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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1
Autoren: Isabell Alberti
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sich an ihn und zog die Decke bis zum Kinn hoch. Sofort wachte er auch auf und stützte sich auf dem Ellenbogen auf.
    »Oh, habe ich dich geweckt?«
    »Ich schlafe nie sehr fest. Das liegt bei uns in der Natur.«
    Natürlich konnte sie nicht schlafen, wenn Rhodry auf sie schaute, als hätte er was ganz anderes im Sinn. »Dann kennt ihr auch nicht den köstlichen Zustand, wenn man noch nicht richtig wach ist, aber auch nicht mehr schläft?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ist das gerade dein Zustand?«
    »Ja.« Sie gähnte und drückte ihren kleinen Hintern gegen seinen Unterleib.
    Er reagierte prompt, sie spürte, wie sein Penis sich aufrichtete. Und erneut gaben sie sich ihrer Leidenschaft hin. Diesmal liebte er sie träge und langsam, aber nicht weniger intensiv.
    Hinterher schürte Rhodry das Feuer im Kamin neu. »Du sollst nie frieren, Prinzessin. Wir fühlen Kälte und Hitze nicht so wie Menschen.«
    »Mir ist nicht kalt.«
    Viel später standen sie auf. Nola schaute zweifelnd auf das zerschlissene Kleid - mehr hatte sie nicht zum Anziehen hier. Rhodry ahnte ihren Widerwillen und sorgte für ein Kleid aus weicher, weißer Wolle. Mit seiner Hilfe zog sie es an, wollte sich das Haar mit den Fingern kämmen.
    »Lass mich das tun«, bat er. »Dein Haar ist so schön, wenn es dir offen über den Rücken fällt. So musst du es immer für mich tragen.«
    Er fuhr mit den Fingern durch ihre Strähnen und schaffte es, diese einfache Tätigkeit in subtile Erotik zu verwandeln. Nola hatte nicht übermäßig viel Erfahrung, aber bisher geglaubt, alles gefühlt zu haben, was es zu fühlen gab. Seit letzter Nacht wusste sie, wie sehr sie sich getäuscht hatte; sie fühlte sich rundherum wohl.
    »Hast du Hunger?«, fragte Rhodry und strich die letzte Strähne hinter das Ohr.
    »Nach Zärtlichkeit.«
    »Du Schlimme. Mich laugst du völlig aus und hast immer noch nicht genug.«
    »So sind die Menschen.« Nola lachte. Wenn er sie noch einmal wollte, sie würde nicht Nein sagen.
    »Komm mit mir, ich will dir etwas zeigen.« Er ergriff ihre Hand.
    An seinem erwartungsvollen Blick erkannte sie, was er ihr zeigen wollte. Das Letzte, was sie noch von seiner Welt trennte. Jetzt wollte sie es auch. Rhodry führte sie nicht auf den Flur, sondern berührte eine geschnitzte Rose an einem Wandpaneel. Lautlos glitt es zurück und gab den Weg in das Nachbarzimmer frei.
    Es war der Salon einer Lady, in Weiß-, Gelb-und Goldtönen gehalten. Zierliche Sofas und Sessel luden zum Verweilen, auf einem Damenschreibtisch lagen Papier und Feder bereit, sich die intimsten Geheimnisse anvertrauen zu lassen. Rhodry zog sie weiter in einen Raum, den er den Sonnensalon nannte. Die Fenster gingen nach Osten hinaus, erklärte er, und die Morgensonne erleuchte das ganze Zimmer. Eingerichtet war es ähnlich wie das erste, Rosa-und Rottöne setzten Akzente. Weiter ging es in ein Schlafzimmer, so groß wie die beiden Salons zusammen. Bodentiefe Fenster führten auf einen Balkon hinaus, wo man im Sommer herrlich frühstücken konnte, wenn das im 19. Jahrhundert en vogue war. Das Bett bot einer Familie Platz, für zwei Personen war es eine herrliche Spielwiese. Kissen türmten sich und luden zum Hineinspringen ein. Bevor Nola diesem kindischen Gedanken Taten folgen lassen konnte, sagte Rhodry: »Ein Zimmer fehlt noch.«
    »Ich weiß, welches.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
    Die Tür war nicht in der Wand verborgen, und Rhodry öffnete sie schwungvoll. Dahinter befand sich ein begehbarer Kleiderschrank, angefüllt mit Kostbarkeiten, bei denen das Herz einer jeden Frau höher schlug.
    Nola stieß einen abgehackten Laut aus, als sie über die Schwelle trat. Kleider in allen Farben und Modestilen hingen dicht gedrängt auf Stangen, darunter standen die passenden Schuhe. In Fächern lagen Handschuhe, Hüte, Schals, Schleier und Seidenblumen.
    »Das ist ein Traum«, hauchte sie.
    »Alles für meine Seelenpartnerin.«
    Wahllos nahm sie eines der Kleider heraus, eine steife Renaissance-Robe und hielt sie sich an. Darin würde sie aussehen wie eine Matrone. Sie hing es zurück und nahm ein anderes heraus, stutzte kurz. Es war das Gewand einer türkischen Haremsdame, lilafarbene Pluderhosen mit einem engen Oberteil in Gold und Grün, das den Bauch frei ließ und auch sonst der männlichen Fantasie wenig entgegensetzte. Nola konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie es sich anhielt. Sie drehte sich zu Rhodry um.
    Der kratzte sich
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