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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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dem Urteil der Drei Herausforderungen unterwerfen müssen. Es ist Brauch, daß jene, die sich ihm unterziehen, unbehelligt bleiben müssen. Ich habe einen Vertrauten, der Sie sicher zu ihrem Schiff bringen wird, ganz gleich, ob Sie der Gewinner oder Verlierer sein werden.«
    »Und Sie?«
    »Wir werden nicht um nichts kämpfen, mit den Kräften unseres Geistes, unserer Körper und der inneren Stärke. Gewinnen Sie, folge ich Ihnen mit Freuden. Gewinne ich, gehen Sie ohne den Prinzen und akzeptieren als Pfand mein Ehrenwort. Verliere ich, so nehmen Sie ihn mit und geben mir Ihr Wort, ihn unbehelligt zu mir zurückzubringen, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Einverstanden«, sagte die Kommandantin.
    Kurz darauf, als im Palast die Vorbereitungen für ihre Beherbergung getroffen wurden, unterrichtete sie S’Tal davon, daß sie über Nacht bleiben würde. Sie wußte nicht, ob sie der Doyen vertrauen durfte. Unter anderen Umständen, um einen anderen Preis, hätte sie sich glücklich schätzen können, einen Freund und Verbündeten gefunden zu haben, dessen Stärke und Flotte in ihren Plänen von ungeheurem Wert sein konnten. Doch da war James. Da war der Prinz zwischen ihnen.
    Einem uralten Brauch folgend, nahmen die Kommandantin, ihre Gastgeberin und ihre beiden Begleiter das Abendessen gemeinsam in der riesigen Halle des Palasts zu sich, in deren Wänden sich unzählige Nischen mit Skulpturen befanden. Barbarischer Glanz, der etwas von der Macht und Herrlichkeit der alten Romulaner verbreitete, erfüllte die Szene. James und die Kommandantin hatten jedoch nur Augen für die Skulpturen, als schon die Speisen und Getränke aufgetragen wurden. Mehrere waren noch von den großen Meistern der Ursprungswelt und der Zwillingsplaneten geschaffen worden und strahlten die Wärme und Energie von lebenden Wesen aus. Andere schienen erst vor kurzer Zeit angefertigt worden zu sein. Vor einer Statue in einer Nische, die offensichtlich nicht immer geöffnet war, blieben die beiden Gäste stehen. Die Kommandantin hielt den Atem an.
    Sie erkannte die Handschrift des Bildhauers, und sie war sicher, auch den Mann zu kennen, der ihm Modell gestanden hatte. Die Statue strahlte keine Unschuld aus. Sie zeigte einen erwachsenen Mann, und schmerzlich wurde sie bei seinem Anblick an James erinnert. Der Körper könnte der seine sein. Das Gesicht war fast von der gleichen Schönheit, obgleich die wirkliche Ähnlichkeit fehlte. Aber das innere Feuer, das er ausstrahlte …
    Die Kommandantin hatte das Modell niemals wirklich gesehen, und doch war sie sicher, ihm ganz nahe gewesen zu sein. James war nicht minder verblüfft, doch als er eine Frage stellen wollte, erschien die Doyen, hinter ihr der Prinz.
    »Ich würde zu gerne den Schöpfer der unsignierten Kunstwerke kennenlernen«, sagte die Kommandantin nach der knappen Begrüßung.
    Die Doyen zuckte die Schultern. »Das ließe sich arrangieren.« Für Sekunden blickten die beiden Frauen sich an, und die Doyen gestattete sich ein amüsiertes Lächeln. »Vielleicht könnten sie dem Meister sogar ein Modell geben.« Die goldenen Augen ruhten bewundernd auf James. Einen Augenblick lang befürchtete die Kommandantin, der Jim Kirk in ihm könnte sich zu einer Bemerkung hinreißen lassen, die sie beide in größte Schwierigkeiten brächte.
    »Ich bedaure«, sagte sie – und war überrascht von ihrer eigenen Härte. Die Doyen schien nicht verwundert zu sein.
    »Der Abend ist vorbereitet«, verkündete die Herrscherin.
    Sie folgten ihr auf ein Podest, auf dem ein großer Speisetisch und zwei Sofas standen. Mit Unbehagen sah die Kommandantin, daß alles an diesem Abend getreu den überlieferten Gebräuchen verlaufen sollte, und eine Verweigerung stellte eine tödliche Beleidigung der Gastgeberin dar. Sie überlegte, wie lange S’Tal dazu brauchen würde, um sie an Bord zu beamen.
    Die beiden Frauen setzten sich zuerst, dann die Männer. Die Prozedur begann …
     
    Der Abend war lang, noch länger die Nacht. Vorsichtige Worte wurden gewechselt. Die Kommandantin durfte der Doyen nicht trauen und wußte, daß noch keine Freundschaft zwischen ihnen sein konnte. Trevenian stand zwischen ihnen – und Omne.
    Trevenian – es war gefährlich genug gewesen, nach dem Namen des Prinzen zu fragen. Unerwartet hatte die Doyen ihm gestattet, ihr zu antworten. Dann erfuhr die Kommandantin, daß Omne den Planeten besucht hatte, bevor er starb. Ihre Ahnungen bestätigten sich. Die Doyen hatte in ihm den Vorkämpfer für
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