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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt
Autoren: Vampira VA
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TOD! Seine wütenden Gedanken durchbohrten sie wie glühende Pfeile und lähmten sie. IHR ALLE HABT MEINEN UNTERGANG HERBEIFÜHREN WOLLEN. DAFÜR WERDET IHR TAUSEND TODE STERBEN! AUF DASS NIEMAND MEHR ES WAGEN WIRD, SICH GEGEN MICH ZU ERHEBEN - DEN HERRN DER WELT.
    Er näherte sich Lilith. Ihre Schreie marterten die Ohren der anderen. Anum hob beschwörend die Hände - und Liliths Gestalt zog sich in die Länge. Ihre Pein steigerte sich zu purer Agonie. Ihr Körper wurde von der Schwärze, aus der Anum bestand, Stück für Stück aufgefressen. Selbst als er sie völlig in sich aufgenommen hatte, waren ihre Schreie noch zu hören.
    UND NUN ZU DIR, KIERSZAN! schmetterte Anum. DU HAST DIE MACHT, DIE IN DIR SCHLUMMERTE, GEGEN MICH GEWANDT. DAFÜR HAST DU EWIGE VERDAMMNIS VERDIENT!
    Er ging auf Kierszan zu. Auch der Werwolf schrie nun auf. Sein Körper wurde auf groteske Weise immer länger. Zuerst wurde sein Kopf von der Schwärze aufgenommen, dann verschwanden nach und nach die anderen Körperteile. Seine Schreie waren noch lange zu hören.
    Anum wandte sich zu Nona um. AM MEISTEN HAST DU DEN TOD VERDIENT, lautete sein Urteilsspruch. ICH WEISS NICHT, OB DU WIRKLICH AUS DER VERGANGENHEIT HIERHER VERSETZT WURDEST, ABER DU HAST DICH ALS ÜBERAUS GEFÄHRLICH ERWIESEN. ES IST DIR GELUNGEN, DIE FÄDEN GEGEN MICH ZU SPINNEN. WÄRE ICH NICHT FRÜHZEITIG GE- NUG AUF DICH UND LILITHS PLÄNE AUFMERKSAM GEWORDEN, HÄTTE ES MEIN VERDERBEN BEDEUTEN KÖNNEN.
    ICH WEISS NICHT, ÜBER WELCHE FÄHIGKEITEN DU SONST NOCH VERFÜGST ... UND WILL ES AUCH NICHT WISSEN. DU BIST EINE GEFAHR FÜR DIESE WELT!
    Nona schrie auf. Anums Geist überflutete sie wie eine schwarze, alles verschlingende Woge. Ihr Körper wurde in die Länge gezerrt, als würde sie auf einer Streckbank liegen. Dennoch verlor sie nicht das Bewußtsein. Es wäre eine Gnade gewesen, die Anum ihr nicht gönnte.
    Sie blickte direkt in die abgrundtiefe Schwärze. Ihr Kopf drang darin ein. Es war, als würde sie in loderndes schwarzes Feuer getaucht. Die Schmerzen waren schlimmer als alles, was sie je zuvor erlitten hatte.
    Und immer noch verlor sie nicht das Bewußtsein. Auch als ihr restlicher Körper in die Schwärze folgte und sich ihre Schmerzen verhundertfachten, gab es kein gnädiges Verlöschen für sie.
    Da wußte sie, welche Strafe Anum für sie erkoren hatte. Für immer sollte sie diese Qualen erleiden.
    Bis in alle Ewigkeit.
    Die Erkenntnis war noch schlimmer als die unmittelbare Pein.
    Sie schrie und schrie .
    *
    . und schrie selbst dann noch, als sie plötzlich hochschrak und all ihre Schmerzen von einer Sekunde zur anderen verschwunden waren.
    »Beruhige dich, Nona. Es ist alles in Ordnung.« Jemand nahm sie in die Arme und drückte sie behutsam an sich.
    Die Stimme . woher kannte sie diese Stimme? Nona öffnete die Augen - und sah den alten Mann neben ihrem Bett.
    »Chiyoda!« stammelte sie völlig verwirrt. »Wie ... wie komme ich hierher?«
    Er schwieg und gab ihr Zeit, sich zurechtzufinden. Allmählich kamen die Erinnerungen zurück. Sie war in New York gewesen. In der Zukunft! In Anums Palast!
    Aber warum war sie dann .
    »Es war alles nur ein Traum!« erkannte sie erleichtert.
    Chiyoda schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, daß ich dir diese Hoffnung rauben muß, Nona. Das, was du gesehen hast, droht eines Tages Wirklichkeit zu werden. Ich ließ dich auf Traumzeitpfaden die Zukunft erleben, die bei der momentanen Konstellation die größte Aussicht auf Entstehen hat.«
    »Aber ... das darf nicht sein!« Nona erbleichte. »Diese Zukunft war die Hölle!«
    Chiyoda nickte wissend.
    »Ich habe sie dich nicht ohne Grund erleben ... erleiden lassen«, sagte er. »Du mußtest am eigenen Leib erfahren, wie grausam die Welt unter Anums Herrschaft sein wird. Nur so kann ich sicher sein, daß du dich selbst überwindest, um über dein eigentliches Wollen hinauszuwachsen und mitzuhelfen, die Welt so nie zuzulassen.«
    »Wenn das möglich ist, was muß ich tun?« Immer noch benommen, immer noch Teil ihres Traumes, sah Nona zu ihrem Mentor empor.
    »Du mußt Verbündete suchen«, sagte Chiyoda. »Auf mich kannst du zählen, aber das wird nicht genügen. Geh und laß Landru an deiner Vision teilhaben. Er mag wissen, daß sein Bruder erwacht ist, aber nicht einmal er ahnt die Konsequenz der Ziele, die Anum verfolgt! Und noch etwas .«
    »Ja?«
    »Schließt Waffenstillstand mit eurer ärgsten Feindin. Sie könnte eure wichtigste Verbündete werden!«
    »Mit
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