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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca
Autoren: Deborah Dalton
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nach hinten drehen konnte, war Thorn schon um den Stuhl
herum und baute sich direkt vor ihr auf. Es war nicht zu glauben. Da stand tatsächlich
der Mann, in dessen Laden sie und ihre Freundinnen die besten Partys gefeiert hatten,
und starrte sie an, wie ein Hai seine Beute.
    „Mr. Thorn, ich verstehe das nicht. Was soll das? Warum halten Sie mich hier fest?“
    „Oooh, kleine, süße Juanita! So ängstlich und so verwirrt? Das ist ja gar nicht die wilde
Göre, die ich aus dem El Sol de la noche kenne. Ist schon etwas Anderes, wenn man
plötzlich nicht damit rechnen kann, dass Papi kommt, wenn es Schwierigkeiten gibt,
oder?“
    Das war zu viel für Juanita. Mit aller Verachtung, die sie aufbringen konnte, spuckte sie
ihm ins Gesicht. Ganz langsam rann ihm der Speichel vom rechten Auge die Wange
herunter. Der Schlag kam völlig ansatzlos und mit voller Wucht. Sie wurde vom Stuhl
gefegt und knallte auf den Betonboden ihres Gefängnisses. Noch ehe sie sich wieder
orientieren konnte, wurde sie am rechten Arm hochgerissen und über den Boden
geschleift. Er zerrte sie aus der Zelle in den nächsten Raum.
    Ich bin tot. Jetzt bringt er mich um.
    Im nächsten Raum ließ er sie los und sie knallte wieder auf den Boden. Stöhnend hob
sie den Kopf und sah sich um. Thorn und zwei weitere Männer waren anwesend. Auch
die anderen beiden waren nicht maskiert.
    „Werden Sie mich jetzt töten?“
    Es war nicht zu vermeiden, dass ihre Stimme bei dieser Frage zitterte. Natürlich hatte
sie Angst. Wenn das tatsächlich das Ende sein sollte, dann konnte sie nichts mehr tun.
Nur mit Würde abzutreten konnte sie versuchen, doch sie war sich keineswegs sicher,
ob sie das schaffen würde. Nur schreiend sterben wollte sie nicht und um Gnade betteln
schon gar nicht. Würde sie es dennoch tun? Sie vermutete, dass sie genau das tun
würde.
    Die Männer sahen sie an wie ein Tier im Zoo. Thorn sah belustigt aus.
    „Dein Papi ist ein guter Papi, weißt du das? Er hat brav genau das getan, was ich von
ihm wollte. Nur schade, dass ich ihn dafür nicht belohnen kann. Wäre zu riskant, du verstehst?“
    „Bitte tun Sie mir nichts, Jake! Ich werde Sie nicht verraten, aber bitte, bitte, lassen Sie
mich am Leben!“
    Es ging nicht anders. Sich einfach in ihr Schicksal zu fügen, war unmöglich. Sie wollte
leben und sie war bereit, all ihren Stolz dafür über Bord zu werfen.
    „Oh, das tue ich vielleicht sogar, wer weiß? Was würdest du denn dafür tun? Würdest
du auch ganz lieb zu mir sein? So richtig lieb?“
    Das dreckige Lachen seiner Kumpane heizte ihm so richtig ein. Juanita wusste bereits,
was er wollte, noch bevor er begann, an seinem Gürtel zu nesteln.
    „Komm her, mein Kätzchen und zeig Papa Jake, wie lieb du bist!“
    Unter Tränen und mit rasendem Herzen begann sie, auf allen Vieren auf ihren Peiniger
zuzukrabbeln. Wenn das die einzige Chance war, dann musste es sein.
    Ein Poltern an der schweren Eisentür auf der gegenüberliegenden Seite des fensterlosen
Raumes brachte Jake aus dem Konzept.
    „Was zum Geier ist das? Los, seht nach, was da los ist“, herrsche er seine Handlanger
an. Die eilten hin und wussten nicht recht, was jetzt zu tun war. Die Tür verfügte über
keinen Spion, durch den sie hätten sehen können, wer davor stand und unablässig
dagegen trat.
    „Sollen wir aufmachen Chef“
    „Seid ihr bescheuert, oder was? Wenn das die Bullen sind, seid ihr genauso geliefert
wie ich. Wir müssen sehen, dass wir wegkommen. Wir verschwinden durch den angrenzenden
Keller.“
    Dann wandte er sich wieder Juanita zu, die bereits neue Hoffnung schöpfte.
    „Vergiss es, Fräulein, deine Retter kommen zu spät!“
    Thorn zog eine Schrotflinte aus einer Haltevorrichtung an der Wand und drückte Juanita
den Lauf ins Gesicht. Sie schrie in Panik um ihr Leben und klammerte sich verzweifelt
an Thorns Beine, so dass er ins Taumeln geriet und sein Gewehr verriss. Ein Schuss
löste sich und schlug in die Decke ein.
    „Du verdammtes Miststück“, kreischte er völlig von Sinnen. Gerade als er die Flinte
erneut in Anschlag bringen wollte, wurde die Stahltür aus der Verankerung gesprengt
und begrub Thorns Komplizen unter sich.
    „Was zum Teufel?“
    Weiter kam er nicht, denn angesichts dessen, was jetzt durch die Tür kam, verlor er beinahe
den Verstand. Mit offenem Mund glotzte er die Horrorwesen an, die sich durch
den Eingang drängten. Seine Blase versagte und er nässte sich ein, ohne auch nur
Notiz
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