Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ohrringe (German Edition)

Der Herr der Ohrringe (German Edition)

Titel: Der Herr der Ohrringe (German Edition)
Autoren: Myk Jung
Vom Netzwerk:
Mondfinsternissen.«
    »Oh!«, murmelte Frohdoof. »Wie… schön.«
    Und der eine Finsterfürst fragte den anderen: »Und das… mit der Ausufernden Festivität… ist…?«
    »Wirklich nett«, antwortete der andere. »Weißt du denn eigentlich, was liebesumflortes Turteln ist?«
    »Es… war eine Art Mumpitz, oder nicht?«
    »Du wirst es kennenlernen!«, lachte jener, welcher der Saurum aus Frohdoofs Welt war. »Frohdoof!«, rief er dann über den Schicksalsteich hinweg. »Wir sind doch eingeladen, oder?«
    »Nun gut, ja!«, sagte Frohdoof. »Aber bringt die Feuernüsternpferde mit, du weißt schon, welche ich meine!«
    »Und Dämonen und Gespenster?«
    »Vergesst nicht die Totenköpfe!«
    »Die Toten Köpfe auch?«
    »Auf jeden Fall!«
    »Kommen auch wunderbare Feen, die Aspekte von Nacktheit vorweisen?«
    Aber dies war eine törichte Frage, denn die halbnackten Mädchen, bereit, jedem Mächtigen zu verfallen, hatten schon fast das Teichufer erreicht.
    In diesem Augenblick trafen die Gefährten der Ohrringgemeinschaft ein, von ihren unnützen Abenteuern heraneilend; und Marathorn zeigte den Toten Köpfen, wie man meisterhaft Schwerter zerknickt.
    »Nicht schlecht«, murmelten die Toten Köpfe, »aber Arme bräuchte man dazu schon…«
    »Oh«, flüsterte Marathorn und fühlte sich peinlich berührt.
    Ganzhalb aber brachte den Pank Rog mit: der Zauberer hatte sich in seltener Selbstlosigkeit in den Unendlich Tiefen Schacht gestürzt, um den Monströsen zu erretten.
    »Gar nicht schlecht, Weißer zu sein«, zwinkerte der Zauberer. »Damals, als Grauer, war ich irgendwie kleiner, verzagter. So insgesamt gesehen.«
    »Das Leben an sich ist klein«, sagte Samenweis.
    »Aber es wird größer«, sagte Frohdoof.
    »Vor allem, wenn man Weißer ist«, sagte Ganzhalb. »Solltet ihr auch mal probieren.«
    Die Standpauke für den Diesseitigen Saurum ließen die Ohrringgefährten diesmal ausfallen; das Programm der Neuen Endlosen Fete sollte weniger repetitiv sein als ihre vorhergegangenen Erlebnisse.
    Pipifax wühlte naturalistische Abbildungen von Goldbaere aus seinem Gepäck, die er stolz den sich daran ergötzenden Ohrringgespenstern präsentierte. Als ihm deren Ergötzen zu weit ging, steckte er die Bilder schnell wieder ein. Von fern ertönten Vogelstimmen, die so unecht klangen, dass sie nur von Radar-Gast stammen konnten. Gard Ariel stolzierte lasziv herbei, und ihre schillernden Flanken lösten Tumulte zwischen den halbversteinerten Troddel- Trollen aus. Da tanzten verhaschte Häscher mit Waldalbernen, und Guelle tauchte prustend aus dem Schicksalsteich auf, eine Flasche Shaempuus in den dürren Händen: der war er auf dem glitschigen Grund begegnet.
    »Schätzken!«, jauchzte er und fügte hinzu: »Der Grund ist glitschig.«
    Erst durch ihn war es nun endgültig belegt, denn vordem hatte es diesbezüglich unterschiedliche Vermutungen gegeben. Allround jedoch war bislang nicht erschienen; er spielte wahrscheinlich in Duchfal mit den Einen.

Fünfunddreissigstes Kapitel:
Das Dunkle Zeitalter des Eherings
    Als es gerade urgemütlich wurde auf der Endlosen Fete, begann Frohdoof plötzlich zu grübeln; doch er grübelte nicht allzu lang, denn er konnte es ja nicht gut, und niemand half ihm beim Grübeln, vor allem, da keiner einsah, dass es im neuausgerufenen Zeitalter des Frohlockens irgendeinen Grund zum Grübeln geben sollte. Obendrein bemerkte nicht einer, dass für Frohdoof eine Zeit des Grübelns angebrochen war. Der Hobbknick aber erinnerte sich sehr wohl, dass das damalige Fest in der Anderen Welt nicht wirklich ein endloses gewesen war. Tief sinnierte er.
    »… Das Eine Diadem, die Eine Haarspange, das Collier, die Kette, äh der Armreif…«
    Zählend tippte er mit seinem rechten Zeigefinger gegen die einzelnen Finger der linken Hand: ein Gesten-Klassiker, dessen Ursprung auf die Halbgelehrten zurückzuführen ist, die sich in Allrounds von maroden Lampen nur schlecht beleuchteten Hinterzimmern dem Ausbaldowern neuer Zeitrechnungen zu widmen pflegten. Und dann wurde dem Döskopp klar: der Eine Ehering fehlte! Sogar seine Pappsilberkopie war bislang nirgends aufgetaucht.
    »Der Eine Ehering!« schrie er in die Ebenen. »Der Finsterste der Finsteren! Immer wieder zieht er uns in den Schlund des Zweifels. Wir müssen ihn finden! Stöbert!« Da schauten ihn zwei oder drei nahe bei ihm Stehende zögerlich an und suchten dann mit hilflosen Blicken den Boden ab.
    »Gar nicht nötig, das mit dem Rumstöbern!«, knarzte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher