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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt
Autoren: Vampira VA
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gelungen ist, diese Festung zu betreten, könnte es jedem anderen auch gelingen. Deine Brüder und Schwestern werden in den sicheren Tod laufen.«
    In Nona krümmte sich alles zusammen, als sie Lilith dies sagen hörte. Aber dann erwachte der Trotz in ihr.
    »Warum bist du davon so überzeugt?« fragte sie.
    »Es gibt eine einzige Person, die der Armee Einlaß in die Festung verschaffen kann«, sagte Lilith. »Ich!«
    Nona sah Lilith lauernd an.
    »Ich traue dir nicht«, sagte sie. »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Weil mir keiner dort draußen trauen würde. Ich brauche deine und Kierszans Unterstützung. Euch wird man glauben! Ihr müßt eure Artgenossen warnen und sie gleichzeitig davon in Kenntnis setzen, daß ihnen im geeigneten Moment jemand die Tore öffnen wird.«
    »So oder so würde es auf eine mörderische Schlacht hinauslaufen«, gab Nona zu bedenken. »Die Dienerkreaturen sind allgegenwärtig.«
    Lilith zuckte die Schultern. »Was deine Artgenossen aus der Chance, die ich ihnen schenke, machen werden, kann ich nicht beeinflussen. Aber sie bekommen zumindest ihre Chance.«
    »Weshalb tust du das?«
    »Während Anum mit den Angreifern beschäftigt ist, werden wir Landru befreien«, erklärte Lilith ihr. »Ich bin überzeugt, daß Anum siegreich sein wird. Doch in der Zwischenzeit haben wir Landru längst in Sicherheit gebracht.«
    »Aber er ist schwach. Er wird niemals mehr ein Rivale für Anum sein können«, gab Nona zu bedenken.
    »Du unterschätzt Landru«, sagte Lilith. »Ein paar Jahre der Regeneration, und er wird wieder ganz der alte. Zeit spielt keine Rolle für Vampire, wie du weißt.«
    Allmählich wuchs in Nona der Funke der Hoffnung. Allein die Tatsache, daß sie darauf angewiesen war, Liliths Worten zu trauen, bereitete ihr noch Unbehagen.
    »Wann ist es soweit?« fragte sie. »Und wie kommen wir hier heraus?«
    »Jetzt sofort. Sonst wäre ich nicht hier«, antwortete Lilith. »Komm!«
    Nona ließ es sich nicht zweimal sagen. Sie folgte Lilith. Kierszans Zelle lag gegenüber. Sie war noch verschlossen. Lilith öffnete sie mit einem mitgebrachten Schlüssel.
    »Nona!« Kierszan lag auf dem Boden und blinzelte ihnen verwirrt entgegen. Dann sprang er auf und nahm Nona in den Arm.
    »Spart euch das für später auf!« drängte Lilith. »Im Augenblick ist dafür wirklich keine Zeit. Wir müssen uns sputen.«
    Kierszan sah sie mißtrauisch an. In knappen Worten teilte Nona ihm mit, was sie soeben erfahren hatte. Kierszan fiel es sichtlich schwerer als zuvor Nona, die Neuigkeiten zu verdauen.
    »Es ist der Kampf, in den du im Grunde schon immer ziehen wolltest«, erinnerte ihn Nona. »Bislang waren wir Einzelkämpfer, die wenig ausrichten konnten, aber außerhalb von Anums Festung warten Verbündete.«
    Lilith scheuchte sie vorwärts.
    »Ihr könnt euch hinterher noch besprechen«, sagte sie drängend. »Jetzt solltet ihr euch in erster Linie darauf konzentrieren, in die Freiheit zu gelangen!«
    Sie drängte sich an den beiden vorbei und wählte einen Gang, der noch tiefer hinab in die Festung führte. Unwillkürlich mußte Nona an ihre erste Odyssee denken. Mißtrauen erwachte in ihr.
    Doch Lilith schien ihr Versprechen wahrzumachen. Nach kurzer
    Zeit führte der Gang wieder bergan. Geschickt umging sie einige magische Fallen und bewahrte Nona und Kierszan mehr als einmal davor, ins Verderben zu laufen.
    Schließlich erreichten sie eine letzte Barriere. Sie bestand aus pulsierendem Licht, hinter dem ein tiefblauer, wolkenloser Himmel lockte.
    »Ihr müßt dort hindurch«, sagte Lilith. »Keine Angst, es wir euch nichts passieren. Vertraut mir einfach.«
    »Wie finden wir die Armee?« fragte Nona.
    »Ihr stoßt überall vor den Toren New Yorks auf Werwölfe. Sie sammeln sich dort zum Angriff. Eure Aufgabe wird es sein, die jetzigen Anführer davon zu überzeugen, auf euch zu hören. Alles andere wird sich ergeben.«
    »Und wie erkennen wir, auf welchem Weg wir Anums Festung wieder betreten sollen?«
    »Folgt einfach meinen Zeichen. Ihr werdet sie erkennen. Und jetzt wartet nicht länger. Anum wird bald zurück sein. Wenn er eure Flucht vereitelt, war alles umsonst.«
    »Und wenn er uns verhören will?« warf Nona ein.
    »Die Situation draußen wird ihn ganz in Beschlag nehmen«, sagte Lilith. »Außerdem habe ich so meine Tricks, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.«
    Zögernd traten Kierszan und Nona an das Tor aus pulsierendem Licht heran. Vorsichtig streckte Kierszan eine Hand aus -
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