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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus
Autoren: Richard Stark
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reingegangen«, sagte Parker.
    »Die Tür war verdammt schwer zu finden«, sagte Wiss. »Wir haben uns an dieser Wand ganz schön abgearbeitet. Aber dann waren wir drin.«
    »Eine Kunstgalerie«, sagte Elkins.
    »Drei Räume«, sagte Wiss. »Ziemlich große Räume.«
    »Ölgemälde«, sagte Elkins. »Was man so Alte Meister nennt, berühmte eruropäische Maler. Rembrandt, Tizian und so.«
    »Wir gehen also da herum«, sagte Wiss, »und fragen uns, ob das nicht ein besserer Deal ist als die goldenen Kloschüsseln. Das Zeug ist viel leichter, und es ist Gott weiß was wert – drei Räume voller Alter Meister.«
    »Und dann haben wir drei davon erkannt«, sagte Elkins.
    »Ja.« Wiss lachte wieder. »Plötzlich stehen wir vor drei alten Bekannten.«
    »Die haben wir nämlich schon mal geklaut«, erklärte Elkins.
    »Vor drei Jahren«, sagte Wiss, »in einem Museum in Houston. Es war eine Wanderausstellung aus Europa.«
    »Sehr berühmte Bilder«, sagte Elkins. »Niemand würde auf die Idee kommen, die zu verkaufen.«
    »Unser Hehler«, sagte Wiss, »hatte einen Auftrag von einem Typ, der nur diese drei Bilder wollte, und er war bereit, eine Menge dafür zu bezahlen. Und das war gleichzeitig die Garantie, dass er sie nicht verkaufen würde. Und dass er auch nicht mit Versicherungsgesellschaften verhandeln oder die Dinger irgendwo ausstellen, sondern sie schön versteckt halten würde, als hübsche kleine Gemäldegalerie für ihn und seine Freunde.«
    »Bingo«, sagte Elkins.

DREI
    »Ich war bei diesem Teil der Aktion nicht dabei«, sagte Lloyd und nahm einen Schluck Wasser. Seit Elkins und Wiss mit der Geschichte begonnen hatten, war es das erste Mal, dass er etwas sagte.
    Grinsend bemerkte Wiss: »Wenn du dabeigewesen wärst, Larry, wärst du jetzt wieder im Knast.«
    »Und da wären wir auch beinahe gelandet«, fügte Elkins hinzu.
    »Nur mal kurz zwischendurch«, sagte Parker. »Warum warst du eigentlich im Knast, Larry?«
    Lloyd machte ein verlegenes Gesicht. »Tja, hauptsächlich wegen versuchtem Totschlag«, sagte er. »Der Rest – Unterschlagung und schwerer Autodiebstahl – war bloß Zugabe.« Er zuckte die Schultern, lächelte sein nervöses Lächeln und sagte: »Eine kleine Handlung verwandelt sich in fünfzehn, zwanzig verschiedene Verbrechen.«
    »Ja, das machen sie gern – sie zerlegen gern in kleine, handliche Stücke«, sagte Wiss. »Erst das, was man getan hat, und dann einen selbst.«
    »Du bist auf Bewährung draußen?« fragte Parker.
    »Ja.«
    Parker nickte in Richtung Elkins und Wiss. »Und wie viele Verbrechen begehst du dadurch, dass du hier bist?«
    »Ungefähr zwölf«, sagte Lloyd. »Das erste war, dass ich die Staatsgrenze von Massachusetts überquert habe.«
    »Dann bist du jetzt abgetaucht?«
    »Ich doch nicht«, sagte Lloyd. »Ich fahre nachher wieder nach Hause.«
    Wiss grinste Lloyd wie ein stolzer Vater an und sagte zu Parker: »Er hat eine elektronische Fußfessel.«
    Mit einem bescheidenen Schulterzucken sagte Lloyd: »Die denkt allerdings, dass ich gerade in einer Bibliothek in Pittsfield sitze.«
    »Richtig, du bist ja der Elektronikspezialist«, sagte Parker. Er sah Elkins an. »Paxton Marino aber ebenfalls.«
    »Genau«, stimmte Elkins ihm zu. »Als wir in seine private Kunstgalerie eingebrochen sind, haben wir ein zweites Alarmsystem ausgelöst, von dem wir gar nichts wussten.«
    »In Beton verlegte Glasfaserkabel«, sagte Wiss, »die unterirdisch bis zum Haus für den Wachdienst führen. Separate Stromversorgung, separater Alarm. Da kommt keiner ran.«
    »Man kann alles im Haus abschalten«, sagte Elkins, »man kann dem ganzen Zirkus den Saft abdrehen, aber diese Kunstgalerie hängt immer noch am Netz.«
    »Was wir nicht wussten«, bemerkte Wiss, »bis unsere Partner schrien, die Bullen kämen mit Blinklicht und Sirenen den Berg herauf.«
    »Wenn sie nicht so viel Trara gemacht hätten«, sagte Elkins, »hätten sie uns geschnappt.«
    »Unsere Partner haben sie geschnappt«, sagte Wiss.
    »Wie?« fragte Parker.
    »Sie dachten, sie könnten den Berg hinunter abhauen bis zur Kreuzung«, erklärte Elkins. »Wir nicht. Wir sind mit dem anderen Lastwagen auf der Straße, die der Typ hat bauen lassen, rauf in den Wald gefahren.«
    »Auf der Straße, die nirgendwohin führt«, setzte Wiss hinzu.
    Elkins schüttelte den Kopf. »Nur zu den Elchen.«
    »Wir kamen also ans Ende der Straße«, sagte Wiss, »und dachten: Scheiß drauf, wir fahren einfach weiter.«
    »Bis der Lastwagen den
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