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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire
Autoren: Jack Higgins
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Er öffnete ihr die Tür und gab Gas, sobald sie eingestiegen war.
      Als er am Tor nach links taleinwärts fuhr, berührte sie seinen Arm. »Wohin willst du?«
      »Durch den›Langen Stollen‹. Brendan wartet dort oben mit den Postsäcken. Die beiden anderen waren falsche.«
      »Wo sind die anderen? Was ist dort unten passiert?«
      »Polizei hat die Straße abgeriegelt. Der Lastwagen ist in die Schlucht gestürzt.«
      Hannah wurde blaß. »Und mein Onkel?«
      »Der Wagen hat sofort gebrannt.«
      Sie wandte sich ab und bekreuzigte sich dabei automatisch
    Rogan griff nach ihrer Hand und hielt sie fest, als sie den erster Hügelrücken hinter sich ließen und in das alte Dorf hinunter fuhren.

    17

      Jesse Fletcher trieb mit dem Gesicht nach unten in einem einen Meter tiefen Tümpel. Seine Kleidung war zum größten Teil verbrannt. Unter der verkohlten Haut seines Rückens waren mehrere Rippen zu sehen.
      Gregory und Vanbrugh wateten auf den Toten zu und drehten ihn um. Eigenartigerweise war sein Gesicht unversehrt geblieben; es wies nur die Spuren des Kampfes mit Rogan auf. Die Augen des Toten starrten blicklos nach oben.
      »Kennen Sie ihn?« fragte Gregory.
      Vanbrugh schüttelte den Kopf. »Nein, dieses Gesicht kenne ich nicht.«
      Der Lastwagen brannte noch immer heftig. Als sie sich ihm vorsichtig näherten, drehte sich ein dort stehender Polizist um. »Einer von ihnen liegt noch im Führerhaus, Sir. Sie können ihn sehen, wenn Sie sich ganz tief bücken.«
      In der flimmernden Hitze waren die Umrisse der zusammengekrümmten Gestalt, die einen Arm nach dem zersplitterten Fenster ausstreckte, nur undeutlich zu erkennen.
      »Kein schöner Tod«, meinte Gregory.
      Vanbrugh nickte und watete neben ihm her durch das knietiefe, eiskalte Wasser bis zu der Stelle, wo ein anderer Polizist neben der dritten Leiche im nassen Gras kniete.
      Als sie herankamen, stand der Uniformierte auf. »Hier ist nichts mehr zu machen, Sir. Er hat sich das Genick gebrochen. Wahrscheinlich ist er beim Aufprall aus dem Wagen geschleudert worden.«
      Jack Pope lag auf dem Rücken. Sein linker Arm war mit verkrampften Fingern ausgestreckt. Die Augen lagen merkwürdig tief in ihren Höhlen, und der Kopf hing unnatürlich
    zur Seite.
    »Wie steht's mit dem hier?« fragte Gregory.
    »Jack Pope. Er hat früher mit Rogan in einer Zelle gesessen.«
    »Der ehemalige Polizeibeamte?«
    »Ganz recht.«
      Sie wandten sich ab. Vanbrugh kniff die Augen zusammen, um im Regen besser sehen zu können, und beobachtete ein halbes Dutzend Männer, die sich über der Straße in einer Linie hangaufwärts bewegten. Gregory stieß ihn an und deutete nach oben.
      »Dort ist er - dicht unterhalb des Kamms!«
      Vanbrugh sah Morgan hoch über seinen Verfolgern den Hügelkamm erreichen und dahinter verschwinden.
      »Rote Haare«, sagte Gregory. »Der Kerl ist also rothaarig.«
      Das war nicht Sean Rogan, dachte Vanbrugh. Sie wateten durch den Bach zurück, und er hob einen noch glimmenden roten Leinenstreifen auf, der von einem Postsack stammen mußte.
      »Damit wäre alles klar, was?« meinte Gregory.
      »Sieht so aus«, stimmte Vanbrugh zu.
      Sie kletterten zur Straße hinauf und sahen gerade noch, wie der angeschossene Polizist in einen Land-Rover geladen wurde. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber er rang sich ein Grinsen ab, als Gregory ihm eine Zigarette zwischen die Lippen schob
      »Na, wie geht's?«
      Der junge Polizist berührte den blutdurchtränkten Verband oberhalb seines rechten Knies. »Es wird schon wieder, Sir.«
      »Machen Sie sich keine Sorgen«, riet Gregory ihm. »Wir erwischen den Kerl noch. Darauf können Sie sich verlassen!«
      Als der Land-Rover davonfuhr, kam ein Streifenwagen die Straße herab. Sergeant Dwyer sprang heraus, sobald der Wagen
    hielt.
      »Dort oben ist niemand, Sir«, meldete er Vanbrugh, »aber sie scheinen sich gut amüsiert zu haben. Jemand hat ziemlich viel herumgeknallt.«
      »Was soll das wieder?« murmelte Vanbrugh vor sich hin.
      »Hundertvierzigtausend Pfund sind verdammt viel Geld«, warf Gregory ein. »Vielleicht wollte jemand sich einen größeren
      Anteil sichern.« Er wandte sich an Dwyer. »Was ist mit dem
    Wagen, der vorhin weggefahren ist?«
      »Wir haben ihn eine Meile von der Farm entfernt in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung entdeckt. Ein grüner Ford Kombi.«
      »Und die Insassen?«
      »Spurlos
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