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Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon
Autoren: Jason Dark
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wegdrehte.
    Er befand sich noch in der Bewegung, als etwas passierte, was umstehende Zeugen nie in ihrem Leben vergessen würden.
    Der Gardist stand in hellen Flammen!
    ***
    Es war ein Bild, das entweder schockte oder in die Flucht trieb. Das Feuer umfasste den Gardisten vom Kopf bis zu den Füßen. Er stand weiterhin auf dem Fleck. Der Schock und die Schmerzen schienen ihn in diese Position gebannt zu haben.
    Auch ein Schweizer Gardist war keine Maschine, sondern nur ein Mensch, und seine Fähigkeit, Schmerzen auszuhalten, war begrenzt. Bei diesem Mann traf das ebenfalls zu. Das Feuer war grausam.
    Zuerst brannte das Gesicht. Es war in einen wahren Feuermantel eingehüllt, und dicht hinter den Flammen verzerrten sich die Züge unter dem wahnsinnigen Schmerz, mit dem der Gardist zu kämpfen hatte. Sein Brüllen war schrecklich. Es überlagerte die Stimmen der Menschen, und diejenigen Zeugen, die in der Nähe standen, durchfuhr ein tiefer Schock.
    Obwohl sie eine schlimme Szene erlebten, gab es einige, die nicht zur Flucht ansetzten. Die Faszination des Grausens und des Todes bannte sie auf der Stelle.
    Sie sahen einen Menschen, der wahnsinnig litt. Das Feuer war gnadenlos, es holte sich alles, und die Flammen besaßen zudem eine ungewöhnliche Farbe. Außen leuchteten sie zwar gelb, aber es war auch ein dichtes Grün zu sehen, und im Kern sahen sie schwarz aus.
    Außerdem waren da noch die Schreie des Gardisten. Sie waren unbeschreiblich. Der Mann erlebte die Hölle, und eine Chance, ihr zu entkommen, war nicht vorhanden. Aus dem heißen Wirrwarr schallte sein Geschrei. Er war zu einer Fackel geworden, die lebte, die sich bewegte, die sich um die eigene Achse drehte, aber nicht in der Lage war, die Flucht zu ergreifen.
    In der Nähe standen einige Nonnen aus dem Süden des Landes. Ihre Gesichter waren kalkbleich geworden. Sie sprachen davon, dass der Teufel sein Höllenfeuer geschickt hatte, um zu beweisen, wie mächtig er war.
    Andere reagierten praktischer.
    »Löschen, verdammt! Kann man denn nicht löschen? Hat keiner Wasser bereitstehen?«
    Es kam niemand.
    Die grellen Signale der Trillerpfeifen hallten über den Platz. Polizisten rannten herbei. Sie mussten sich den Weg bahnen, weil immer mehr Gaffer sehen wollten, was geschah. Helfen konnten sie auch nicht. Das mörderische Feuer hatte ganze Arbeit geleistet und sogar den Helm zum Schmelzen gebracht.
    Andere Gardisten waren alarmiert worden. Auch sie kamen zu spät. Als sie eintrafen, da war der Moment gekommen, in dem sich der Gardist nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    Er sackte zusammen und stürzte zu Boden.
    Funken sprühten auf, und es wehten keine Schreie mehr über den Platz. Es war still geworden. Das reine Entsetzen hatte dafür gesorgt. Und es gab nicht wenige Menschen, die sich bekreuzigten.
    Eine Frau sprach mit schriller Stimme die Worte aus, die viele der Anwesenden dachten. »Es war der Satan! Ja, der Satan! Er ist hier und will den Petersdom zerstören. Das Fundament der Christenheit ist in Gefahr! Wehe uns, wehe uns...«
    Die Frau wandte sich ab und fing an zu weinen, während andere Menschen stumm dastanden und auf das starrten, was das Feuer von einem Menschen zurückgelassen hatte.
    Es war nicht mehr viel...
    Ein großes Zimmer. Eine hohe Decke. Holzvertäfelungen an den Wänden. Eine sehr alte, aber auch sehr gepflegte Einrichtung. Ein Marmorboden, der mit einem dicken Teppich belegt war, der die Schritte der Menschen dämpfte, wenn sie den Raum betraten.
    In der Mitte des Raums stand ein Schreibtisch, hinter dem ein Mann saß, der recht klein wirkte innerhalb dieses großen Zimmers, das er als sein Büro eingerichtet hatte.
    Die moderne Kommunikation war vorhanden. Sie bildete den krassen Gegensatz zu dem alten Raum und auch zu dem Mann, der hinter dem Schreibtisch saß.
    Früher hatte Father Ignatius eine Kutte getragen. Darauf konnte er heute verzichten, aber sein schwarzer Anzug war trotzdem für ihn so eine Art von Uniform, auf die er auch sehr stolz war. Er war der Leiter des Vatikanischen Geheimdienstes, der Weißen Macht.
    Der Schreibtisch sah sehr aufgeräumt aus, aber das lag auch an der modernen Technik. Was auf dem Bildschirm zu lesen war, musste nicht als Ausdruck Platz wegnehmen. Doch jetzt war der Blick des Mannes nicht auf den Schirm gerichtet. Er schaute auf ein Blatt Papier, das mit seinen eigenen Notizen beschrieben war. Father Ignatius war ein Mann jenseits der ersten Lebenshälfte. Trotzdem musste man sich davor
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