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Der Kirschbluetenmord

Der Kirschbluetenmord

Titel: Der Kirschbluetenmord
Autoren: Laura Joh Rowland
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ausschließlich über holländische Kauffahrer vermittelt wurden. Der Ausgangspunkt dabei war die holländische Handelsstation auf der Insel Dejima vor Nagasaki.
    rōnin – herrenloser Samurai ohne Stellung und Status. Die rōnin hatten durch den Verlust ihres Herrn (üblicherweise eines Daimyō) auch ihren Lebensunterhalt und ihre erbliche Stellung eingebüßt und wurden nicht selten zu Gesetzlosen, da ihnen außer der Priesterschaft nur wenige Berufe (z. B. Arzt oder Lehrer) offenstanden.
    -san oder -sama – »ehrenwerter«, respektvolle Anrede, insbesondere gegenüber Höhergestellten.
    sen – Münze mit dem geringsten Nennwert. Es wurden unterschiedliche Kupfer-, Messing- und Eisenmünzen als geringwertige Münzen parallel verwendet.
    sensei – Lehrmeister der Waffenkünste und Kampftechniken der Samurai; auch Anrede für Gelehrte.
    seppuku – ritueller Selbstmord durch Aufschlitzen der Gedärme; eine besonders qualvolle und langsame Todesart. Durch den seppuku konnte ein Samurai für ein Verbrechen sühnen und zugleich seine Ehre als Samurai und die Ehre seines Familiennamens wiederherstellen.
    seppun – Kuß: im alten Japan unüblich; wurde erst von den »ausländischen Barbaren« eingeführt.
    setsubun – Neujahrsabend, der allgemein festlich gefeiert wurde; vergleichbar den Silvesterfeiern.
    shinden – Haupthaus aus Holz und mit Strohdach einer Palastanlage im architektonischen Stil der Heian-Dynastie (8.-12. Jahrhundert).
    shinjū – gemeinsamer Selbstmord eines Paares; das Motiv war zumeist Liebeskummer, der z. B. auf ein Heiratsverbot durch die elterlichen Familien aufgrund sozialer Barrieren zurückzuführen war.
    shirasu – kleine, rechteckige, mit weißem Sand (»Sand der Wahrheit«) gefüllte Grube im Gerichtssaal, unmittelbar vor dem Podest des Magistraten, der als Richter fungierte. Flankiert von zwei → dōshin, kniete der Angeklagte auf dem shirasu, wenn er den Urteilsspruch entgegennahm.
    shōgun – Oberbefehlshaber, Landesherrscher.
    shunga – erotisches, mitunter pornographisches Kunstwerk (als Holzschnitt, Aquarell u. a.); z. T. mit begleitenden Gedichten oder erotischen Versen.
    tatami – große Matten aus Reisstroh als Bodenbelag.
    tatemae-honne- Konflikt – der Konflikt zwischen der Konformität bzw. der Anpassung und der Individualität bzw. dem Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.
    Tokugawa Tsunayoshi – Regierungszeit 1680-1709; der fünfte Shōgun aus dem Hause der Tokugawas (siehe auch → oinu-sama, der »Hunde-Shōgun«). Die Tokugawa-Epoche wird vielfach als restriktiv (z. B. Abschottung gegen ausländische Einflüsse) und konservativ (z. B. Herausbildung einer »Militärdiktatur«) bezeichnet. Andererseits bescherte die Tokugawa-Zeit Japan den »Großen Frieden«, was u. a. zur Entwicklung eines gut funktionierenden Verwaltungsapparates führte, der weitgehend in den Händen der Samurai lag.
    tsuppari – spezielle Schlagtechnik beim Sumo-Ringen.
    yariodori – komischer Tanz, bei dem der Tänzer sich über die Gefolgsleute eines Daimyō lustig macht.
    yashiki – die Residenz eines Daimyō in Edo, dem heutigen Tokio. Ein yashiki war von einem geschlossenen Ring aus flachen Wohngebäuden umgeben, in denen Frauen und Kinder eines Daimyō als Geiseln des Shōgun untergebracht waren, dazu Gefolgsleute und Diener, während der Daimyō sich auf seinem Lehnsgebiet in der Provinz aufhielt. Insofern waren die Daimyō dem Shōgun verpflichtet, die yashiki zu errichten; dies hängt mit dem »Gesetz des wechselnden Aufenthaltsortes« oder »turnusmäßigen Besuchs« zusammen, das Verschwörungen der Daimyō gegen den Shōgun vorbeugen sollte; dies hatte zur Folge, daß die Daimyō abwechselnd in Edo und in ihrem Daimyat wohnten.
    yoriki – Polizei-Bezirksvorsteher im alten Japan; Vorgesetzter des → dōshin. Im Unterschied zum dōshin tat der höherrangige yoriki keinen als »niedere Arbeit« erachteten Dienst auf den Straßen, sondern leistete in seiner Amtsstube Verwaltungsarbeit.
    Yoshiwara – Vergnügungsviertel der Stadt Edo; die »nachtlose Stadt«. Ähnliche »Rotlichtdistrikte« mit Bordellen, Schänken und Vergnügungsbetrieben gab auch in anderen japanischen Städten (z. B. Dōtonbori und Shinmachi in Osaka und Shimabara in Kyoto).
    yūjo – häufig geachtete, hochrangige und kultivierte Kurtisane im offiziellen Vergnügungsviertel mit wohlhabender, oft adeliger Klientel. Die yūjo ist vergleichbar mit der Geisha. Junge Mädchen wurden von ihren verarmten
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