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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern
Autoren: Nora Roberts
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Klamotten, ruinieren meinen Zwanzig-Dollar-Einkauf, und das alles nur, weil Sie nicht in der Lage sind, die richtige Spur zu verfolgen? Sie sitzen ganz schön in der Klemme, das kann ich Ihnen verraten. Wenn ich mit Ihnen fertig bin, wissen Sie nicht mal mehr, wie Sie heißen. Sie werden …“ Sie brach ab, als er ihr ein Foto unter die Nase hielt.
    Es handelte sich eindeutig um ihr Gesicht, und das Foto sah aus, als wäre es erst gestern aufgenommen worden.
    „Haben Sie vielleicht eine Zwillingsschwester, O’Leary? Eine, die einen 58er MG mit dem Kennzeichen SLAINTE fährt und momentan bei einem Typen namens Bailey James wohnt?“
    „Bailey ist eine Frau“, murmelte sie, während sie weiterhin ihr Foto anstarrte. Ging es hier um Bailey oder, besser gesagt, darum, was Bailey ihr geschickt hatte? In welchen Schwierigkeiten steckte ihre Freundin? „Und das hier ist nicht Baileys Wohnung, sondern meine. Ich habe keine Zwillingsschwester.“ Sie blickte ihm in die Augen. „Was geht hier vor? Ist Bailey in Ordnung? Wo ist sie?“
    Jack spürte, wie sich unter seinen Händen ihr Puls beschleunigte. Wieder begann sie sich zu wehren, mit einer frischen, teuflischen Energie, die nur von großer Angst erzeugt werden konnte. Und er ahnte, dass sie nicht länger Angst um sich hatte.
    „Ich weiß nichts über diese Bailey, sondern nur, dass in meinen Unterlagen diese Adresse unter ihrem Namen steht.“
    So langsam stieg ein Verdacht in Jack auf, und das passte ihm überhaupt nicht. Er glaubte nicht mehr, dass M.J. O’Leary dumm wie Bohnenstroh war. Keine Frau, die auf der Flucht war, hätte jemals so viele offensichtliche Spuren hinterlassen. Er dachte nach. Warum war Ralph heute Morgen so nervös gewesen?
    „Falls Sie die Wahrheit sagen, finden wir das ganz schnell heraus. Vielleicht liegt hier wirklich eine Verwechslung vor.“ Doch das glaubte er nicht. Überhaupt nicht. „Hören Sie“, setzte er an, genau in dem Moment, als die Wohnungstür aufsprang und ein Riese hereinstürmte.
    „Sie sollten Sie rausbringen!“, blaffte der Riese, während er mit einer beeindruckenden .357 Magnum durch die Luft wedelte. „Sie reden zu viel! Er wartet.“
    Jack hatte keine Zeit, lange nachzudenken. Zwar kannte er diesen Hünen nicht, aber er kannte diesen Art von Typen: jede Menge Kraft und null Hirn. Ein riesiger kahler Schädel, kleine Augen und breite Schultern. Der Revolver sah in seiner mächtigen Hand wie ein Spielzeug aus.
    „Tut mir leid.“ Er drückte kurz das Handgelenk der Frau, in der Hoffnung, dass sie begriff und still liegen blieb. „Ich hatte hier ein paar Probleme.“
    „Ist doch nur ‘ne Frau. Sie sollten Sie einfach nur rausbringen!“
    „Ja, ich war gerade dabei.“ Jack versuchte es mit einem freundlichen Lächeln. „Hat Ralph Sie zur Verstärkung geschickt?“
    „Los, aufstehen! Wir gehen.“
    „Kein Problem. Sie brauchen den Revolver nicht. Ich habe sie unter Kontrolle.“ Doch nach wie vor war die Waffe direkt auf ihn gerichtet, der Lauf erschien ihm mindestens so groß wie ganz Montana.
    „Nur die Lady.“ Der Riese grinste und bleckte die Zähne. „Sie brauchen wir nicht mehr.“
    „Schön. Ich schätze, Sie wollen auch die Unterlagen?“ Weil ihm nichts Besseres einfiel, schnappte sich Jack eine Dose Tomaten aus der Einkaufstüte und hieb damit auf die Nase des Mannes ein. Befriedigt vernahm er ein krachendes Geräusch. Er duckte sich und stürzte wie ein Rammbock nach vorn. Er hatte das Gefühl, mit dem Kopf gegen eine Betonmauer zu rennen, doch zumindest sorgte die Stoßkraft dafür, dass sie gemeinsam über einen Ledersessel stürzten.
    Ein Schuss löste sich, schlug ein faustgroßes Loch in die Decke, dann flog der Revolver durchs Zimmer.
    M.J. dachte kurz daran, zu fliehen. Sie hätte die Tür erreichen können, bevor einer der Männer wieder auf den Beinen war. Aber dann fiel ihr Bailey ein und das, was sich in ihrer Handtasche befand. Sie dachte an die Probleme, in die sie irgendwie gestolpert war. Und außerdem war sie zu wütend, um wegzurennen. Also schnappte sie sich die Waffe, stürzte jedoch gleich wieder zu Boden, als Jack auf sie flog. Sie dämpfte seinen Sturz, er rappelte sich schnell wieder auf, sprang hoch und landete einen Tritt mit beiden Füßen in den Unterbauch des Riesen.
    Ganz gut in Form, dachte M.J. und richtete sich ebenfalls auf. Sie ergriff ihre Handtasche, wirbelte sie über ihrem Kopf und hieb sie mit aller Gewalt auf den kahlrasierten Kopf. Der Mann
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