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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler
Autoren: A.C. Crispin
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jedoch war aus härterem Holz geschnitzt. Er ging mit und erhöhte prahlerisch um einen ansehnlichen Betrag.
    Brias Gesichtsausdruck blieb unverändert, aber sie ballte ihre seitlich am Körper liegenden Hände zu Fäusten. Wird er ablegen oder das Spiel mit diesem Blatt durchstehen, in der Hoffnung, daß sein Bluff funktioniert?
    Der Twi’lek warf den nächsten Kartenchip in das Interferenzfeld und hielt den Einsatz. Aller Augen richteten sich auf Han. Der Corellianer grinste, als würde ihn nichts in der Welt irgend etwas angehen. Bria konnte sehen, wie sich seine Lippen bewegten, als er irgendwelche Provokationen oder schlauen Sprüche von sich gab, dann schob er einen weiteren Stapel Creditchips in die Mitte des Tisches. Der Einsatz war so hoch, daß Bria sich auf die Unterlippe biß. Wenn er jetzt verlor, war er ausgebombt. Er konnte nichts dagegen ausrichten.
    Der Bothan wirkte zum erstenmal nervös und blickte von einer Seite zur anderen. Schließlich warf er sein Blatt hin. Die Kopftentakel des Twi’lek zuckten vor Erregung und Frustration.
    Und endlich legte auch er langsam sein Blatt hin. Hans Grinsen wurde noch breiter, und er streckte die Hände aus, um einen weiteren Topf einzustreichen. Hatte er vielleicht wirklich ein sicheres Blatt auf der Hand, fragte sich Bria, oder hatte ich recht, und er hat bloß geblufft?
    Die Sullustanerin langte plötzlich mit zuckenden Hängebacken nach Hans Kartenchips, aber der Geber erhob Einspruch und warnte sie unmißverständlich vor ihrem Vorhaben. Doch der Geber hätte auf jeden Fall eine Änderung des Nennwerts der Karten angezeigt.
    Bria nickte der holographischen Projektion begeistert zu. Klasse! Weiter so, Han! Mach sie fertig! Gewinne!
    Neben ihr knurrte jemand und sprach dann mit zischender heiserer Stimme: »Da sollen doch sämtliche Plagen von Barabel diesen Halunken Solo treffen! Er gewinnt schon wieder! Er muß einfach betrügen!«
    Bria warf der Quelle der Verwünschung aus dem Augenwinkel einen Blick zu und sah eine riesige weibliche Barabel, die offensichtlich überaus erregt war. Ihre Mundwinkel zuckten. Han hat schon so seine Art, mit Leuten umzugehen… Was er angestellt haben mag, um sie so wütend zu machen?
    Auf Brias anderer Seite raschelte etwas. Sie drehte sich um und sah sich ihrem Adjutanten gegenüber, einem Corellianer namens Jace Paol. Der Mann senkte die Stimme, bis selbst Bria ihn kaum noch verstehen konnte, obwohl sein Mund nur eine Handbreit von ihrem Ohr entfernt war. »Commander, die Vertreter von Alderaan sind eingetroffen. Sie sind bereits auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt.«
    Bria nickte. »Ich komme sofort, Jace.«
    Nachdem ihr Berater die Lounge wieder verlassen hatte, warf Bria einen prüfenden Blick auf ihren teuren Datenblock (der reines Blendwerk war und dem sie so wenig wie möglich von ihren wahren Obliegenheiten in irgendeiner lesbaren Form anvertraute), lächelte vage der Barabel zu und marschierte aus der Lounge. Es war an der Zeit, daß sie wieder an ihre Mission hier in Cloud City dachte.
    Als Bria herausgefunden hatte, daß Cloud City der Austragungsort des großen Sabacc-Turniers war, hatte sie rasch erkannt, daß die Stadt der ideale Schauplatz für ein Geheimtreffen der Repräsentanten verschiedener Rebellengruppierungen sein würde. Auf zahlreichen Welten des Imperiums nahm die Zahl der Widerstandsgruppen sprunghaft zu, daher war es von entscheidender Bedeutung, ein Netzwerk zu errichten.
    Doch derartige Treffen mußten unbedingt geheim bleiben. Die Imperialen hatten ihre Spitzel überall. Ein kluger Agent wußte, daß es am leichtesten war, sich in der Menge zu verstecken. Cloud City war außerdem ziemlich weit von den imperialen Kernwelten entfernt, so daß die Imperialen sich nicht besonders für die Stadt interessierten. Ein großes Turnier bot die vollkommene Tarnung. Bei so vielen Raumschiffen von Menschen und Nichtmenschen, die hier an- und ablegten, würden eine Handvoll Menschen, ein Sullustaner und ein Duros, die sich im Konferenzraum eines Hotels in Cloud City trafen, kaum jemandes Aufmerksamkeit erregen.
    Bria hätte indes nicht einmal sich selbst gegenüber eingestanden, daß ihre Wahl zum Teil auch deshalb auf Cloud City gefallen war, weil sie gehofft hatte, einen Blick auf Han Solo erhaschen zu können. Sie konnte sich natürlich nicht sicher sein, daß er an dem Turnier teilnehmen würde, aber wenn sie Han richtig einschätzte, würde er, wo auch immer die Chance auf einen großen Gewinn
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