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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11
Autoren: Ian Rankin
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ein bisschen weiterhelfen.«
    Rebus trat von einem Fuß auf den anderen. »Und warum sollten Sie?«
    »Kann sein, dass ich dafür meine Gründe habe.«
    »Gründe, die Sie vor zehn Tagen noch nicht kannten, als ich Sie gefragt habe?«
    »Vielleicht haben Sie damals nicht nett genug gefragt.«
    »Dann kann ich Ihnen leider wenig Hoffnung machen. Meine Manieren haben sich in der Zwischenzeit nicht gebessert.«
    Cafferty lächelte. »Nur eine kleine Spritztour, Strohmann. Sie können gemütlich was trinken und mich über den Stand der Ermittlungen aufklären.«
    Rebus kniff die Augen zusammen. »Baulöwe und Spekulant«, sagte er nachdenklich. »Sie möchten sich wohl vergrößern, was?«
    »Ist leichter, wenn man ein schon eingeführtes Unternehmen übernehmen kann«, gab Cafferty zu.
    »Barry Huttons Unternehmen? Ich bring ihn in den Knast, und Sie übernehmen den Laden. Ob Bryce das gefällt?«
    »Mein Problem.« Cafferty zwinkerte ihm zu. »Kommen Sie, fahren wir ein bisschen spazieren. Machen Sie einfach einen Zettel an die Tür, damit die Hochglanzdamen wissen, dass die Party erst 'ne Stunde später steigt.«
    »Die werden gar nicht begeistert sein. Sie wissen ja, wie Models so sind.«
    »Überbezahlt und unterernährt, meinen Sie das? Ungefähr das exakte Gegenteil von Ihnen selbst, Inspektor?«
    »Ha, ha.«
    »Vorsicht, guter Mann«, sagte Cafferty warnend. »Wenn Sie sich um diese Jahreszeit kaputtlachen, könnte der Heilungsprozess einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    Während sie so sprachen, hatten sie sich bereits in Bewegung gesetzt, und Rebus staunte, als er plötzlich feststellte, dass er die Einkaufstüten in der Hand hielt. Sie standen jetzt vor dem Jaguar. Cafferty riss die Fahrertür auf und setzte sich elegant hinter das Lenkrad. Rebus stand noch einen Augenblick unschlüssig da. Silvester, der letzte Tag des Jahres… ein Tag, um Schulden zu begleichen, die Bücher in Ordnung zu bringen… ein Tag, um Dinge zum Abschluss zu bringen.
    Er machte Anstalten einzusteigen.
    »Schmeißen Sie Ihren Schnaps einfach auf den Rücksitz«, schlug Cafferty vor. »Ich habe eine gute Flasche im Handschuhfach, zwanzig Jahre alter Armagnac. Warten Sie, bis Sie den Stoff probieren. Ich sage Ihnen, das Zeug macht aus einem gestandenen Heiden einen Johannes den Säufer.«
    Aber Rebus hatte schon den Macallan aus einer seiner Tüten hervorgekramt. »Ich hab meinen eigenen Stoff dabei«, sagte er.
    »Auch kein schlechter Tropfen.« Cafferty gab sich redlich Mühe, nicht beleidigt zu sein. »Sie können davon ruhig ein bisschen was in meine Richtung pusten, damit ich das Zeug wenigstens inhalieren kann.« Er startete den Wagen. Der Jaguar schnurrte wie eine Katze. Und plötzlich setzte sich der große Wagen in Bewegung. Den Leuten draußen auf der Straße mussten sie wie zwei alte Freunde erscheinen, die ein bisschen durch die Gegend kutschieren. Zuerst in südlicher Richtung nach Blackford Hill, dann nach Osten Richtung Küste. Und Rebus erzählte zum beiderseitigen Nutzen alles, was er wusste. Über den Pakt, den zwei Geschäftsfreunde mit dem Teufel Bryce Callan geschlossen hatten, einen Pakt, der schließlich einem – wenn auch üblen – Burschen das Leben gekostet hatte. Darüber, dass Hastings vergeblich auf die Rückkehr seines Freundes gewartet und ein äußerst bescheidenes Leben als Penner geführt hatte, um sich der Entdeckung zu entziehen – oder vielleicht doch aus tätiger Reue? Von den Lektionen, die Barry Hutton in seiner Jugend gelernt hatte – dieser Hutton, der heute ein erfolgreicher Geschäftsmann war und immer reicher und berühmter wurde. Davon, dass Hutton das gleiche Spiel wie vor zwanzig Jahren jetzt noch einmal hatte spielen wollen und die Absicht verfolgt hatte, seinen Mann im Stadtrat in das Parlament zu hieven…
    Als Rebus fertig war, schien Cafferty nachdenklich und sagte dann: »Das fängt ja gut an mit der schottischen Autonomie.«
    »Kann sein«, entgegnete Rebus und trank wieder einen Schluck aus seiner Flasche. Portobello: Das war offenbar ihr Fahrtziel. Vielleicht wollte Cafferty ja am Hafen anhalten und bei heruntergelassenen Fenstern ein bisschen im Wagen sitzen. Doch dann bog Cafferty in die Seafield Road und fuhr Richtung Leith.
    »Ein Stück weiter gibt es eine Parzelle Land, die ich vielleicht kaufen möchte«, erklärte er. »Die Pläne sind schon fertig, und auch einen Kostenvoranschlag hab ich schon – von einem Bauunternehmer namens Peter Kirkwall.«
    »Und
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