnet und setzte sich gut gelaunt zu mir an den Tisch. „Willst du auch gleich in die Zeitung schauen oder darf ich mir einen Teil nehmen?“, fragte sie mich. Sie hielt mir den mittleren Teil der Zeitung entgegen.
    „ Heute nicht. Ich habe irgendwie unruhig geschlafen und will mich dem politischen Geschwafel der Presse nicht hingeben. Lies du ruhig.“
    Ich schaute verträumt aus dem Fenster und hörte ab und zu das unverkennbare Geräusch, wenn Carrie die Zeitungsblätter um schlug. Obwohl ich am Kaffee nippte, konnte ich es mir trotzdem nicht verkneifen, vereinzelte Artikel auf der Rückseite der Zeitung zu lesen.
    „ Sensation in Mabada – 2000 Jahre alte Schriften und Zeichnungen gefunden.“ Kurz sah ich den Titel aus den Augenwinkeln und riss Carrie den hinteren Teil der Zeitung einfach aus der Hand.
    „ Du musst doch nur fragen, Tom. Ich gebe dir den hinteren Teil der Zeitung gerne“, sagte sie erschrocken. Ich achtete gar nicht auf sie und begann den Artikel zu lesen.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich bekam richtig Gänsehaut als ich den Text weiter las. Carries neugierige Blicke dagegen bemerkte ich nicht. 35 Kilometer südwestlich von Amman, nahe der Stadt Mabada, wurde eine neue vorchristliche Siedlung ausgegraben. Man fand viele Haushaltsgegenstände, Dokumente und Schriften. Unter
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