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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern
Autoren: Nora Roberts
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ein wenig zurück und zog seine Hand an ihre Wange. “Komm mit rein, Seth. Komm mit mir ins Bett.”
    Er hob sanft ihr Gesicht und erkannte voller Schmerz, dass sie wirklich glaubte, es ginge ihm nur darum. “Grace, ich bin nicht gekommen, um mit dir zu schlafen. Ich bin hier, um da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben.”
    Warum hatte er sich die ganze Zeit geweigert, zu sehen, was in ihren Augen lag? Warum hatte er nicht glauben wollen, was so offensichtlich war?
    “Ich bin gekommen, um zu betteln. Aber du lässt mich nicht betteln. Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu schlafen, Grace. Oder damit du mir danken kannst.”
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf. “Aber was willst du dann von mir? Warum bist du hier?”
    Er wusste nicht einmal genau, ob er es vor diesem Moment überhaupt vollkommen begriffen hatte. “Um zu hören, was du willst. Was du brauchst.”
    “Frieden.” Sie deutete auf die Blumen. “Das habe ich hier. Freundschaft. Das habe ich auch.”
    “Und das ist genug?”
    “Es war mein Leben lang genug.”
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. “Und wenn du mehr haben könntest? Was würdest du wollen, Grace?”
    “Etwas zu wollen, was man nicht haben kann, macht einen nur unglücklich.”
    “Sag es mir.” Er sah ihr in die Augen. “Sprich es aus, nur einmal. Sag mir, was du willst.”
    “Eine Familie. Kinder. Ich möchte Kinder und einen Mann, der mich liebt – mich und unsere Kinder.” Sie lächelte leicht, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht. “Überrascht es dich, dass ich bereit bin, mir die Figur zu verderben? Dass ich ein paar Jahre meines Lebens damit verbringen will, Windeln zu wechseln?”
    “Nein.” Er ließ die Hände über ihre Schultern gleiten, drückte zu, weil sie sich anschickte zurückzuweichen. “Nein, das überrascht mich nicht.”
    “Ach nein? Nun.” Sie bewegte ihre Schultern, als wollte sie das Gewicht seiner Hände abschütteln. “Wenn du bleiben willst, lass uns reingehen. Ich habe Durst.”
    “Grace, ich liebe dich.” Er sah, wie ihr Lächeln erstarb, spürte, wie ihr Körper stocksteif wurde.
    “Wie bitte?”
    “Ich liebe dich.” Diese Worte auszusprechen erfüllte ihn mit Kraft. Mit wahrer Kraft. “Ich habe dich schon geliebt, bevor ich dich getroffen habe. Ich habe ein Bild geliebt, eine Erinnerung, einen Wunsch. Ich weiß nicht genau, was es war, vielleicht alles zusammen. Ich weiß nicht, ob es Schicksal ist oder einfach nur Glück. Aber es geschah so schnell, so heftig, dass ich mich weigerte, es zu glauben. Ich traute mir selbst nicht über den Weg. Und ich habe dich zurückgewiesen, weil du in der Lage warst zu glauben. Zu vertrauen. Um dir das zu sagen, bin ich hier.” Er strich über ihre Arme und nahm ihre Hände in seine. “Grace, ich bitte dich, wieder an uns zu glauben. Mir wieder zu vertrauen. Und mich zu heiraten.”
    “Du …” Sie musste einen Schritt zurücktreten, musste eine Hand an ihr Herz legen. “Du willst mich heiraten.”
    “Ich möchte, dass du heute mit mir zurückkommst. Ich weiß, es ist altmodisch, aber ich möchte, dass du meine Familie kennenlernst.”
    Der Druck auf ihrer Brust ließ beinahe ihr Herz bersten. “Du willst, dass ich deine Familie kennenlerne.”
    “Sie sollen die Frau sehen, die ich liebe, die Frau, mit der ich mein Leben teilen möchte. Das Leben, auf das ich immer gewartet habe.” Er zog ihre Hand an sein Gesicht und sah sie lange an. “Die Frau, mit der ich Kinder haben will.”
    “Oh.” Der Schmerz in ihrer Brust löste sich, flutete aus ihr heraus, bis ihre Augen zu tränen begannen.
    “Nicht weinen, bitte.” Nun bettelte er also doch. “Grace, bitte weine nicht. Sag nicht, dass es zu spät ist.” Unbeholfen wischte er ihre Tränen mit dem Daumen fort. “Sag nicht, dass ich es zerstört habe.”
    “Ich liebe dich so sehr.” Sie umschloss sein Handgelenk mit ihren Fingern. “Ich war so sicher, dass ich dich verloren habe. Schon wieder. Irgendwie.”
    “Nicht dieses Mal.” Er küsste sie sachte. “Und nie mehr.”
    “Nein, nie mehr”, murmelte sie.
    “Sag Ja”, bat er leise. “Ich will hören, wie du Ja sagst.”
    “Ja. Ja zu allem.”
    Sie hielt ihn fest, an diesem blumenduftenden Morgen, die Sterne schliefen hinter dem Himmel, und sie spürte, wie das letzte Glied der Kette sich schloss.
    “Seth.”
    Er hielt die Augen geschlossen, die Wange an ihr Haar gelegt. Er lächelte träge. “Grace.”
    “Wir sind da angekommen, wo wir sein sollen. Spürst du
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