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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan
Autoren: Jules Verne
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unterwegs nach den nunmehrigen Plänen der jungen Mädchen erkundigt, die jede darüber freimütig Aufschluß gaben.
    Diese Pläne waren sehr einfacher Natur. Da das Geschick die Bemühungen Janes bisher nicht belohnt hatte, würde sich in ihren Verhältnissen nichts ändern; sie wollte auch ferner als Goldsucherin tätig sein, während ihre Cousine zu ihren Kranken zurückzukehren gedachte.
    Ohne sich über diese Erklärungen besonders aufzuregen, hatten Ben Raddle und Summy Skim sich auf die Frage beschränkt, ob die jungen Mädchen sie etwa für undankbare Ungeheuer hielten, und zunächst wurde darüber weiter nichts gesprochen.
    Am ersten Abend in der Stadt sollte diese Angelegenheit aber geordnet werden. Auf eine Einladung Ben Raddles hin waren alle vier in einem Salon zusammengekommen, den dieser ausschließlich für sich bestellt hatte.
    Der Ingenieur ging sofort auf den Kern der Sache ein.
    »Wir haben jetzt in erster Linie unsre Rechnungen in Ordnung zu bringen,« sagte er zur Eröffnung der Sitzung.
    Summy gähnte dazu.
    »Das wird ziemlich langweilig werden! bemerkte er. Übrigens habe ich dir, du unersättlicher Ben, schon gesagt, du sollst für mich eine Null ansetzen und alles für dich behalten.
     

    Die Lichter von Dawson erloschen.. (S. 463.)
     
    – Wenn wir mit derartigen Scherzreden anfangen, antwortete Ben Raddle streng, werden wir freilich kaum fertig werden. Ich bitte dich, Summy, laß uns bei einer ernsten Sache ernst sein.
    – Na, meinetwegen, also ernsthaft! lenkte Summy seufzend ein. Was kostet das aber für viele Zeit, die sich besser verwenden ließe.
    – Der erste Punkt, dem wir Rechnung tragen müssen, fuhr Ben Raddle fort, ist, daß die Ausbeutung des Forty Miles Creek eine Folge, wenn auch nur eine indirekte, immerhin aber eine Folge der Auffindung des Golden Mount ist.
    – Ganz recht! stimmten die drei andern ein.
     

    Montreal. – Gesamtansicht.
     
    – Folglich bleiben auch die Verpflichtungen, die wir im Zusammenhange mit dem Zuge dorthin eingegangen sind, unverändert bestehen und vor allem die, die Jacques Leduns Mutter betreffen. Sind Sie sich klar darüber, wieviel wir ihr nach Recht und Billigkeit zugestehen sollten?
    – Ich meine, den vierten Teil, schlug Jane vor.
    – Lieber viermal den vierten Teil, überbot das Summy. Ich begreife nicht, was dagegen einzuwenden wäre.«
    Ben Raddle zuckte die Achseln.
    »Meiner Ansicht nach, ließ sich Edith vernehmen, wäre eine dauernde Rente vorzuziehen.
    – Fräulein Edith hat recht, recht wie immer, sagte der Ingenieur. Wir beschließen also, ihr eine Rente auszusetzen, deren Höhe später bestimmt werden mag, die aber selbstverständlich hübsch reichlich bemessen sein wird.«
    Einstimmiger Beifall.
    »Außerdem, sagte Ben Raddle weiter, müssen wir Lorique, den Scout und die Leute, die uns auf dem Zuge nach dem Golden Mount begleitet haben, anständig entschädigen.
    – Das versteht sich, riefen die beiden Cousinen wie aus einem Munde.
    – Was dann übrig bleibt, wäre nach den frühern Vereinbarungen mit Fräulein Jane in zwei Hälften zu teilen, in eine für sie und eine für mich. Ich bezweifle nicht, daß Miß Jane sich weigern könnte, wieder selbst mit ihrer Cousine zu teilen, der wir ja den neuen Claim 129 zu verdanken haben, und ich teile natürlich mit Summy, so unzufrieden er damit auch aussehen mag.
    – Ihre Rechnung ist nicht ganz richtig, wendete da Jane ein. Da Sie, ohne dazu genötigt zu sein, mit uns teilen wollen, müssen wenigstens alle Abmachungen eingehalten werden. Sie haben aber vergessen, daß ein früherer Vertrag Sie zum Bezug von zehn Prozenten dessen berechtigt, was ich in Klondike erwerbe.
    – Ja ja, das stimmt,« erklärte Ben Raddle mit ernsthafter Miene.
    Jetzt nahm er einen Bleistift und Papier zur Hand.
    »So wollen wir das zahlenmäßig feststellen, begann er. Wir sagen also, daß mir das Recht auf ein Zehntel Ihrer Hälfte zusteht, das heißt also, auf ein Zwanzigstel des ganzen Betrags, das ergibt elf Zwanzigstel für mich und neun Zwanzigstel für Sie.
    – Wenn ich noch rechnen kann, unterbrach ihn Summy mit dem ernsthaftesten Gesichte der Welt, so geht aus der Zusammenstellung hervor, daß der Anteil des Fräulein Edith sieben Fünftel von drei Vierteln des elfthalbneunzigsten Teiles beträgt. Was den meinigen angeht, so ergibt sich der durch die Division der Höhe des Golden Mount mit dem Gebiete des Polarkreises und durch Multiplikation des Quotienten mit dem Alter des Scouts.
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