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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt
Autoren: Loren Coleman
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vor.
    Einen Augenblick später erfuhr er, was.
    »Gruppe Alpha. Gegner bricht den Kampf ab.«
    Die Meldung klang zu schön, um wahr zu sein. Charal gab das Schlachtfeld auf? Einen Sekundenbruchteil später trafen entsprechende Meldungen von Beta und Delta ein. Dann schlug die erste LSR-Salve in das ausgetrocknete Seebett um ihn herum, schleuderte Steine und Erdklumpen in die Höhe. Ein Dutzend Raketen krachten in den Torso des BattleMechs und sprengten Panzerung davon. Die Explosionen hallten durch das Cockpit und dumpfer Donner dröhnte ihm im Schädel.
    Rauls Warnsensoren meldeten mit schrillem Geheul mehrfache Zielerfassungen. Abgesehen von Charals kleinem Trio war das nächste Feindfahrzeug noch fast einen halben Kilometer entfernt: ein JES-Raketenwerfer mit vier Langstreckenlafetten. Er feuerte eine zweite Breitseite ab, kurz bevor er unter dem konzentrierten Beschuss der kompletten Beta-Formation in die Luft flog.
    Charals Panzertruppen hatten den Kampf tatsächlich abgebrochen. Sie ignorierten Rauls Truppen völlig und zogen sich ohne Rücksicht auf Verluste durch seine Linien zurück, um sich an Cha-rals Position zu sammeln und ihr Feuer auf ein einziges Ziel zu konzentrieren: auf Rauls Legionär .
    Sie hatte ihn geradewegs in eine tödliche Falle gelockt!
    »Alpha, Beta, Delta, meine Position verteidigen!« Ein panischer Unterton mischte sich in Rauls Stimme, wie er ihn sich echten Soldaten gegenüber niemals gestattet hätte. »Lanze 701, Sturmangriff auf feindlichen Legionär.«
    Die Laser der Kröten zuckten bereits zu dem Mech hinüber, als Charal jetzt hinter einer improvisierten Deckung aus den beiden Rangers und dem Scimitar vorrückte. Läuterer-Kröten sprangen auf winzigen Sprungdüsen vorwärts, und an Rauls äußerster Rechten machte sich ein SMl-Zerstörer frei und setzte ebenfalls zur Jagd auf ihn an.
    Wieder pflügten Raketeneinschläge den Boden auf. Einige Geschosse regneten auf die Schultern des BattleMechs herab und warfen ihn nach vorne, während Charals Multi-AK ihn mit Kaliber-50-mm-Granaten bombardierte. Ihre Autokanonenmunition traf seine Mechpanzerung wie Hunderte winzige Hämmer - und jeder von ihnen war ein Todesbote.
    Raul rannte durch den Orkan glutheißen Metalls, blinzelte mit den Augen, um die Geisterbilder der Leuchtspurmunition zu verwischen, und hielt den Daumen krampfhaft auf den Feuerknopf der eigenen Multi-Autokanone gepresst. Seine einzige Chance bestand darin, Charal zuerst zu erledigen. Sie abzuschießen und dann ihre computergesteuerten Truppen aus dem Feld zu räumen, wenn seine Panzer ihnen aus nächster Nähe in den Rücken fielen. Die Endlossalve der Granaten schnitt durch den rechten Arm ihres Mechs, schaffte es aber nicht tief genug in den Mechtorso, um ihre Autokanone zum Schweigen zu bringen.
    Ein Chevalier sprang sie an, doch der Mech schleuderte die Kröte mit einem Rückhandschlag davon. Ein Turnier Rauls schnitt eine Schmelzspur geradewegs über die Reaktorabschirmung von Charals Legionär , und auf der Thermalanzeige des Sichtschirms stieg ihr Hitzeausstoß auf kritische Höhe, allerdings nicht weit genug, um ihre Granatenbreitseiten aufzuhalten.
    Ein zweiter von Charals JESsies wuchtete sich in Reichweite, diesmal links von Raul, und feuerte eine Raketensalve nach der anderen ab. Die LSR-Schwärme donnerten ringsum zu Boden, bis ganz Achernar zu zerbrechen schien. Charal hielt ihren tödlichen Frontalbeschuss aufrecht, während die Rangers sich aufteilten und ihn zusammen mit dem Scimitar von drei Seiten gleichzeitig angingen. Ein Inferno aus Laserbahnen und den Maschinengewehren der Rangers prügelte auf ihn ein und schüttelte den humanoiden Metalltitan heftiger durch, als es dessen Kreiselstabilisator oder der Pilot ausgleichen konnten.
    Raul gelang noch ein letzter Feuerstoß aus der Multi-AK. Dann stolperte er. Der BattleMech fiel erst auf die Knie, rutschte in einer Geste der Unterwerfung über den Boden, danach schlug er vornüber. Durch den Aufprall schlugen Rauls Zähne hart aufeinander. Das Panzerglas-Kanzeldach barst entzwei und aus der Holoanzeige brachen große Stücke heraus, die in einem echten Gefecht auf möglicherweise tödlicher Flugbahn durch das Cockpit gesegelt wären.
    Er schmeckte Blut und seine Sicht verschwamm. Mit dem letzten krampfhaften Rest an Bewusstsein, der ihm noch blieb, zog Raul einen Arm des Legionär unter den Torso und drückte. Die geborstene Pilotenkanzel hob sich langsam aus dem trockenen Schlamm und über einen
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