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Der Fremde ohne Gesicht

Der Fremde ohne Gesicht

Titel: Der Fremde ohne Gesicht
Autoren: Nigel McCrery
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zuwinkte. »Hallo, John, erinnern Sie sich an mich? Ich bin Claire.«
    Clarke konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Von ihrem toten Gesicht. Denn wenn er eines genau wusste, dann, dass dieses Mädchen tot war. Er wusste es, weil er sie selbst getötet hatte. Seine Gedanken begannen sich zu überschlagen. »Du bist tot.«
    Claire ging langsam auf ihn zu, die Hände vor sich ausgestreckt. Er spürte, wie seine Beine zu zittern begannen und sein Magen sich verkrampfte.
    »Bleib mir vom Leib, du Hexe, verschwinde!«
    Claire ging weiter auf ihn zu und lächelte ihn an. Clarke wich vor ihr zurück.
    »Ich habe dich einmal getötet, ich kann es auch noch einmal tun!« Zu schockiert und verängstigt, um weiter mit der Erscheinung zu reden, schaute sich Clarke gehetzt um und rannte ins Haus.
    Plötzlich tauchten Sharman, Sam und Hudd auf, die sich hinter einer niedrigen Hecke versteckt gehalten hatten. Hudd war mit zwei Schritten bei seiner Freundin, während sich Sam und Sharman an Clarkes Fersen hefteten. Als sie sich der Schiebetür näherten, die vom Pool aus ins Haus führte, tauchte Clarke wieder auf, ein Gewehr an die Schulter gepresst. Er schien überrascht, Sam und Sharman vor sich zu sehen. »Was zum Teufel machen Sie denn schon wieder hier?«
    Sharman schaute ihm direkt in die Augen. »Ich verhafte Sie wegen des Mordes an Claire Armstrong, des Mordes an Michael Rogers und der Verschwörung zum Mord an Ihrer Frau, Sophie Clarke.«
    Sam sah Clarke an, dass er immer nervöser wurde. »Wie können Sie mir vorwerfen, ich hätte Claire ermordet! Da steht sie doch, schauen Sie hinter sich, da steht sie!«
    Noch während er sprach, schälte Hudd die Silikonmaske vom Gesicht seiner Freundin.
    Clarke starrte sie ungläubig an. »Das ist ein fauler Trick. Damit kommen Sie vor Gericht nie durch.«
    Sam sah ihn finster an. »Sagten Sie nicht, Sie hätten Claire noch nie gesehen? Trotzdem scheinen Sie sie gleich erkannt zu haben. Und dass Sie sie getötet haben, haben Sie eben selbst zugegeben.«
    Clarke presste das Gewehr fester gegen seine Schulter. »Ihr Wort gegen meines. Sie haben nichts in der Hand.«
    Sam nickte Hudd zu, worauf dieser eine Videokamera emporhielt. Sie wandte sich wieder an Clarke. »Sehen Sie? Wir können alles beweisen. Ein volles Geständnis.«
    Clarke schwenkte das Gewehr von Sam zu Sharman und wieder zurück, offensichtlich unsicher, was er tun sollte. Hudd brachte die Kamera in Anschlag und filmte. »Sie hat es verdient zu sterben. Sie hat mich betrogen, mit einem beschissenen Niemand, einem meiner Lakaien! Dabei hatte sie mich! Sie hat es verdient zu sterben.«
    Sharman bewahrte die Nerven. »Haben Sie sie getötet?«
    »Ich und mir die Hände an dieser Hure schmutzig machen? Nein, das habe ich Betty erledigen lassen.«
    »Was ist mit Claire und Rogers?«
    »Erpresser. Aber da sind sie bei mir an den Falschen geraten. Rogers hat sogar versucht, mir Angst einzujagen. Sie hätten sein Gesicht sehen sollen, als er sein Leben aushauchte.«
    »Haben Sie die beiden getötet?«
    »Ja, ich habe sie getötet. Sie hatten es nicht besser verdient.« Er richtete die Waffe auf Sam. »Und wenn diese verdammte Hexe da nicht gewesen wäre, dann wäre ich damit davongekommen.«
    Sharman schob sich vor Sam, um sie zu decken.
    »Und was jetzt? Wollen Sie schießen oder nicht? Alle werden Sie uns nicht erwischen, wissen Sie. Vielleicht zwei, aber Hudd wird entkommen, und dann sind Sie erledigt. Lebenslanges Gefängnis, Schande, Demütigung. Die Leute werden ausspeien, wenn Ihr Name genannt wird.«
    Sam erschrak über Sharmans Worte. Das Letzte, was sie jetzt tun sollten, war, Clarke noch mehr in Rage zu bringen. Sharman streckte die Hand aus und ging auf ihn zu. »Wie wär’s, Sie geben mir das Gewehr und ich sehe, was ich für Sie tun kann. Sie haben gute Anwälte; ich bin sicher, die werden alles tun, um Sie herauszupauken. Kommen Sie, geben Sie mir das Gewehr.«
    »Herauspauken? Ich bin erledigt. Erledigt durch eine billige Varieténummer. Nicht zu fassen.« Clarkes Schultern sackten herab.
    Sharman witterte den Sieg und trat weiter vor, doch er war nicht schnell genug. Ohne ein weiteres Wort setzte Clarke die Mündung des Gewehrs unter sein Kinn und drückte ab. Sein Kopf explodierte wie ein Atompilz aus Blut und Hirn; dann kippte sein Körper in den Pool und färbte das Wasser rot. Sam rannte zu Sharman, der über und über mit Clarkes Blut bespritzt war.
    »Sie wussten, dass er das tun würde, oder?«
    Er
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