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Der heilige Erwin und die Liebe

Der heilige Erwin und die Liebe

Titel: Der heilige Erwin und die Liebe
Autoren: Jasna Mittler
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verzückt auf die unzähligen kleinen Kristalle, die ihnen entgegensausen.
    Â»Marlene! Frido! Seht nur, das ist Schnee!«, jauchzt Erbse.
    Und Olli-Lolli strahlt über das ganze Gesicht. »Wurde aber auch Zeit!«, ruft er freudig aus. »Pass auf, Erbse, sobald wir die Tiere zurückgebracht haben, gibt’s hier ’ne Schneeballschlacht, die sich gewaschen hat!«





ow«, durchfährt es Jesus, als er mit seinem Vater im Himmel eintrifft. »Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich mich so darüber freuen würde, wieder zu Hause zu sein!« Das Heimweh hat ihn erst erfasst, als der Planet Erde unter ihm zusehends kleiner wurde, während er und sein Vater mit Höchstgeschwindigkeit durch das Universum schossen. Zuvor hatten sie noch einen kleinen Rundflug um die Welt unternommen. Die vielfältigen Eindrücke, schöne wie traurige Momentaufnahmen vom Leben der Menschen und Tiere auf der Erde, hatten ihn tief beeindruckt. Noch nie war er sich der Vielfältigkeit des Planeten und seiner Bewohner so bewusst gewesen. Nun, da er wieder seine gewohnte Himmelsgestalt angenommen hat und mitten in Gottes Empfangsbüro steht, merkt er erst, wie sehr ihn die Reise erschöpft hat.
    Der Heilige Geist schwebt freudig auf Gott und Jesus zu. »Herzlich Willkommen!«, ruft er aus. »Ich hoffe, ihr hattet eine gute Reise?«
    Gott nickt ihm müde zu und lässt sich in seinen Sessel plumpsen. »Das Schönste am Reisen ist das nach Hause kommen!«, sagt Er mit einem wohligen Seufzer. Er lässt seinen Blick über die aufgeräumten Unterlagen auf dem Schreibtisch schweifen, wobei Er einen anerkennenden Pfiff ausstößt. »Das Büro ist ja perfekt in Schuss!«
    Der Heilige Geist errötet.
    Jesus erinnert sich daran, wie er selbst bei Gottes erster Erdreise damit zu kämpfen gehabt hatte, den Seelenempfang zu übernehmen, ohne das Büro in heillosem Chaos versinken zu lassen. Solche Probleme hat der Heilige Geist natürlich nicht gehabt, dieser alte Streber, denkt er eifersüchtig.
    Â»Ich muss allerdings zugeben, dass ich das nicht ganz alleine geschafft habe«, sagt der Außenminister jetzt bescheiden. »Die Engel sind mir etwas – äh – zur Hand gegangen!«
    Â»Meine Engel?!« Gott reißt erstaunt die Augen auf. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass die hier gewirkt haben sollen, ohne alles in Schutt und Asche zu legen!«
    Â»Nun«, der Heilige Geist lächelt, »es ist eben alles eine Frage der Organisation. Aber jetzt erzählt schon – war eure Mission erfolgreich?«
    Ãœberrascht sehen Gott und Jesus einander an. Die Mission, ja … Sie hatten so viel auf Erden erlebt, dass sie sich gar nicht mehr ganz sicher sind, welche Ziele sie auf dem Planeten eigentlich verfolgen wollten.
    Â»Ich denke schon«, setzt Gott zögerlich an. »Immerhin ist es uns gelungen, die Liebe von Erwin und Rita wiederzuerwecken. Und wir haben dabei Grundsätz­liches über das menschliche Zusammenleben gelernt. Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, um die gute Mär von dieser Liebe unter den Menschen zu verbreiten, damit alle anderen diesem Beispiel folgen können …« Hilfesuchend blickt Er seinen Sohn an.
    Â»Und damit sind wir ja ein gutes Stück weitergekommen, wie du weißt«, richtet sich Jesus an den Außenminister. »Also, wie schaut’s aus – sind die Engel so weit?«
    Gott versteht gar nichts mehr. Verwirrt blickt Er zwischen Jesus und dem Heiligen Geist hin und her.
    Â»Es ist alles vorbereitet!«, ruft der Außenminister strahlend. »Wenn ich nun bitten dürfte, wir werden erwartet!«
    Im großen Sitzungssaal ist der Teufel los. Die Engel schubsen sich gegenseitig, springen kreuz und quer, rufen durcheinander und lachen so laut, dass sie den armen Metatron, der die Schar in ihrer Gesangsformation aufstellen will, beinahe um den Verstand bringen. Als sich jedoch die Türen öffnen und die Dreifaltigkeit in ihrer ganzen göttlichen Präsenz den Raum erfüllt, wird es mit einem Male still. Flugs nimmt jeder Engel seinen Platz ein, und auf Metatrons Zeichen hin erheben sich die zahlreichen Stimmen und schmettern formvollendet:
    Â»Happy birthday to you,
    happy birthday to you,
    happy birthday, lieber Jesus,
    happy birthday to you!«
    Verblüfft schaut Jesus den Heiligen Geist an.
    Â»Kleiner Einschub aus aktuellem Anlass«,
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