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Der fliegende Weihnachtskater

Der fliegende Weihnachtskater

Titel: Der fliegende Weihnachtskater
Autoren: Andrea Schacht
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Leben.
    Remo freute sich auf den Abend.

Boarding
     
     
    Janina sah ihren Onkel leicht genervt an.
    »Ja, ja, aber ich fliege nicht zum ersten Mal. Ich weiß, wie ich mich zu verhalten habe.«
    »Es wäre besser, dein Vater würde dich hier abholen.«
    »Mein Vater wird dafür sorgen, dass das Flugzeug in Berlin gut landet, Onkel Rudi. Außerdem, da kommt die Frau von der Abfertigung schon. Sie nimmt mich mit an Bord.«
    Janina winkte der Dame erleichtert zu, die sich suchend nach ihr umsah. Mit einem fröhlichen Lächeln wurde sie begrüßt.
    »Hallo, du bist die junge Passagierin, die nach Berlin eingecheckt ist?«
    »Ja, ich bin Janina.«
    »Fein. Ich bringe dich jetzt zu deinem Flug.«
    Noch einmal wurden Janina onkelseitig alle möglichen Verhaltensregeln mit auf den Weg gegeben, bis ihre Begleiterin schließlich sagte: »Keine Angst, wir passen schon auf, dass Ihre Nichte nicht vom Himmel fällt. Komm mit, Janina, du darfst mit der Crew einsteigen.«
    Sehr höflich verabschiedete Janina sich von ihrem Onkel und stieß dann ein leises »Puh!« aus, als er nicht mehr in Hörweite war.
    »Was heißt ›Puh?‹«, wollte die Dame neben ihr wissen.
    »Och, er ist so was von ängstlich. Meine Güte, ein Flugzeug ist doch auch nichts anderes als ein Bus.«
    »So ungefähr. Nur vermutlich noch ein bisschen sicherer. Aber manche Menschen haben eben Angst vor dem Fliegen.«
    »Ich nicht. Im Sommer hat mein Papa mich sogar zum Segelfliegen mitgenommen. Das war richtig klasse.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich habe mich im letzten Jahr mit Drachensegeln versucht. Feine Sache, so lautlos dahin zu gleiten.«
    »Drachensegeln – au Mensch, das wünsch ich mir zum Geburtstag. Der ist nämlich im April. Dann werde ich zehn!«
    »Ja, für Weihnachten ist das wohl jetzt schon ein bisschen spät. Und bei frostigen Temperaturen auch nicht mehr ganz so lustig.«
    »Nein, bestimmt nicht.« Janina kicherte. »Außerdem hab ich schon ganz viele Geschenke bekommen. Aber die sind jetzt im Gepäck.«
    »Alle für dich?«
    »Nö, ein paar sind auch für meinen Vater. Und ich habe für Shardul eine Häkelmaus gebastelt.«
    Janina trottete neben ihrer Begleiterin her, beachtete aber weder die bunte Weihnachtsdekoration noch die vielen Reisenden, die an diesem Heiligabend noch zu ihren Freunden und Familien fliegen wollten. Sie war in Gedanken schon fast zu Hause in Berlin. Eine Frageriss sie jedoch aus ihrer Vorfreude: »Könnte es sein, dass Shardul eine Katze ist?«
    »Oh – ach, ja, klar. Ein Kater sogar. Und Shardul heißt Tiger auf indisch.«
    »Dein Kater?«
    »Nö, der von Amita. Die ist Pilotin. Kennen Sie sie?«
    »Ich habe von ihr gehört – so viele weibliche Kapitäne gibt es ja nicht.«
    Sie hatten die Maschine erreicht, und Janina wurde der Stewardess übergeben.
    »Hallo! Ich kenne Sie doch, Sie heißen Eva, nicht wahr?«
    »Richtig, Janina. Wir sind im Sommer schon zusammen nach Köln geflogen. Du hast ein gutes Gedächtnis.«
    Eva führte Janina zu ihrem Platz, entschuldigte sich dann aber, weil sie sich um das Einsteigen kümmern musste. Denn nach ihr kamen auch die anderen Passagiere an Bord. Janina lehnte sich zurück, um die Leute nicht zu stören, die ihre Mäntel und ihre Taschen verstauten. Fliegen war für sie wirklich nichts Ungewöhnliches mehr. Seit vier Jahren schon besuchte sie in den Ferien ihren Onkel in Köln oder ihre Tante in München. Die ersten Male hatte ihr Vater sie noch begleitet, aber inzwischen kam sie gut alleine zurecht. Und sie genoss es. Alles, was mit Flugzeugen zu tun hatte, interessierte sie, und Papa, der Flugloste war, erklärte ihr bereitwillig, was immer sie wissen wollte. Auch Amita,ihre Nachbarin, beantwortete oft geduldig ihre Fragen. Irgendwann, wenn sie die Schule endlich hinter sich hatte, würde sie auch Pilotin werden. Das war Janinas Traum.
    Und in ihren Sitz gekuschelt träumte sie ihn.

Freiheit und Abenteuer
     
     
    Einen ganzen Jahreskreis war ich nun schon hier. Bei kaltem Mistwetter hatte alles begonnen, dann wurde es allerdings etwas angenehmer und die Welt draußen grüner.
    Es drängte mich damals sehr, die Umgebung zu erkunden, und ich gab der Frau mit allerlei deutlichen Gesten zu verstehen, dass ich nicht eingesperrt sein wollte.
    Aber hörte die drauf?
    Noch nicht mal, als ich die Tapete von den Wänden gerissen und ihr einen Pullover zerfetzt hatte.
    Große Bastet, was war ich sauer.
    Dann aber bekam ich wenigstens die Möglichkeit, durch diese Klappe
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