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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire
Autoren: Jack Higgins
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»Den Namen kenne ich«, sagte er.
      »Natürlich«, stimmte Vanbrugh zu. »Er war einer der führenden Männer der I. R. A. - aber das ist schon lange her.« Er wandte sich an Soames. »Hat die I. R. A. den Überfall verübt, um sich Geld zu verschaffen?«
      »Das hat Rogan geglaubt.«
      »Augenblick!« sagte Vanbrugh. »Morgan und Fletcher haben gegen festes Honorar gearbeitet, stimmt's?«
      »Fünftausend pro Nase. Rogan sollte eine Ehrenschuld abtragen. O'More hat ihm eingeredet, das sei er der Organisation für seinen Ausbruch schuldig.«
      »Der Rest ist also für die I. R. A. bestimmt?«
      »Das hat O'More Rogan erzählt.«
      »Aber Sie wissen es besser, Soames?«
      »Klar! Der Alte will das Geld für sich.«
      Vanbrugh schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen, Soames! Dazu kenne ich O'More zu gut!«
      Soames zuckte mit den Schultern. »Er ist krank. Er hat Krebs, glaube ich. Das verändert manche Leute sehr.«
      Vanbrugh nickte langsam. »Wo steckt O'More jetzt?«
      Soames zögerte. »Können wir nicht ein kleines Geschäft machen?«
      »Kommt nicht in Frage«, entschied Vanbrugh gelassen.
    »Heraus mit der Wahrheit, sonst ...«
      »Er lebt in einem alten Farmhaus an der Küstenstraße bei Whitbeck«, sagte Soames mürrisch. »Es heißt Marsh-End.«
      »Ist dort jemand bei ihm?«
      Soames schüttelte den Kopf. »Nein, er lebt allein. Rogan sollte ihm morgen das Geld bringen.«
      »Aber Sie und Ihre Freunde hatten andere Absichten?« Vanbrugh wandte sich an Gregory. »Das wäre zumindest eine Erklärung für die Schießerei hier oben. Wahrscheinlich haben sie versucht, Rogan das Geld abzujagen. Kennen Sie eine Farm, die Marsh-End heißt?«
      »Nein, aber ich kenne Whitbeck. Bei diesem Wetter brauchen wir ungefähr eine Dreiviertelstunde dorthin.«
      »Dann fahren wir am besten gleich los!«
      Vanbrugh ging rasch hinaus. Gregory und Dwyer folgten ihm. Als Soames sich hastig nach einem Ausweg umsah, kam ein stämmiger Sergeant herein.
      »Sie glauben, doch nicht etwa, daß wir Sie hier vergessen haben?« fragte er grinsend.
      In diesem Augenblick wurde Soames erstmals ganz klar, was geschehen war. Er bekam weiche Knie und fühlte sich so einsam wie nie zuvor in seinem Leben.

      Der Graben war knietief voll Wasser. Morgan watete etwa fünfzig Meter weit darin und lief dann über die Straße, um in einer Fichtenschonung zu verschwinden. Wenig später kamen zwei Streifenwagen an dieser Stelle vorbei.
      Inzwischen waren bestimmt schon alle größeren Straßen durch die Berge gesperrt. Nur ein Wunder konnte ihm helfen, die Küste zu erreichen. Aber er mußte sich dorthin durchschlagen, denn in Marsh-End bei Colum O'More lag seine einzige Chance.
      Als er sich durch die Schonung voranarbeiten wollte, kam ein Motorradfahrer auf der Straße vorbei und hielt dreißig oder vierzig Meter weiter in einer Parkbucht. Morgan schlich lautlos heran und kauerte schließlich hinter einem Busch.
      Ein Polizist stand neben der Notrufsäule. Sein Motorrad war in der Nähe geparkt. Er studierte eine Straßenkarte und zündete sich eben eine Zigarette an.
      Morgan überlegte nicht lange. Er packte seinen Revolver beim Lauf, sprang mit zwei großen Sätzen auf den Polizisten zu und schlug ihn von hinten nieder. Der Uniformierte stieß einen erstickten Schrei aus und sackte zusammen. Morgan packte ihn unter den Achseln und schleppte ihn ins Gebüsch. Dann lief er zurück, holte das Motorrad und versteckte es in der Schonung.
      Er brauchte fünf Minuten, um den Polizisten auszuziehen und sich seine lederne Schutzkleidung überzustreifen. Als er fertig war, fesselte er den Bewußtlosen und ging zu dem Motorrad.
      In diesem Augenblick fuhr ein Streifenwagen vorbei. Morgan wartete, bis das Motorengeräusch in der Ferne verstummt war. Dann schob er das Motorrad auf die Straße hinaus, trat den Kickstarter herunter und schwang sich auf den Sitz. Er trug bereits den Sturzhelm; jetzt zog er noch die Schutzbrille herab und fuhr davon.
      Nach einer halben Meile kam er an eine Brücke. Auf der gegenüberliegenden Seite versperrte ein Streifenwagen die halbe Fahrbahn. Die andere Hälfte wurde von zwei Polizisten blockiert. Morgan schaltete herunter und bremste leicht, während er sich gleichzeitig bereithielt, notfalls sofort wieder zu beschleunigen. Auf dieser Straße würden ihn seine Verfolger unmöglich mit einem Auto einholen können.
      Aber alles war
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