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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus
Autoren: Richard Stark
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Sauerstoffflaschen auf. Dann sprang er hinaus und rannte zum Lastwagen.
    Als er dort ankam, schossen die anderen bereits auf dieGasflaschen. Es brauchte ein halbes Dutzend Schüsse, bis eine Kugel den Funken schlug, den sie brauchten. Die Explosion warf sie gegen die Seite des Lastwagens. Hitze, Wind und schließlich Kälte rollten über sie hinweg.
    Der Krankenwagen war ein quer über die Straße verteilter Haufen Schrott. Die Bäume zu beiden Seiten hatten Feuer gefangen.

VIERZEHN
    Sie standen an der Einmündung in die Staatsstraße, ihr Motel lag etwa zwanzig Kilometer rechts von ihnen. »Links«, sagte Parker.
    Lloyd, der den Wagen fuhr, widersprach nicht. Die vier saßen dichtgedrängt auf der Sitzbank des Lastwagens. Parker hatte den Platz an der Beifahrertür und beugte sich hin und wieder vor, um in den Außenspiegel zu sehen. Sie wurden nicht verfolgt, und an der Kreuzung vor ihnen war keine Blockade. Die Polizisten in der Jagdhütte konnten weder raus noch jemanden verständigen. Parker und die anderen hatten eine Stunde Vorsprung, vielleicht sogar mehr.
    Lloyd bog nach links ab, etwas zu schnell, und Wiss, der neben ihm saß, sagte: »Immer mit der Ruhe, Larry. Im Augenblick ist keiner hinter uns her.«
    »Okay. Okay.«
    »Solange wir langsam fahren, interessiert sich niemand für uns«, sagte Parker. »Ralph, kannst du dir einen Wagen besorgen, wenn wir dich in der nächsten Stadt absetzen?«
    »Klar«, sagte Wiss. »Soll ich zurück zum Motel fahren? Mach ich. Ich hole unser Zeug und Franks Wagen. Wo treffen wir uns?«
    »Hinter der Stadt nehmen wir die erste Sackgasse, die nach links abzweigt«, sagte Parker. »Da findest du uns irgendwo.«
    »Da vorn kommt eine Stadt«, sagte Lloyd. Er versuchte,ruhig zu sein, aber seine Stimme zitterte, als würde ihn jemand am Kragen packen und schütteln, und seine Hände krampften sich immer wieder um das Lenkrad.
    Es war ein kleiner Ort mit nur einer Ampel. Sie schaltete vor ihnen auf Grün, und so fuhr Lloyd noch über die Kreuzung und dann erst an den Straßenrand. »Vielleicht kann mal jemand anders fahren«, sagte er.
    »Ich«, sagte Elkins.
    »Gut.«
    Larry öffnete die Fahrertür und stieg aus, gefolgt von Wiss, der die Tür schloss. Lloyd, der noch immer die braune Uniform trug, ging vor dem Wagen vorbei zur anderen Seite, während Elkins und Parker auf der Bank nach links rutschten. Wiss schlenderte, die Hände in den Taschen, davon, und Lloyd setzte sich neben Parker. Sein Grinsen flackerte wie eine Glühbirne kurz vor dem Durchbrennen. Als er die Tür zuschlug, sagte er: »Ich spüre langsam die Nachwirkungen.« Seine Zähne klapperten.
    »Schon in Ordnung«, sagte Parker, während Elkins den Lastwagen in Bewegung setzte. »Schüttel dich aus.«
    Das tat Lloyd. Er zuckte, als würde elektrischer Strom durch ihn fließen. »Während die Sache lief, ging’s mir gut«, sagte er, »aber jetzt?« Er hielt seine zitternde Hand hoch und musterte sie. »Ich glaube, ich könnte nicht mal meinen Namen schreiben.«
    »Brauchst du auch nicht«, sagte Elkins, »also mach dir deswegen keine Sorgen.«
     
    Die erste Abzweigung nach links, an der »Sackgasse« stand, war ein schmaler Feldweg. An der Ecke befand sich ein einstöckiges hölzernes Fertighaus, in dessen Garten eine Schaukel stand und allerlei Spielzeug herumlag, doch schonwenige hundert Meter weiter begann der Nadelwald. Als sie zwischen den Bäumen waren, sagte Parker: »Halt an.«
    Zu beiden Seiten des Weges verliefen tiefe, jetzt trockene Gräben, die im Frühjahr das Schmelzwasser ableiteten. Elkins hielt mitten auf dem Weg, und alle drei stiegen aus und gingen zur Hecktür, um nachzusehen, was sie erbeutet hatten.
    Vier Kisten. »Nicht gerade viel«, sagte Lloyd.
    »Larry, dieser Marino hatte ein gutes Auge«, sagte Elkins. »Ganz gleich, welche vier Bilder wir erwischt haben – es ist genug Geld für ein Dutzend neue Gesichter.«
    »Eins reicht mir.«
    Die Kisten waren unterschiedlich groß, aber sehr schwer. Sie hoben sie eine nach der anderen aus dem Lastwagen, ließen sie in den Graben rechts des Weges gleiten, zogen sie auf der anderen Seite hoch, legten sie flach auf die Erde und schoben sie so weit wie möglich unter die tiefhängenden Fichtenzweige. Dann sagte Parker zu Elkins: »Fahr den Wagen noch ein paar Kilometer weiter, bis du ihn irgendwo abseits des Weges loswerden kannst. Wir warten hier.«
    »Gut.«
    Elkins drehte sich um und wollte über den Graben springen, hielt aber inne, sah
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