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Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Titel: Der Goldschatz der vom Himmel fiel
Autoren: Stefan Wolf
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Tim
mehrmals am Kopf. Dann hielt ihm der TKKG-Häuptling die Arme fest.
    „Aufhören, Herr Reichold! Ich
bin nicht der Räuber. Ich bin die Hilfe.“
    Der alte Mann zitterte.
„Überfall!“, stammelte er abermals. „Der... wollte meine Brieftasche.“
    „Vielleicht erwische ich ihn
noch.“
    Tim rannte los. Aber der Ganove
war verschwunden.
     
    *
     
    Gaby, Karl und Klößchen sowie
der Streifenwagen trafen gleichzeitig ein. Reichold hatte den Schreck
überwunden und alle fuhren ins Präsidium, wo sich Gabys Vater — Kommissar
Glockner — des Falls persönlich annahm.
    „Scheint ein Zufallstäter zu
sein“, meinte Glockner. „Jedenfalls passt die Beschreibung auf keinen unserer
Stammkunden. Der Überfall war sicherlich ein plötzlicher Entschluss. Als der
Mann nämlich beobachtete, wie Sie, Herr Reichold, das Geld abholten.“
    „In Zukunft bin ich
vorsichtiger“, versprach der Opa. „Jetzt möchte ich Tim und seine Freunde gern
einladen zu einem fürstlichen Abendessen — wenigstens dazu, denn Tim weist ja
jede andere Belohnung zurück. Ich muss sowieso noch nach Ackerhausen und dort
ist auch das Dorfgasthaus Schlemmerwirt — ein Geheimtipp für Leckermäuler.“
    „Ausgezeichneter Vorschlag!“,
rief Klößchen sofort und auch die andern stimmten zu.
     
    *
     
    Während sie durch den frühen
Abend fuhren — hinaus aus der Millionenstadt in die ländliche Umgebung —
erzählte Reichold, wozu er das Geld brauchte.
    „Ich bin Witwer, müsst ihr
wissen, habe keine Verwandten mehr. Vor drei Jahren war ich schwer erkrankt.
Lebensbedrohlich. Beinahe wäre ich verzagt, aber eine junge Krankenschwester
hat mich aufopfernd gepflegt. Und mir neuen Mut gegeben durch ihr liebes Wesen.
Heute Vormittag bin ich ihr zufällig begegnet. Aber als ich Isolde fragte, wie
es ihr gehe, brach sie in Tränen aus. Erst wollte sie nichts sagen, doch
schließlich gestand sie, dass ihr Freund — an dem sie sehr hängt — dringend 10
000 Mark braucht. Isolde hat das Geld nicht. Aber ich bin vermögend und kann
helfen.“
    TKKG fanden das enorm
großzügig.
    Dann hatten sie Ackerhausen
erreicht — ein hübsches Dorf unweit der Großstadt. Reichold fand die gesuchte
Adresse, ein Häuschen am Dorfende. Offenbar wurde es höchste Zeit für den
hochherzigen Spender, denn Isolde öffnete mit tränenüberströmtem Gesicht und
war blass wie Naturjoghurt.
    „Herr Reichold!“, schluchzte
sie. „Sie kommen tatsächlich? Ich habe Edi nichts gesagt, weil ich es selbst
nicht glauben kann. Trotzdem ist wahrscheinlich alles umsonst, denn die
Katastrophe bricht herein.“
    Isolde bat alle ins Haus. Ihr
Freund Edi war nicht da.
    „In ihm“, schluchzte sie, „habe
ich mich getäuscht. Er ist nicht der gute Mensch, den er mir vorgespielt hat.
Ich dachte, er benötigt das Geld für die Operation seiner erkrankten Tante — wo
doch heutzutage der Staat an den Gesundheitskosten so schrecklich spart. Aber zufällig
hörte ich vorhin, wie Edi telefonierte. Daraus ging die Wahrheit hervor. Er
braucht das Geld für Spielschulden. Er hat mit irgendwelchen Ganoven gespielt
und die wollen ihm den Hals umdrehen, wenn er nicht zahlt. Aber es kommt noch
schlimmer. Denn vorhin war Krawutschke hier und hat ihn abgeholt.“
    „Krawutschke?“, fragte Gaby.
„Den Namen habe ich schon bei meinem Papi gehört. Es gibt einen vorbestraften
Bankräuber, der so heißt.“
    „Richtig!“, rief Isolde. „Das
ist er. Aber jetzt hat er sich auf was anderes verlegt. Er stiehlt Kirchenbänke
für einen verbrecherischen Kunsttischler.“
    „Der braucht sicherlich altes
Holz“, nickte Karl, „um daraus antiquarische Möbel zu machen. Zum Beispiel
einen Cocktailtisch von 1499. Damit man die vermeintlich alten Möbel nicht
gleich als Fälschung erkennt, verwendet er altes Holz, alte Kirchenbänke.“
    Isolde nickte. „Ich glaube,
jetzt wollen die beiden unsere Dorfkirche bestehlen.“
    „Ich rufe sofort meinen Papi
an“, sagte Gaby, „damit er das verhindert und...“ Sie stockte.
    Alle hörten, wie die Haustür
geöffnet wurde.
    „Das ist er“, flüsterte Isolde
und lief in die Diele, während sich die andern leise verhielten.
    „Edi!“, rief die
Krankenschwester mit ängstlicher Stimme. „Ich hoffe, du hast nichts Unrechtes
getan. Das wäre schrecklich. Denn Herr Reichold ist hier, einer meiner liebsten
Patienten aus dem Stadtkrankenhaus. Er will uns 10 000 Mark schenken. Damit
bist du gerettet.“
    Für Sekunden herrschte
verblüffte Stille. Dann
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