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Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Titel: Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
Autoren: Sandra Hill
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beendete Geoff den Satz für ihn.
    »Amen«, stimmten Caedmon und Wulf ihm lachend zu.
    Die dicht hinter ihnen reitenden Männer, die das gehört hatten, lachten auch.
    Caedmon schüttelte in gespielter Entrüstung den Kopf. »Eigentlich wollte ich sagen, ein heißes Feuer, um meine müden Knochen aufzuwärmen. Und dann möchte ich eine Woche lang in einem Bett mit sauberen Laken und einem weichen Kissen schlafen.«
    »Kad-mon!« Geoff übertrieb die Betonung seines Namens, wie immer, wenn er sich über Caedmon lustig machte. »Vergiss das Schlafen. Ich ziehe Met, ein Bad und ein hübsches Frauchen vor. Es ist kein Kissen, worauf ich heute Nacht mein Haupt zur Ruhe legen will.«
    Caedmon hatte schon Reiter mit den entsprechenden Anordnungen vorausgeschickt - bis auf die Sache mit den Frauen natürlich. Er würde einer Frau nie befehlen, ihre Beine für einen Mann zu spreizen, nicht einmal einer Unfreien. Und das schon gar nicht, nachdem er die vergangenen Monate in Gesellschaft König Edgars und dessen schmutziger Neigungen hatte verbringen müssen.
    Es war schlimm genug gewesen, als Edgar und seine Leibgarde ein Kloster in Wilton Abbey gestürmt und eine der Nonnen gefangen genommen hatten. Wulfhryths Schreie waren in jener Nacht und noch vielen anderen Nächten im Lager zu hören gewesen. Für Edgar spielte es weder eine Rolle, dass Wulfhryth von edler Geburt war, noch dass sie später eine Tochter namens Eadyth zur Welt brachte. Und auch nicht, dass er mit Eneda, »der weißen Ente«, verheiratet war. Edgar war durch nichts von seinem schändlichen Verhalten abzubringen. Und er hatte sogar denjenigen seiner Männer, die seine Neigungen teilten, erlaubt, sich an den anderen Nonnen zu vergehen.
    Was das Fass zum Überlaufen brachte, war, dass Edgar seinem Halbbruder Aethelwold einen Speer in den Rücken stieß, nur weil er dessen wunderschöne Frau begehrte. Das war der Tag gewesen, an dem Caedmon und seine Leute beschlossen hatten, sich von der königlichen Gesellschaft zu trennen und heimzukehren. Und wenn Edgar das nicht passte, dann sei es eben so! Bislang hatte es noch keine Konsequenzen gehabt, denn vermutlich hatte Edgar genug mit der Wut Dunstans zu tun, des Erzbischofs von Canterbury, der dem König samt dessen so übereifrigen kleinen Freund zweifelsohne eine enorme Buße auferlegen würde. Oder aber auch nicht. Denn die einzige Strafe, die er für das Vergewaltigen und Schwängern der Nonne über Edgar verhängt hatte, war, dass dieser seine Krone sieben Jahre lang nicht tragen durfte. Und die war für dessen kleinen Kopf wahrscheinlich ohnehin zu schwer gewesen.
    »Nun, meine Burg steht jedenfalls noch«, stellte Caedmon fest, als sich der Nebel zu lichten begann und sie Larkspur in der Ferne sehen konnten. Ein hübscher Name für eine so karge Festung. Sie eine Burg zu nennen war eine maßlose Übertreibung, aber Caedmons kinderloser Onkel Richard Larkspur hatte sie so genannt. Nach dessen Tod vor zehn Jahren war die Festung an Caedmon gefallen.
    Larkspur war eine auf einem mächtigen Hügel erbaute Feste aus Stein und Holz, die, ebenso wie der große Hof mit dem breiten Tor, das auf eine Zugbrücke hinausführte, von doppelten Palisadenmauern und Wehrgängen umgeben war. Der majestätische Holzturm der Festung ermöglichte es, das Land in allen vier Richtungen zu überwachen. Am Fuß des Hügels und noch innerhalb des Hofs befanden sich die Übungsplätze, die von Hecken, Gärten und Außengebäuden umgeben waren ... Ställen, Schmieden, Schuppen für Web- und Lederarbeiten, Milchküchen, Backhaus, Brauerei, Kuh- und Hühnerställen und den Unterkünften für diejenigen seiner Männer, die nicht innerhalb der Burgmauern leben wollten. Um die äußeren Palisaden verlief ein Wassergraben.
    Dahinter lagen die Hütten der Kätner und die mit Hafer und Gerste bestellten Äcker. Drinnen bot der Hof genügend Platz, um alle Dörfler im Falle eines Angriffs aufzunehmen, was nichts Ungewöhnliches in der Wildnis Northumbrias war, wo es von Banditen nur so wimmelte und zudem die Schotten aus dem Norden in die Grenzgebiete einfielen. Gleich hinter dem Dorf verlief ein schmaler, aus den Cheviot Hills kommender Fluss, der in die Nordsee mündete und im Hochsommer kaum mehr war als ein Bach, sich nach einem Unwetter aber in ein reißendes Gewässer zu verwandeln pflegte.
    Northumbria, wie das Gebiet nördlich des Humber genannt wurde, war ein Land für sich. Den Briten aus dem Süden stellte sich dieser aus Briten,
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