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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt
Autoren: Vampira VA
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und faßte hindurch. Das Licht kitzelte leicht seine Haut, aber ansonsten schien keine Gefahr davon auszugehen.
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Nona. »Also versuchen wir es!«
    Sie gingen beide gleichzeitig durch das Tor und in eine höchst trügerische Freiheit .
    *
    Drei Stunden später waren Kierszan und Nona bis in die Randbezirke New Yorks vorgedrungen, ohne bislang auf andere Werwölfe gestoßen zu sein.
    »Und nun?« fragte Kierszan. »Wenn deine Freundin uns die Wahrheit erzählt hat, müßte es hier von Artgenossen nur so wimmeln.«
    »Sie ist alles andere als meine Freundin«, sagte Nona mit Nachdruck. »Aber sie hatte wohl Recht. Schau!« Sie wies ihm die Richtung. In einiger Entfernung stiegen mehrere Rauchfahnen wie von Lagerfeuern in die Luft. »Wahrscheinlich haben sie dort ihre Lager errichtet.«
    Sie rafften sich auf und marschierten weiter. Nach einem knappen Kilometer hatten sie das erste Lager erreicht. Provisorisch errichtete Zelte und Hütten erstreckten sich im weiten Umkreis.
    »Lilith hat nicht gelogen!« stellte Nona fest. Dennoch war sie fassungslos über das gewaltige Heer, das hier Stellung bezogen hatte. Deswegen waren ihnen unterwegs keine Werwölfe begegnet. Offensichtlich hatten sie sich alle hier versammelt und bereiteten sich auf die entscheidende Schlacht vor.
    Nona und Kierszan erreichten einen Stacheldrahtzaun, der von bewaffneten Wachtposten gesichert wurde. Sie sahen ihnen eher gleichgültig entgegen, weil sie die beiden gleich als Artgenossen erkannten.
    Nona ergriff das Wort. »Wir sind gekommen, um mit euren Anführern zu sprechen!«
    Ein Mann im Tarnanzug sah sie mißtrauisch an. »Und was habt ihr Wichtiges mitzuteilen?« fragte er. »Ihr könnt es ebensogut mir erzählen. Ich gebe es dann weiter.«
    Nona hatte keine Lust, sich auf einen langen Wortwechsel einzulassen. »Wir beide waren als Gefangene in Anums Festung. Genügt das als Grund?«
    Das schien den Wachtposten nicht nur zu überzeugen, sondern im höchsten Maße zu alarmieren. Er entwickelte eine ungesunde Hektik und scheuchte seine Untergebenen herum, die eine Lücke im Stacheldrahtverhau freiräumten.
    »Ich bringe euch zu Frederic«, sagte der Mann im Tarnanzug.
    »Frederic?«
    »Er ist der Anführer dieses Camps. Insgesamt gibt es fünf, aber Frederic ist der Mächtigste. Los, folgt mir!«
    Er ging voran. Nona und Kierszan schlossen sich ihm an, während die Lücke hinter ihnen wieder geschlossen wurde.
    Staunend sahen sie sich um. Überall im Lager waren Männer und Frauen emsig damit beschäftigt, sich im Umgang mit Waffen zu üben oder Ausrüstung instand zu setzen. Riesige Lagerfeuer loderten, mit Kesseln darüber, in denen Essen gekocht wurden. Nona fühlte sich in ein mittelalterliches Heerlager zurückversetzt, dabei war dies doch die Zukunft!
    Frederics Zelt befand sich im Zentrum des Lagers. Es war größer als die anderen und wurde extra bewacht. Ein grimmig aussehender Leibwächter hielt sie auf.
    »Gib den Weg frei«, knurrte ihr Begleiter. »Frederic wird uns die Störung verzeihen, wenn er hört, was diese beiden zu sagen haben.«
    Widerwillig trat der Leibwächter beiseite, schloß sich ihnen aber an.
    Nona und Kierszan wurden ins Innere des Zeltes geschoben. In der Mitte befand sich ein riesiger Tisch, auf dem Kartenmaterial und Bücher verstreut herumlagen.
    Ein zwergenhafter Mann schaute erstaunt auf, als sie so plötzlich eintraten. Es schien sich um Frederic zu handeln. Wenngleich er körperlich alles andere als ein Gigant war, so zeugten seine Augen von Intelligenz. Seine langen Haare trug er zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    »Ich bringe hier zwei Vögel, die behaupten, in Anums Festung gewesen zu sein!« sagte ihr Begleiter.
    Frederic sah sie mißtrauisch an.
    »Niemand hat je Anums Festung betreten und ist wieder herausgekommen«, sagte er. Trotzdem forderte er sie auf, Platz zu nehmen. »Erzählt, wer ihr seid!«
    So glaubwürdig wie möglich berichteten Nona und Kierszan, was sie erlebt hatten. Frederic unterbrach sie kein einziges Mal. Auch nachdem sie geendet hatten, schwieg er zunächst. Schließlich jedoch schien er zu einem Entschluß gekommen zu sein.
    »Ich glaube, daß ihr die Wahrheit sagt. Wenngleich ich noch weitere Informationen brauche, um die Zusammenhänge zu durchschauen. Diese Halbvampirin ...«
    »Lilith Eden«, half Nona ihm aus.
    »Diese Lilith - warum sollte sie uns helfen?«
    »Weil sie Anum haßt, genau wie wir! Wenn es uns dagegen gelingt, Landru zu
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