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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt
Autoren: Vampira VA
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einem blutroten Film. Ihre Krallen zuckten vor und zerstörten einer angreifenden Dienerkreatur das Gesicht. Schreiend brach ihr Gegner zusammen. Mit einem Satz war Nona über ihm und durchbiß ihm das Genick.
    Der Geschmack des Blutes versetzte sie noch mehr in Raserei. Ihr Körper war eine einzige todbringende Waffe, die sie instinktiv und mit all ihren Sinnen einsetzte.
    Sie kratzte, biß und riß, bis auch der letzte ihrer Gegner am Boden lag. Nur allmählich lichtete sich der Schleier. Gleichzeitig kam der Schmerz. Auch sie hatte Wunden hinnehmen müssen. Blut floß aus zahlreichen Stellen ihres Körpers. Winselnd leckte sie daran. Zum Glück war keine davon lebensgefährlich.
    »Alles in Ordnung, Nona?« Es war Kierszan, der sich wieder an sie drückte. Auch er sah reichlich mitgenommen aus. Aber er lebte! Wie sie und Frederic und mindestens noch die Hälfte ihres Lagers. Die anderen waren in dieser ersten Angriffswelle ums Leben gekommen. Wie es bei den anderen Verbündeten aussah, wußte niemand zu sagen.
    Frederic sah Nona vorwurfsvoll an. »Du bist zwar eine gute Kämpferin, aber du hast mir eine andere Hilfe versprochen.«
    Nona senkte schuldbewußt den Kopf und antwortete nicht. Wann endlich griff Lilith ein?
    »Wir haben die Hälfte unserer Leute verloren«, fuhr Frederic fort. »Vielleicht gelingt es uns, noch eine weitere Verteidigungslinie zu überwinden, aber ich frage mich, wie viele von uns dann noch leben werden .«
    Trotzdem gab er das Signal zum Weitermarsch. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mußten es zu Ende bringen. Sie würden niemals keine zweite Chance erhalten.
    Sie erreichten den Central Park. Anums Festung ragte wie ein hungriger Moloch vor ihnen auf, bereit, sie zu verschlingen.
    Plötzlich heulte jemand neben Nona überrascht auf. Im nächsten Moment sahen sie es alle. Ein gewaltiges Tor aus blutrot pulsierendem Licht öffnete sich im untersten Teil der Festung!
    »Das ist Liliths Zeichen!« rief Nona. »Dort müssen wir hindurch!«
    Sie und Kierszan liefen voran, während ihr die anderen nur zögernd folgten.
    »Und was ist, wenn es eine Falle ist?« gab Frederic zu bedenken.
    »Willst du lieber weitere sinnlose Kämpfe austragen, bis auch der letzte von uns gefallen ist?« erinnerte ihn Nona an seine eigenen Worte. »Wir müssen Vertrauen haben.«
    Sie registrierte, daß ihre Worte auf fruchtbaren Boden fielen. Frederic gab das Zeichen, sich ihnen weiter anzuschließen.
    Sie durchbrachen eine zweite Verteidigungslinie aus Dienerkreaturen. Jetzt, da sie ein weithin sichtbares Ziel hatten, konnten sie den Angriff konzentrieren. Es gab nur wenige Verluste.
    Dann hatte Nona das Tor erreicht. Sie zögerte keinen Moment, um den anderen nicht abermals einen Grund des Zweifels zu geben, und setzte mit einem weiten Sprung hindurch. Kierszan hielt sich dicht neben ihr.
    Sie drangen ins Innere von Anums Festung vor. Neben und hinter ihnen drängten Hunderte Gefährten durch das Tor und schoben sie vorwärts.
    Nona und Kierszan folgten allein ihrem Instinkt. Sie mieden die Gänge, die hinab in die Tiefe führten, und strebten nach oben. Überall stellten sich ihnen Dienerkreaturen in den Weg. Die meisten waren zu überrascht, um ernsthaft zu kämpfen. Sie sahen sich von unzähligen Werwölfen überrannt. Anum hatte nicht damit gerechnet, daß seine Feinde überhaupt bis in die Festung vordringen könnten, und seine Hauptstreitmacht draußen postiert.
    Nona kämpfte sich weiter. Frederic vertraute darauf, daß sie und Kierszan sich hier auskannten.
    Allmählich erreichte Nona vertraute Gefilde. Sie befand sich auf dem Weg zu Anums Thronsaal. Niemand stellte sich ihnen mehr in den Weg, als sie ihn erreichten.
    Nona warf sich gegen die doppelflügeligen Türen, so daß sie krachend nach innen aufschwangen.
    Der Thronsaal war leer.
    Sie bellte enttäuscht auf. Natürlich wäre es zu schön gewesen, wenn sie Anum hier hätten stellen können. Vielleicht befand er sich bei seinen Dienerkreaturen, oder er hatte sich an einem sicheren Ort verschanzt.
    Die Werwölfe schwärmten aus. Auch Nona und Kierszan durchstreiften die angrenzenden Räume.
    »Er hat sich aus dem Staub gemacht«, sagte sie enttäuscht.
    »Und wo ist Lilith?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich hatte gehofft, daß sie zu uns stoßen und uns zu Anum führen würde.«
    Frederic gesellte sich zu ihnen.
    »Wir müssen umkehren!« rief er. »Anums Truppen haben sich vor der Festung gesammelt und nähern sich dem Tor!« Damit drehte er um und
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