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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus
Autoren: Richard Stark
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holen.
    Moxon stieg die Verandastufen hinunter, und Lloyd sprang aus dem Blazer und ging mit ausgestreckter Hand auf ihn zu; seine Lippen bewegten sich bereits. Moxon schien ein wenig verwirrt, aber nicht misstrauisch, und schüttelte ihm die Hand.
    »Es funktioniert«, sagte Elkins.
    Moxon und Lloyd standen neben der linken Seite des Lastwagens und sprachen miteinander. Lloyd zeigte den Berghang hinunter und erklärte.
    »Weißt du, warum er so gut einen Bürger spielen kann?« fragte Elkins. »Weil er ein Bürger ist .«
    Auf dem Bildschirm machte Moxon eine ausladende Gebärde mit dem rechten Arm; offensichtlich forderte er Lloyd auf, ihn ins Haus zu begleiten – kommen Sie rein, kommen Sie mit ins Büro, dann sehen wir mal nach, wer Sie sind und was Sie hier tun. Lloyd machte lächelnd und bereitwillig seinerseits eine Geste: nach Ihnen. Moxon drehte sich um und ging in Richtung Eingang, und Lloyd sprang in den Lastwagen, gerade als die vier Polizisten mit einer weiteren Kiste aus dem Haus kamen.
    »Scheiße!« sagte Elkins.
    Moxon fuhr herum, schrie etwas und rannte zum Wagen, doch der hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Die Zufahrt zum Haus war abschüssig, so dass Lloyd nur die Handbremse lösen musste.
    Sie sahen Moxon neben dem Lastwagen herrennen. Er schrie und hätte beinahe den Türgriff zu fassen bekommen, aber Lloyd hatte inzwischen den Motor angelassen und gab Gas. Der Wagen machte einen Satz, und Moxon blieb zurück.
    »Der Teufelskerl hat’s geschafft«, sagte Elkins.
    Moxon drehte sich um und schrie etwas zum Haus. Die vier Polizisten ließen die Kiste fallen und rannten zu den in der Nähe geparkten Streifenwagen. Der Lastwagen fuhr den Berg hinunter und verschwand von den Bildschirmen, während die Polizisten ihn in zwei Streifenwagen verfolgten.
    Parker legte die Schalter um, die Lloyd ihnen gezeigt hatte, und stellte Strom und Telefon in der Jagdhütte ab. »Der Störsender«, sagte er, und Elkins rannte hinaus zu dem Karton, den Lloyd auf dem Tisch hatte stehenlassen.
    Parker sah zu, wie der nicht sonderlich schnelle Lastwagen auf den Monitoren der bergab gerichteten Kameras erschien. Die beiden Polizeiwagen hatten ihn schon beinahe eingeholt. Er verließ den Monitorraum und rief Elkins zu: »Komm. Die Sache geht schief.«
    Sie trabten aus dem Haus. Elkins fragte: »Was ist los?«
    »Der Lastwagen ist zu langsam. Es wird keine Lücke geben, in die wir den Krankenwagen fahren können.«
    Wiss saß im Führerhaus bei laufendem Motor. Der Wagen stand mit dem Heck in der Mitte der Straße quer auf der bergauf führenden Spur. Die rechte Tür war auf der talwärts gelegenen Seite, und aus dem offenen Beifahrerfenster ragten zwei große grüne Sauerstoffflaschen.
    Parker rief Wiss zu: »Steig aus! Lass den Motor laufen!«
    Wiss sprang aus dem Wagen und ging zu den anderen beiden, die vor dem Kühler stehengeblieben waren. »Was ist?«
    »Der Lastwagen ist zu langsam«, sagte Parker. »Die Bullen sind dicht hinter ihm. Ihr beide lauft zur nächsten Kurve und haltet Lloyd an, ich komme nach.«
    Während Wiss und Elkins davontrabten, setzte er sich ans Steuer des Krankenwagens. Er befand sich am unteren Auslauf einer engen Kurve. Zu beiden Seiten der Straße war dichter Nadelwald. Der Lastwagen würde schon fast vorbei sein, bevor irgendeiner der Verfolger ihn bemerkte.
    Er hörte lauter werdende Sirenen. Warum hatten sie die überhaupt eingeschaltet? Immerhin verriet ihm das Geräusch, dass sie schon sehr nah waren. Er legte den Rückwärtsgang ein.
    Der Lastwagen bog schwankend und mit heulendem Motor um die Kurve und fuhr so schnell er konnte, was allerdings nicht schnell genug war. Lloyd, ein blasser Schemen hinter der Windschutzscheibe, hüpfte auf dem Sitz auf und ab und drehte am Lenkrad. Die Polizeiwagen fuhren hintereinander und waren ihm dicht auf den Fersen.
    Der Lastwagen donnerte vorbei, und Parker trat das Gaspedal voll durch. Der Krankenwagen schoss rückwärts über die Straße, rammte den ersten Streifenwagen knapp hinter dem linken Vorderrad und stieß ihn zur Seite. Der andere versuchte, dem Krankenwagen, der jetzt die Straße ganz blockierte, zur anderen Seite auszuweichen, und prallte gegen einen Baum.
    Parker schaltete in den ersten Gang, beschleunigte und fuhr um die nächste Kurve, wo der Lastwagen am Straßenrand wartete. Er trat auf die Bremse, brachte den Wagen abermals quer auf der Straße zum Stehen, beugte sich zur Beifahrerseite und drehte die Ventile der
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