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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern
Autoren: Nora Roberts
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Ich hoffe, du hast nicht … ich hoffe, deine Karriere leidet nicht, weil du das für mich getan hast.”
    Seine Augen wurden dunkel. Matt. “Mein Job ist sicher, Grace.”
    “Das freut mich.” Er muss gehen, dachte sie. Er musste gehen, bevor sie zerfloss. “Ich habe vor, deinem Vorgesetzten zu schreiben. Außerdem sollst du wissen, dass ich einen Onkel im Senat habe. Es würde mich nicht überraschen, wenn du bald befördert wirst.”
    Seine Kehle war rau. “Sieh mich an, verdammt noch mal.” Als sie den Blick hob, ballte er die Hände zu Fäusten, um sie nicht zu berühren. “Glaubst du, das ist mir wichtig?”
    “Ja, das denke ich. Mir jedenfalls wäre es wichtig, Seth. Aber jetzt will ich mich erst mal ein paar Tage erholen. Wenn du mich also bitte entschuldigen würdest, ich möchte weiterarbeiten, bevor es hier draußen zu heiß wird.”
    “Glaubst du, es so beenden zu können?”
    Sie beugte sich herab und begann verwelkte Blätter wegzuschneiden. Sie verwelken viel zu schnell, dachte sie. Ein Schmerz bohrte sich in ihr Herz. “Ich denke, du hast es lange vor mir beendet.”
    “Das geht so nicht.” Er packte sie am Arm und riss sie an sich, Angst und Wut stiegen in ihm auf. “Du kannst dich nicht einfach von mir abwenden! Ich kann nicht …” Er brach ab und hob eine Hand, um die Prellung auf ihrer Wange zu berühren. “Mein Gott, Grace … Er hat dir wehgetan.”
    “Es ist nichts.” Hastig trat sie zurück. Er ließ die Arme schwer herabfallen. “Blaue Flecken verschwinden, Seth. Und Gregor ist tot. Dafür hast du gesorgt. Er ist tot, es ist vorbei. Die drei Sterne sind da, wo sie hingehören, alles ist wieder an seinem Platz. Alles ist so, wie es sein soll.”
    “Ach ja?” Er vermied es, sich ihr noch einmal zu nähern, weil er es nicht ertragen konnte, wie sie vor ihm zurückwich. “Ich habe dir wehgetan, und das kannst du mir nicht verzeihen!”
    “Nicht ganz”, stimmte sie ihm zu, bemüht, einen leichten Ton anzuschlagen. “Aber mir das Leben zu retten macht einiges wieder gut …”
    “Hör auf”, zischte er. “Bitte hör auf.” Zerstört drehte er sich von ihr fort, begann auf und ab zu laufen und dabei beinahe ihre Blumenbeete zu zertreten. Er hatte nicht gewusst, dass ein Mensch so leiden konnte – Eiseskälte im Bauch, sengende Hitze im Kopf. Als er wieder sprach, starrte er in den kühlen grünen Schatten des Waldes. “Kannst du dir vorstellen, wie es für mich war, zu wissen, dass er dich in seiner Gewalt hat? Es zu wissen ? Deine Stimme am Telefon zu hören, die Angst darin?”
    “Ich möchte nicht mehr daran denken. Ich möchte das alles vergessen.”
    “Aber ich kann nichts anderes tun, als daran zu denken. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich dich, wie du dagestanden hast in deinem blutigen Kleid. Nicht zu wissen, was er dir angetan hat. Und mich zu erinnern … zu erinnern, dass ich ihn zu einer anderen Zeit nicht habe aufhalten können.”
    “Es ist vorbei”, sagte sie noch einmal. Ihre Knie wurden weich. “Lass es ruhen.”
    “Du wärst vielleicht auch ohne mich davongekommen”, fuhr er fort. “Du hast einen dieser Typen, der doppelt so groß war wie du, überwältigt. Vielleicht hättest du ohne meine Hilfe fliehen können. Jetzt ist mir klar, dass das die ganze Zeit mein Problem war. Zu wissen, dass ich dich so viel mehr brauche als du mich. Davor hatte ich Angst. Ich war so dumm.” Er trat näher. “Aber wenn man einmal wirkliche Angst gespürt hat, die Angst, dass man in der nächsten Sekunde das Wichtigste in seinem Leben verlieren könnte, dann fürchtet man sich vor gar nichts mehr.” Er zog sie an sich, verzweifelt genug, um ihre Abwehr zu ignorieren. Mit einem zitternden Aufatmen vergrub er das Gesicht in ihrem Haar. “Schick mich nicht weg, bitte.”
    “Das bringt doch nichts.” Es schmerzte, von ihm gehalten zu werden, und doch wünschte sie, er würde sie für immer so halten.
    “Ich brauche dich, Grace. Ich brauche dich”, wiederholte er, dann presste er seine Lippen auf ihre.
    Ihre Gefühle überschlugen sich, ein ungezügelter Sturm fuhr durch ihre Glieder und ließ ihr Herz erschüttert und schwach zurück. Mit geschlossenen Augen schlang sie die Arme um ihn. Er musste sie nicht lieben. Es reichte, dass er sie brauchte. Sie hatte genug Liebe für sie beide in sich.
    “Ich schicke dich nicht weg.” Beruhigend streichelte sie ihm übers Haar. “Ich bin froh, dass du hier bist. Ich möchte, dass du bleibst.” Sie wich
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