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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire
Autoren: Jack Higgins
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verschwunden. Ein Sergeant ist mit zwei Mann oben, aber sie brauchen Unterstützung.«
      Vanbrugh wandte sich an Gregory. »Haben Sie nicht gesagt, daß es keinen anderen Weg aus dem Tal gibt?«
      Gregory nickte. »Es gibt keine Straße, aber man kann natürlich zu Fuß über die Berge.« Er holte eine Karte aus der Manteltasche. »Hier liegt das ehemalige Dorf. Das war früher das Bergwerk.«
      Vanbrugh runzelte die Stirn, als er den›Langen Stollen‹gestrichelt eingezeichnet sah. »Ist das ein Kanal?«
      »Vermutlich. Ich nehme an, daß er früher zum Transport von
    Erz gedient hat.«
      »Ein intakter Kanal wäre ein guter Hinterausgang. Wir müssen ihn so bald wie möglich sperren.«
      Gregory ging zum nächsten Streifenwagen, um seine Befehle zu erteilen. Vanbrugh beobachtete die Polizisten, die den Flüchtenden verfolgten. Sie erreichten den Hügelkamm erst jetzt.
      »Liegt dort unten jemand, den wir kennen?« wollte Dwyer wissen.
      »Jack Pope«, antwortete Vanbrugh. »Die anderen beiden kenne ich nicht. Einer war ohnehin völlig verbrannt.«
      »Könnte er Rogan 'gewesen sein?«
      »Nein, das glaube ich nicht. Er ist zu klein.«
      Gregory kam zurück. »Ich habe alle abkömmlichen Wagen und jeden entbehrlichen Mann angefordert, um die nähere Umgebung absuchen zu lassen.«
      »Was ist mit dem nächsten Tal?«
      »Zwei Wagen sind bereits dorthin unterwegs«, erklärte ihm
      Gregory. Er lächelte zuversichtlich. »Wir erwischen sie bestimmt. Hier kann man sich nicht wie in der Großstadt verstecken. Bei uns gibt es verdammt wenig Straßen. Wir können sie leicht alle sperren.«
      »Ausgezeichnet«, meinte Vanbrugh. »Ich möchte mir jetzt die Farm ansehen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
      »Wie steht's mit diesem Soames? Soll ich ihn heraufbringen lassen? Vielleicht können wir etwas aus ihm herausholen.«
      »Ja, das ist eine gute Idee«, stimmte Vanbrugh zu und folgte Dwyer zu dessen Wagen.

      Soames' beweglicher Verstand machte Überstunden und suchte nach einem Ausweg aus der Klemme, in der er sich befand, als der Streifenwagen von der Straße in Richtung Scardale abbog. Er war mit Handschellen gefesselt und hatte links und rechts einen Polizisten neben sich sitzen. Als sie die Unfallstelle erreichten, fuhr der Fahrer langsam an den geparkten Wagen vorbei, und Soames sah mehrere Männer, die eine Tragbahre auf die Straße hoben.
      Soames starrte die leblose Gestalt unter der Wolldecke an. Ein Arm mit gräßlich verkohlten Fingern ragte darunter hervor. Soames fuhr zusammen, als der Wind den Geruch von verbranntem Fleisch durch das halboffene Fenster ins Wageninnere trieb.
      Der Polizist rechts neben ihm warf ihm einen eisigen Blick zu. »Na, Sie können sich jedenfalls auf ein paar Jahre Gefängnis gefaßt machen.«
      Soames wurde schwach. Er hatte in seinem Leben erst einmal den Fehler gemacht, die Grenze zwischen Recht und Unrecht zu überschreiten. Die Folgen waren unangenehm gewesen. Und diesmal saß er noch tiefer in der Patsche. Er schluckte trocken.
      Wenig später hielt der Streifenwagen im Hof des alten Farmhauses neben einem anderen an. Soames mußte aussteigen und wurde in einen Raum geführt, in dem drei Männer auf ihn warteten.
      Vanbrugh betrachtete ihn prüfend. »Henry Soames?« Soames fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Ja. Ich möchte wissen, warum ich hierher gebracht worden bin. Ich verlange einen Anwalt.«
      »Vorhin ist ein junger Beamter von einem Ihrer Komplicen angeschossen worden«, erklärte Vanbrugh ihm. »Von einem Rothaarigen. Falls der Mann stirbt, sorge ich dafür, daß Sie als Mittäter vor Gericht kommen.«
      Soames rang nach Atem. »Morgan heißt der Mann, den Sie suchen«, stieß er schließlich hervor. »Harry Morgan. Das ist der Rothaarige.«
      »Wer hat noch mitgemacht?«
      »Jesse Fletcher«, antwortete Soames eifrig. »Er und Morgan sind aus 'Manchester gekommen. Und Costello - ihm gehört diese Farm.«
      »Und seine Nichte?«
      »Ganz recht!«
      »Wie steht's mit Jack Pope?« warf Dwyer ein.
    Soames nickte heftig. »O ja, er war auch dabei!«
      »Haben Sie Sean Rogan im Gefängnis besucht, um die Einzelheiten seines Ausbruchs zu besprechen?« wollte Vanbrugh wissen.
      »Ja. Pope hat ihn nach dem Ausbruch mit Kleidung und einem Auto erwartet.«
      »Wer hat das alles organisiert?«
      »Ein gewisser Colum O'More.«
      Gregory runzelte die Stirn.
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