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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus
Autoren: Richard Stark
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Geist aufgegeben hat«, sagte Elkins. »Von da an sind wir gelaufen.«
    »Und haben uns den Arsch abgefroren«, sagte Wiss.
    »Ach, komm schon, Ralph«, sagte Elkins, »so kalt war es nun auch nicht. Es war ja erst September.«
    »September in Kanada.«
    »Jedenfalls«, sagte Elkins, »wollten wir nicht im Dunkeln herumirren, also haben wir den Wagen stehengelassen, uns versteckt und auf den Morgen gewartet.«
    »Sie sind uns aber gar nicht gefolgt«, sagte Wiss. »Jedenfalls nicht in der Nacht.«
    »Wahrscheinlich dachten sie anfangs, sie hätten es nur mit den beiden zu tun, die sie geschnappt hatten«, sagte Elkins. »Das war gut für uns. Aber wir mussten trotzdem den ganzen nächsten Tag weiter durch den Wald nach Norden gehen, bis wir in Kanada waren und auf eine Straße gestoßen sind.«
    »Ihr habt es also geschafft«, sagte Parker, »und eure Partner sind geschnappt worden.«
    »Im Augenblick sind sie draußen, weil sie eine gewaltige Kaution hinterlegt haben«, sagte Elkins. »Ihre Anwälte streiten sich mit der Staatsanwaltschaft herum.«
    »Weswegen?« fragte Parker.
    »Wegen uns.«
    »Sie geben uns die Schuld daran, dass die Sache schiefgelaufen ist«, erklärte Elkins. »Wenn wir einfach reingegangen wären und das Gold rausgeholt hätten – Plan A –, hätten wir nicht diesen zusätzlichen Alarm ausgelöst.«
    »Und was wollen sie?« fragte Parker.
    »Dass wir noch mal hinfahren, die Alten Meister holen und mit ihnen teilen.«
    »Warum?«
    »Weil sie abtauchen wollen, und dann wären das Geld und die Häuser ihrer Familien und alles übrige weg. Bei dem Job würde genug herausspringen, um das abzudecken.«
    »Und wenn nicht?«
    »Wenn nicht, tauchen sie nicht ab, machen einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und verpfeifen uns.«
    »Und das wäre gar nicht gut für uns«, erklärte Wiss. »Frank und ich haben Familie, wir haben Wurzeln geschlagen, wir können nicht ständig auf der Flucht sein.«
    »Oder im Knast«, sagte Elkins.
    Parker sagte: »Und das muss jetzt gleich über die Bühne gehen.«
    »Bevor der Verhandlungstermin festgesetzt wird.«
    »Und damit wären wir bei Larry«, sagte Wiss.
    Elkins erhob sich und sagte: »Erklär du ihm das, Larry – ich hab jetzt Durst.« Und damit ging er, um die Bourbonflasche zu holen.
    Lloyd sagte: »Im Knast habe ich ein paar Freunde kennengelernt, und die haben mir empfohlen, ich soll mich, wenn ich rauskomme, mit bestimmten Leuten in Verbindung setzen, unter anderem mit Frank und Ralph. Das war vor vier Monaten. Ich glaube, damals haben sie mich nicht ernst genommen.«
    »Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keine Verwendung für deine Fähigkeiten«, korrigierte ihn Wiss.
    »Wie auch immer.« Lloyd nickte Wiss zu und sagte dann zu Parker: »Was sie in Marinos Haus gemacht haben, war im Grunde nichts anderes als ein Systemtest. Sie sind eingebrochen,ohne etwas mitzunehmen, und dabei haben sie Marino und seinen Leuten verraten, wo die Schwachstellen des Systems sind. Inzwischen werden die nachgebessert haben, und wir wissen nicht genau, wo und wie. Ich weiß nur, dass die ursprüngliche Anlage mit Hilfe des Internets funktioniert hat, aber offenbar hatten sie da unten keine Kameras installiert.«
    »Zum Glück für uns«, bemerkte Wiss.
    »Der Grund dafür ist vermutlich folgender«, fuhr Lloyd fort. »Wenn diese Gemäldesammlung tatsächlich so viele berühmte gestohlene Bilder enthält, will Marino gar nicht, dass sie auf irgendwelchen Überwachungsmonitoren zu sehen sind. Vielleicht hat er jetzt aber beschlossen, die Alarmanlage mit Infrarotkameras aufzurüsten. Wir können es nicht wissen. Wir wissen nur: Was immer er beschließt – er hat genug Geld, um es zu bezahlen.«
    Elkins hatte sich wieder in seinen Sessel gesetzt; die Bourbonflasche stand auf dem Couchtisch. »Was habt ihr vor?« fragte Parker ihn.
    »Wir überlegen noch«, sagte Elkins. »Wenn wir erst mal drin sind, kann Larry sich um den Science-fiction-Kram kümmern, und Ralph übernimmt die normalen Schlösser und Sicherungen und so weiter. Ich erledige die Logistik, besorge das Material, das wir brauchen, um alles wegzuschaffen.«
    Wiss sagte: »Wir überlegen, ob wir diesmal nicht lieber von Norden kommen sollten.«
    »Ich habe Karten von Saskatchewan und Montana besorgt«, sagte Elkins. »Topographische Karten. Früher ist in der Gegend eine Menge Holz geschlagen worden, und auch heute werden da noch Bäume gefällt. Da gibt es jede Menge kleine Straßen und Wege.«
    »Die wir
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