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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler
Autoren: A.C. Crispin
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sich noch einmal umzuschauen. Der Bothan war ausgebombt worden – er hatte im letzten Spiel seinen gesamten Creditvorrat gesetzt. Und als die Runde an Lando ging, war der Nichtmensch ohne Abschiedsgruß davonstolziert. Die Rodianerin hatte aufgegeben, ohne ausgebombt zu sein. Han nahm an, daß sie sich entschieden hatte, ihre Verluste zu begrenzen und auszusteigen, solange sie noch in der Gewinnzone lag.
    Die Einsätze wurden immer höher. Allein der Sabacc-Topf enthielt mittlerweile fast zwanzigtausend Credits. Hans Glück hielt. Er besaß genügend Creditchips, um jeden Einsatz des Abends zu halten. Wenn er jetzt aufgab, würde er Bespin mit rund zwanzigtausend Credits verlassen. Sein Blick trübte sich allmählich, und es fiel ihm schwer, die Kartenchips auf dem Stapel zu zählen.
    Der Corellianer überlegte. Zwanzigtausend Credits waren eine Menge Geld. Fast genug, um sich ein Raumschiff zu kaufen. Sollte er aufgeben? Oder sollte er weitermachen?
    Der Chadra-Fan erhöhte den Einsatz um weitere fünftausend Credits. Han ging mit. Lando tat es ihm gleich, aber er verbrauchte dabei fast seine ganzen Creditchips.
    Han taxierte sein Blatt. Er hielt den Kartenchip der Dauer, dem ein Wert von negativ acht zukam. Wie passend, dachte Han. Diese Schlacht scheint tatsächlich eine von Dauer zu werden… Außerdem hatte er ein As der Farbe Stab, das positiv fünfzehn wert war. Und die Kolbensechs im Wert positiv sechs. Dreizehn also. Er mußte noch eine Karte aufnehmen und hoffen, keine hochwertige zu erwischen, da er sonst aus dem Spiel ausscheiden würde.
    »Ich nehme eine Karte«, sagte er.
    Der Geber warf einen Kartenchip auf den Tisch. Han hob sie auf und sah mit sinkendem Mut, daß es sich um den Tod handelte, dessen Nennwert negativ dreizehn betrug. Na toll! Jetzt bin ich weiter vom Sieg entfernt denn je.
    Dann verschwammen die Karten vor seinen Augen und veränderten ihren Wert… Han hielt jetzt die Königin der Luft und der Finsternis, die negativ zwei wert war, sowie die Münzenfünf, die Stabsechs und den Master der Münzen auf der Hand, der vierzehn zählte. Das ergab eine Gesamtpunktzahl von… dreiundzwanzig. Hans Herz machte einen Satz. Ein ganzer Sabacc! Mit diesem Blatt konnte er den Handtopf und den Sabacc-Topf… und damit das Turnier gewinnen. Es gab nur ein einziges Blatt, das seines zu schlagen vermochte, und das war die Narrenreihe.
    Han atmete tief durch, dann schob er bis auf einen seine sämtlichen Creditstapel in die Mitte. Einen Augenblick dachte er daran, seine Karten in das Interferenzfeld zu legen, doch dann würden seine Gegenspieler mit Bestimmtheit wissen, daß er nicht bluffte. Wenn er hier abräumen wollte, war er darauf angewiesen, daß sie seinen Einsatz hielten.
    Reißt euch zusammen, beschwor er stumm seine Kartenchips, da er nicht wollte, daß der Zufallsgenerator ihren Wert veränderte. Vertrauenswürdige Generatoren beruhten tatsächlich auf dem Zufallsprinzip. Manchmal änderten sie den Wert der Karten mehrmals während eines Durchgangs. Bei anderen Gelegenheiten geschah dies indes nur ein- oder zweimal. Han berechnete die Chancen, daß sich der Wert seiner Kartenchips binnen der nächsten drei Minuten – der durchschnittlichen Zeitdauer einer Runde bei dieser Anzahl von Spielern – noch einmal änderte, und kam auf etwa fünfzig zu fünfzig.
    Han beherrschte seine Gesichtszüge und entspannte den Körper mit einer Willensanstrengung, die ihm beinahe Schmerzen bereitete. Er mußte die anderen glauben machen, daß er möglicherweise bluffte!
    An Hans rechter Seite zuckten die beachtlichen Ohren des kleinen Chadra-Fan heftig vor und zurück, dann stieß er (Han hatte im Lauf des Spiels herausgefunden, daß es sich um ein männliches Exemplar handelte) das denkbar leiseste Quieken aus. Der Nichtmensch schob bedächtig und überaus sorgfältig seine Kartenchips zusammen und legte sie auf den Tisch, dann stand er auf und ging davon.
    Han starrte auf seine Karten. Haltet durch… haltet durch! Sein Puls raste, und er hoffte inständig, daß Lando es nicht bemerkte.
    Der professionelle Spieler zögerte eine lange Sekunde und bat dann um eine Karte. Han hörte das Blut in seinen Ohren rauschen, als Calrissian langsam und mit Bedacht die Hand ausstreckte und einen Kartenchip mit dem Bild nach unten in das Interferenzfeld legte.
    Han erstarrte. Er hatte nur einen kurzen Blick auf die Grundfarbe der Karte erhascht, die von der schwachen Ionisation des Feldes reflektiert worden war.
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