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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler
Autoren: A.C. Crispin
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dazu fähig sind, an irgendeine Rebellion zu denken.« Die Hängebacken des kleinen Nichtmenschen bebten, und seine feucht glänzenden dunklen Augen blickten voller Traurigkeit. »Obwohl viele über die Anwesenheit der imperialen Truppen heimlich murren, hat bisher nur eine Handvoll meiner Leute offen zu opponieren gewagt. Unsere Höhlen sind zu einem Hort der Furcht geworden. Meine Welt unterliegt weitgehend der Kontrolle von Soro Suub, und deren bester Kunde ist das Imperium. Wenn wir uns einer Rebellenallianz anschließen wollten, würde das unweigerlich Bürgerkrieg bedeuten.«
    Bria seufzte. Das wird eine lange Konferenz, dachte sie trostlos. »Ich sehe, daß Sie alle begründete Sorgen und Bedenken haben«, sagte sie, wobei sie ihrer Stimme einen gleichmütigen und neutralen Klang verlieh. »Aber es kann nicht schaden und würde Sie zu nichts verpflichten, wenn wir diese Themen gemeinsam erörtern, richtig?«
    Mach kurzem Nachdenken erklärten sich die Delegierten der drei Welten mit der Fortsetzung der Gespräche einverstanden. Bria atmete tief durch und ergriff wieder das Wort…
     
    Ich kann nicht glauben, daß ich es so weit geschafft habe, dachte Han erschöpft, als er sich an dem einzigen noch verbliebenen Sabacc-Tisch in einen Stuhl sinken ließ. Es war der Abend des vierten Turniertages, und lediglich die Finalisten waren noch übrig. Wenn nur mein Glück noch ein bißchen länger anhält…
    Er strecke vorsichtig den Rücken, um die Verspannungen loszuwerden, und sehnte sich nach vierundzwanzig Stunden Schlaf. Die vergangenen Tage waren zermürbend gewesen… Stunden nicht enden wollender Spiele und nur ein paar kurze Unterbrechungen zum Essen und Schlafen.
    Die anderen Teilnehmer der Endausscheidung hatten unterdessen ebenfalls ihre Plätze eingenommen: ein winziger Chadra-Fan, ein männlicher Bothan und eine rodianische Frau. Han war sich nicht sicher, ob der Chadra-Fan männlich oder weiblich war, da beide Geschlechter die gleichen langen Gewänder trugen.
    Während Han den Blick noch über seine Gegenspieler schweifen ließ, setzte sich der letzte Spieler, ein weiterer Mensch, auf den einzigen noch freien Stuhl, der Han genau gegenüberstand. Han stöhnte innerlich auf. Irgendwie wußte ich, daß es dazu kommen würde. Welche Chance habe ich schon gegen einen Profi wie Lando?
    Han war sich des Umstands, daß er wahrscheinlich der einzige Amateur am Tisch war, voll bewußt. Mit ziemlicher Sicherheit bestritten die anderen – so wie Lando – ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus ihren Gewinnen beim Spiel, dem Sabacc.
    Er war einen Augenblick lang versucht, einfach hinzuschmeißen und zu gehen. Wenn er jetzt verlieren würde, nach all den Tagen und Spielen…
    Lando nickte seinem Freund kurz zu, und Han erwiderte den Gruß. Dann kam der Geber. Bei den meisten Sabacc-Partien spielte auch der Geber mit, aber bei Turnieren beschränkte er sich darauf, die Kartenchips auszugeben und das Spiel zu überwachen… er oder sie war damit vom Spiel ausgeschlossen.
    Der Geber war ein Bith. Die großen, mit fünf Fingern ausgestatteten Hände des Nichtmenschen besaßen sowohl einen gegenüberliegenden Daumen als auch einen ebensolchen kleinen Finger, was dem Geber bei seiner Tätigkeit ein beachtliches Geschick verlieh. Das Licht des gewaltigen Kronleuchters an der Decke des Ballsaals schimmerte auf dem großen kahlen Schädel des Nichtmenschen. Der Geber öffnete mit pompösen Gehabe ein frisches Kartenspiel und mischte. Dann betätigte er mehrmals den Zufallsgenerator, um zu demonstrieren, daß niemand die Reihenfolge vorhersagen konnte, in der die Kartenchips ausgegeben wurden. Nach dieser einleitenden Vorführung änderte der Zufallsgenerator in beliebigen Intervallen den Nennwert der Kartenchips.
    Han warf einen Blick auf Lando und stellte erfreut fest, daß sein Kumpel gewisse Anzeichen von Ermüdung zeigte. Landos adrette Kleidung war zerknittert, und dunkle Ringe zierten seine Augen. Sein Haar sah aus, als hätte es den ganzen Tag keinen Kamm gesehen. Han wußte allerdings, daß er selbst auch keinen Schönheitswettbewerb gewonnen hätte. Er rieb sich verschlafen das Gesicht und stellte erst in diesem Moment fest, daß er sich zu rasieren vergessen hatte. Bartstoppeln scheuerten über seine Fingerspitzen. Er zwang sich dazu, sich aufrecht hinzusetzen, und nahm sein erstes Blatt auf…
    Dreieinhalb Stunden später waren der Bothan und die Rodianerin ausgeschieden. Sie hatten den Tisch verlassen, ohne
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