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Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon
Autoren: Jason Dark
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Schritte gegangen, als es passierte.
    Jemand kam auf mich zu.
    Es war ein Schatten, der sich irgendwo gelöst hatte, nun aber Umrisse bekam. Sie fielen mir auf, weil sie dreidimensional waren, und ich hörte auch die ersten Schrittgeräusche.
    Im nächsten Moment war der Mann zu sehen, allerdings nicht als Schatten, im Gegenteil.
    Im Nu und ohne Vorwarnung schlugen plötzlich kleine Flammen im Innern des Körper los, die sofort wieder verloschen. Doch jetzt glühte die Gestalt von innen wie heiße Grillkohle...
    ***
    Ich war ja auf alles gefasst gewesen, doch diese Überraschung machte mich zunächst stumm und unbeweglich.
    »Siegel, verdammt, das ist Siegel!« Mario Carlesi konnte nicht an sich halten, es musste einfach raus.
    »Ja, ich bin es, Carlesi. Ich bin der, den ihr mit Schimpf und Schande weggejagt habt. Aber ich habe mir geschworen, zurückzukehren, und jetzt bin ich hier.«
    »Als was denn? Als Mensch?«
    »Ich sehe so aus.«
    »Ja, wie ein Mensch, dem das innere Feuer das Herz weggefressen hat.«
    »Oh, ich fühle mich sehr wohl in diesem Feuer. Man kann sagen: wie neugeboren.«
    »Wer hat Ihnen denn zu dieser Geburt verholfen, Siegel?«, fragte ich. »Wir würden es gern wissen.«
    In seinem glutroten Gesicht malten sich die Lippen wie zwei Streifen ab, die sich jetzt in die Breite zogen, als er grinste. Voller Stolz begann er mit seiner Erklärung, das musste einfach bei ihm raus, hatte ich das Gefühl. »Es war ein Mächtiger, der dafür sorgte. Ein einfach wunderbares Wesen. Ein Engel und ein Dämon zugleich. Ein Beherrscher des Feuers, einer, der fast ewig lebt. Er hat mich aufgenommen, er hat mich beschützt, und da bin ich ihm dankbar. Er gab mir eine neue Existenz, und er machte mir den Weg für meine Rache frei. Ich habe die Garde gehasst und will sie ausgelöscht wissen.«
    »Und angefangen haben Sie damit auf dem Petersplatz!«
    »Ja, ich und mein Feuer, das kein Wasser der Welt löschen kann, denn es stammt mitten aus der Hölle.« Er hatte sich in Rage geredet und lachte plötzlich – irrsinnig und böse.
    Ich sah die Dinge locker. Vieles von dem, was er mir gesagt hatte, das hätte ein normaler Mensch nicht begriffen. Doch ich war der Sohn des Lichts und wusste, dass es die Hölle wirklich gab.
    »Hat der Dämon einen Namen?«, fragte ich. »Oder soll ich ihn als namenlosen Höllendiener bezeichnen.«
    »Er existiert seit der Ewigkeit. Früher haben die Menschen schon von ihm gehört, und sie tauften ihn Neros Dämon . Er war dabei, als Rom. in Flammen aufging, und nun ist er auch wieder mit im Spiel. Nichts ist tot, nichts ist vergessen. Er war dabei, und dafür liebe ich ihn, und er liebt mich. Er ließ mir freie Hand. Er will Zusehen, wie gut sein Diener geworden ist, und ich werde ihn nicht enttäuschen.«
    »Das sah im Bus anders aus!«
    Siegel zuckte zusammen. Die Antwort hatte ihm nicht gepasst. Man wird nicht gern auf eine Niederlage hingewiesen.
    »Das ist vorbei. Ab jetzt habe ich das Sagen, auch gegen einen John Sinclair.«
    Ich horchte auf. Meinen Namen hatte ich ihm genannt, doch jetzt wusste er offenbar auch, was das für ihn bedeutete. Also...
    Der Schrei, der Angriff!
    Ich brachte meinen Gedanken nicht zu Ende, denn Siegel wollte endlich an sein Ziel!
    In der Dunkelheit glühend huschte er an mir vorbei. Ich wirbelte herum, riss das Kreuz hoch.
    In der Bewegung nahm ich in der Zeitspanne eines Wimpernschlags auf, was passierte.
    Schüsse krachten.
    Mario Carlesi hatte seine Pistole gezogen und feuerte sofort. Verfehlen konnte er das Ziel nicht. Es huschte mit langen Schritten auf ihn zu. Ich hatte mich endlich gedreht, sodass ich sah, wie die Kugeln in den glühenden Körper hineinjagten.
    Ich war sicher, dass sie ihn nicht töten würden, aber die Treffer waren wie Hammerschläge und sorgten dafür, dass er gebremst wurde. Justus Siegel geriet ins Taumeln, er wurde auch zur Seite gedrückt. Sein rechter Fuß stieß gegen den linken, und das brachte ihn fast zum Sturz.
    Und Mario schoss noch immer.
    Er war wie von Sinnen. Das störte mich sehr, und so brüllte ich ihn durch die krachenden Echos an. »Nicht mehr schießen!«
    Er hörte tatsächlich auf. Blieb auf dem Fleck stehen und sah aus wie sein eigenes Gespenst. Er musste in den letzten Sekunden in einem wahren Rausch gewesen sein. Das war vorbei, und jetzt war ich an der Reihe.
    Das Kreuz hielt ich offen. Siegel musste und sollte es in all seiner Größe sehen. Er sollte mir nicht davonkommen.
    Mit zwei schnellen
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