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Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Titel: Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
Autoren: Sandra Hill
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Angelsachsen und Nordländern, ja, sogar Schotten zusammengesetzte Menschenschlag als wild, ungehobelt, trinkfreudig und unerfreulich unabhängig dar. Dieses Hochland war einfach zu öde ... und gefährlich, so eingekeilt, wie es zwischen den englischen Königreichen im Süden und den Schotten, Cumbrianern und Strathclyder Walisern im Norden und Nordwesten lag. Sie sahen nur endlose Moore, die für sie wie eine Wildnis waren, und den einen oder anderen Hügel sowie fruchtbare Täler. Und natürlich die Ruinen der von den Römern erbauten Grenzbefestigungen.
    Caedmon dagegen sah die Schönheit in Northumbrias reiner Luft und eisigen Strömen. Die Süße der wilden Blumen und des frischen Grases unter den Hufen der Pferde war wie das feinste Parfüm aus orientalischen Landen. Jedenfalls für ihn. Und in ein paar Monaten würden Hügel und Ebenen mit einem Teppich aus purpurrotem Heidekraut überzogen sein.
    Viele Jahre lang war Caedmon, wie seine beiden ihm sehr nahestehenden Kameraden, ein Ritter ohne Land gewesen, und er wusste daher nur zu gut, wie glücklich er sich schätzen konnte, den Besitz seines Onkels geerbt zu haben. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, Larkspur für sich und seine Erben zu bewahren. Auch wenn er dazu seinem lasterhaften König dienen musste.
    Ein großes Durcheinander erwartete ihn nach seiner langen Abwesenheit in Larkspur, aber Caedmon fühlte sich hier in seiner Heimat ruhig und ausgeglichen. Und einsam. Aber es war eine gute Einsamkeit, die er sehr zu schätzen wusste. Im Stillen lächelte er über die Paradoxie seiner Gedanken. Eine geliebte Einsamkeit! Er schien langsam nicht mehr bei Trost zu sein.
    »Henry trotz seines fortgeschrittenen Alters als Kastellan zurückzulassen war offenbar eine gute Entscheidung«, unterbrach Geoffs Stimme seine Träumereien.
    Caedmon nickte. »Ja, den Berichten zufolge herrscht auf der Burg ein ziemliches Durcheinander, aber die Truppen sind in bester Ordnung, da sie nur ein paar kleinere Angriffe innerhalb der Grenzen unserer Ländereien zurückzuschlagen hatten.«
    »Durcheinander?«, fragte Wulf und zog die Augenbrauen hoch. Er hatte den Helm abgenommen, und sein Haar stand ihm in wirren Strähnen vom Kopf ab.
    »Die Kinder scheinen wie verrückt herumzutoben. Amicia weigert sich, dass Essen in der großen Halle zu servieren, wo die Hunde die Binsenstreu scheinbar in Morast verwandelt haben. Eine Magd wurde mit zwei Männern im Bett erwischt. Einige der Hauswachen haben angefangen, sich im Arbeitszimmer Schwertkämpfe zu liefern. Vater Luke hat sich in der Kapelle eingeschlossen und weigert sich herauszukommen, nicht einmal, um die Messe zu lesen. Eine Ziege hat den gesamten Kräutergarten leer gefressen. Aber abgesehen davon scheint alles ganz normal zu sein.«
    Ein kurzes Schweigen entstand, bevor einer der Männer hinter ihm rief: »Wie hieß die Magd?«
    Wulf und Geoff grinsten ihn an, und Caedmon konnte noch mehr Gelächter hinter sich vernehmen.
    »Ist Vater Luke dieser schwachköpfige Fanatiker, der ständig über Unzucht und Höllenfeuer schwadroniert?«, fragte Geoff.
    »Er sagte, ich wäre ein großer Sünder. Könnt ihr euch das vorstellen?«, sagte Caedmon mit unschuldiger Miene.
    »Und ist er nicht älter als Adams Rippe?«, fügte Wulf hinzu.
    Caedmon musste lachen. »Ja, Vater Luke ist über achtzig, glaube ich, und er war schon senil, bevor er zu uns kam. Welcher Priester, der etwas taugt, würde sich auch schon um die Seelen einer so kleinen Burg im wilden Norden kümmern wollen, die von ›sündigen Soldaten‹ bewohnt wird, wie er uns so gerne nennt?«
    »Und die Zahl deiner Bälger hat ihn darin nur noch bestärkt«, bemerkte Geoff.
    »Du weißt doch sicher von den Wetten, oder nicht?«, fragte Wulf.
    Eingedenk des scherzhaften Tons beschloss Caedmon, es lieber nicht wissen zu wollen.
    Aber das hielt Wulf nicht auf.
    »Wir haben gewettet, wie viele Kinder du inzwischen hast.«
    »Pfff! Als ich sie das letzte Mal gezählt habe, waren es zehn, doch nur der liebe Himmel weiß, wie viele davon wirklich meine sind. Und ja, ich bin mir sicher, dass inzwischen noch ein paar mehr dazugekommen sind.« Caedmon war zweimal verheiratet gewesen und hatte beide Ehefrauen verloren, die ihm drei legitime Kinder hinterlassen hatten, die neunjährige Beth sowie die sechsjährigen Zwillinge Alfred und Aidan. Im Laufe der Jahre hatte er aber auch einige Geliebte und Bettgefährtinnen gehabt, die sich bedauerlicherweise als sehr
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