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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1
Autoren: Isabell Alberti
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hätte.
    »Du fackelst noch ganz Shavick Castle ab«, sagte sie und ließ sich auf dem Polster nieder. Aufatmend streckte sie die Füße der Wärme entgegen und bemerkte erst jetzt, wie schmutzig und zerschrammt sie waren.
    Rhodry beschaffte eine Schüssel warmes Wasser und kniete sich vor sie. Er tauche einen Schwamm hinein und wusch ihr mit sanft kreisenden Bewegungen die Füße. Sie lehnte sich zurück.
    »Ich werde dafür sorgen, dass dir nie wieder was zustößt.«
    Wenn es so endete, konnte ihr jeden Tag was zustoßen. Statt einer Antwort stieß sie einen behaglichen Seufzer aus. Sie wackelte mit den Zehen, auf denen noch ein Rest roter Nagellack haftete. Genauso sanft, wie er sie gewaschen hatte, trocknete Rhodry ihre Füße ab. Anschließend umfasste er ihre rechte Ferse mit beiden Händen.
    »So klein. So verschwindend klein.«
    »Ach du.«
    »Heute keinen Champagner?« Er küsste ihren Knöchel.
    Obwohl er auf den unglücklichen Abend nach dem Bankett anspielte, war sie ihm nicht böse. Nichts konnte sie jetzt ärgern.
    »Deine Küsse machen mich betrunken genug.«
    »Soll ich aufhören?«
    »Untersteh dich.« Sie bog den Fuß durch, damit sich der Spann wölbte.
    »Willst du mich um den Verstand bringen?«
    »Was passiert dann?«
    »Ich werde dich fressen.« Er schob ihren Rock höher und biss zart in ihre Wade.
    Nola durchrieselte ein köstlicher Schauer. Hätte jemand gefragt, warum sie ihre Leidenschaft so lange zurückgehalten hatte, sie hätte keine Antwort gewusst. Auf einmal erschien ihr alles klar, als wäre es bei ihrer Geburt vorherbestimmt gewesen. Seine Zähne prickelten auf ihrer Haut, die Zunge hinterließ eine feuchte Spur bis zum Knie. Sein Kopf war halb unter dem Kleid verschwunden.
    Nola zerrte es höher und über den Kopf. Darunter trug sie nur ein Höschen, ähnlich einer Boxershorts des 21. Jahrhunderts, und ein Hemdchen; beides aus feinem weißen Stoff, der kaum etwas verbarg.
    Er schaute auf und atmete geräuschvoll durch die Nase aus. »Davon habe ich jede Nacht geträumt.«
    »Dass ich willenlos vor dir liege?«
    »Nicht willenlos, aber bereit, dich in die Freuden der Liebe einführen zu lassen.«
    »Die Freuden der Liebe kenne ich bereits.«
    »Nicht mit mir«, prophezeite er selbstbewusst.
    Sie glaubte ihm.
    Rhodry wollte den Kopf senken, um sich der Liebkosung ihres Oberschenkels zu widmen, aber ihre nächsten Worte hielten ihn zurück: »Gehört es bei dir dazu, die Freuden der Liebe nur vollständig bekleidet zu genießen?«
    »Sie haben eine spitze Zunge, Mylady.«
    Mit ihrer Unterstützung entkleidete er sich und kniete dann vor ihr. Sie hatte ihn schon nackt gesehen, aber damals nicht die Traute besessen, ihn ausgiebig zu betrachten. Das holte sie jetzt nach, während er jeden Flecken Haut ihrer Oberschenkel küsste und sanft mit den Zähnen bearbeitete.
    Sein Körper war der eines Modellathleten, wie ihn nur jahrelanges Training hervorbrachte. Oder jahrhundertelanges Leben als Werwolf. Die Haut war so glatt, kaum vorstellbar, dass dort ein Wolfsfell wuchs.
    Sie fuhr mit dem Finger die Linie seines Halses, seiner Schulter entlang, zog den Bogen der Rippen nach und schmiegte die Hand an seinen Waschbrettbauch.
    »Du bist so schön. Jeder Maler müsste durchs Feuer gehen, um deinen Körper auf die Leinwand zu bringen«, sagte er.
    »Willst du mich malen?«
    »Ich kann das nicht.«
    Schade eigentlich, dachte sie.
    „Und mich malen lassen?”
    Rhodry schüttelte das Haupt. »Ein anderer wird nicht die Chance bekommen, nicht so. Sollte jemals jemand auf die Idee kommen, dich zu malen, nur vollständig bekleidet. Ist bloß ein Fitzelchen Haut zu viel zu sehen, wird nichts ihn retten können.«
    »Wenn er es sich nur vorstellt.«
    »Niemand hat sich das bei meiner Seelenpartnerin vorzustellen.« Rhodry nahm sie in den Arm, und sie versanken in einen nicht enden wollenden Kuss. Ihre Zungen spielten miteinander, und Nola gab sich dem berauschenden Gefühl hin, einen Mann mit jeder Faser ihres Daseins zu wollen. Wenn er jetzt von ihr abließ, sie würde sterben. Sie erforschte seinen Körper, die glatte Haut, unter der die Muskeln spielten. Erst strich sie ihm nur scheu über den Rücken, die Schultern, die Arme, dann wurde sie mutiger, strich über seine Brust und seine Hüften und küsste ihn dann dort. Rhodry hielt ganz still, als wäre sie ein scheues Reh, das bei der kleinsten Bewegung davonspringen würde. So war es tatsächlich ein bisschen, denn sie wusste nicht, wie ein
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