Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Blutes

Der Fluch des Blutes

Titel: Der Fluch des Blutes
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
schwer, daß selbst Landrus Blick ihn kaum zu teilen vermochte.
    In dem weitläufigen Raum glosten kleine Inseln rötlichen Lichtes. Sie kamen von niedrig brennenden Flämmchen, die in ölgefüllten Schalen schwammen. Ihr flackernder Widerschein warf geheimnisvolle Schatten an die Wände, und er hauchte den Zügen Lilith Edens eine Lebendigkeit ein, die ihrem Leib zu dieser Stunde spottete.
    Der Mißbrauch, den die dunkle Macht mit ihrem Körper getrieben hatte, und der Kampf selbst hatten ihre eigene Kraft verzehrt. Hätte Pomona mit ihrem Eingreifen in allerletzter Sekunde dem Ganzen nicht ein Ende bereitet, würden die dunklen Energien Lilith womöglich überhaupt nicht mehr aus ihren Fängen gelassen haben.
    Wie tot lag sie nun auf der großen Bettstatt, deren Bezug und Polster farbenfroh mit allerlei Figuren und Formen bestickt waren. Die Härte war aus den Linien ihres Gesichtes gewichen, doch noch immer gruben sie sich tief in ihre Haut und ließen Lilith gealtert erscheinen.
    Ihrer Schönheit tat dies aber keinen Abbruch, und Landru konnte sich ihrer Anmut in diesen zeitlosen Augenblicken, da er starr und stumm auf Lilith niedersah, kaum entziehen. Eine geradezu rätselhafte Anziehung war es, die von ihr ausging, und in dieser Sekunde war Landru sich gewiß, daß nichts und niemand je diesen besonderen Zauber von Lilith würde nehmen können. Er selbst sah sich nicht imstande, sich davon freizumachen - Ein Schauer unirdischer Kälte durchlief Landru.
    War darin am Ende der Grund zu sehen, weshalb er das Hurenbalg nicht kurzerhand mit dem Tod bestraft hatte für alles, was sie ihm und der Alten Rasse je angetan hatte? Wollte er Lilith nicht töten, weil - Nein!
    Landru war sich des Grundes gewiß (oder wollte es zumindest doch sein), der ihn zu seiner Vorgehensweise bewegt hatte! Den Tod allein erachtete er als Strafe zu gering für Liliths Vergehen. Er wollte sie mit einem Leben geißeln, das allem zuwiderlief, was ihr einmal wichtig und womöglich heilig gewesen war. Und er wollte nicht allein Lilith damit treffen .
    Nicht einmal Landru wußte, ob es etwas wie eine Art von Fortleben nach dem endgültigen Tode gab. Aber wenn es sich so verhielt, dann wollte Landru mit dem, was er Lilith antat, auch eine Tote noch im Tode foltern - - Creanna. Die Hure, die ihm einst Geliebte gewesen war. Liliths Mutter.
    Sollte sie sehen, was sie mit ihrem Verrat an ihrem eigenen Volk angerichtet hatte, und das Leid ihres elenden Balges teilen! Bis in alle Ewigkeit.
    Ein Lächeln, das seine Augen wie Eis berührte und ihren Blick gefrieren ließ, rann zäh über Landrus Gesicht. Dann beugte er sich vor, über Lilith, doch er verharrte, noch ehe seine Hände sie berührten.
    Er hatte auf seinem Weg in ihr Gemach, nachdem er sich von dem Kampf erholt und seine Heilkraft hatte wirksam werden lassen, überlegt, in welcher Weise er die dunkle Macht wieder von Lilith nehmen konnte. Es war keine leichte Aufgabe, denn letztlich stand er vor keiner geringeren Herausforderung, als Lilith den Teufel auszutreiben.
    Oh, er stand nicht ungewappnet da. Immerhin trug er die Magie eines Hüters in sich, und er hielt sie der des Leibhaftigen keineswegs für unterlegen. Sie wirkte nur auf andere Weise. Beide Kräfte mochten ihre besonderen Stärken ebenso wie ihre ganz eigenen Unzulänglichkeiten haben.
    Und das war der Punkt, an dem Landru ansetzen wollte: Er mußte die Schwachstelle in der Macht des Widersachers finden, um mit seiner eigenen Magie dort anzusetzen.
    Einmal mehr verwünschte er Gabriels Plan, Lilith mit dessen Kraft zu infizieren. Sicher, sie hatte letztlich ihr eigenes Blut geschwärzt und die Notwendigkeit aufgehoben, schwarzes Blut zu trinken -wie hätte er ihr sonst vorgaukeln können, sie sei eine vollwertige Vampirin?
    Im nachhinein aber schien es Landru, als habe Gabriel mit dieser »Umprogrammierung« noch andere Ziele verfolgt. Tatsächlich mochte der Knabe, der längst kein Kind mehr war, durchaus gewußt haben, was er damit heraufbeschwor, als er Lilith an dieser Macht teilhaben ließ.
    Wie auch immer - Landru hatte leidvoll erfahren müssen, daß er seine Feindin nicht etwa in die Knie gezwungen, sondern ihr vielmehr zu einem gefährlichem Machtpotential verholfen hatte.
    Aber noch war es nicht zu spät. Landru wollte versuchen, die fremde Macht aus Lilith herausfiltern. Ein Erfolg war ihm keineswegs gewiß; zu fremd war das, womit er es hier zu tun hatte.
    Er streckte die Hände über Liliths Körper und spreizte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher