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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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das ist auch sonst meine Aufgabe«, antwortete Spock und hob eine Braue. »Der Sturm kommt von Epsilon Ionis, einem Schwarzen-Loch-Binär.«
    »Das haben wir uns auch schon überlegt, doch das ist unmöglich. Dieses Paar ist nämlich dreißig Lichtjahre entfernt. Wenn der Begleitstern zur Nova wurde, seit wir ihn vor einem Monat überprüften, dann dauert es immer noch drei Jahrzehnte, bevor die Strahlung aus dieser Explosion Kyros erreichen kann. Keine Geschwindigkeit ist doch größer als die des Lichtes.«
    »Das ist interessant, Captain«, sagte Spock. »Ich hatte den Eindruck, wir würden diese Geschwindigkeit im Moment zweihundertsechzehnmal übersteigen.«
    »Ich sprach doch vom Normalraum, Mr. Spock. Der Subraum ist doch eine ganz andere Sache.«
    »Das ist er auch wirklich«, bestätigte der Vulkanier. »Und der Sturm kommt von Ionis mit Warp Zehn heran.«
    »Aber wie?«
    »Wir befinden uns in einer faszinierenden Lage, Sir«, erklärte Spock. »Mit Ionis haben wir ein schwarzes Loch, das in einer sehr elliptischen Bahn um eine kürzliche Nova rast. Während der letzten paar Wochen näherte es sich dem Perihel, und mit der Beschleunigung nahm auch die Strahlung zu. Das Gravitationsfeld eines schwarzen Loches ist so intensiv, daß die Strahlung nicht entweichen kann. Der Innendruck baut sich also bis zu einem Punkt auf, an dem das Raum-Zeit-Kontinuum sich selbst warpt und die Energie von der Prim-Nova wie Wasser aus einem riesigen Feuerwehrschlauch in den Subraum strömt. Es ist ein unglücklicher Zufall, daß die andere Warpseite ausgerechnet im Umkreis von Kyr ist. Es ist aber ganz einfach, Captain, wenn Sie – selbstverständlich – darüber nachzudenken aufhören.«
    »Herzlichen Dank, Mr. Spock«, erwiderte Kirk. »Ich bin glücklich, daß Ihre kürzlichen messianischen Aktivitäten Ihre analytischen Fähigkeiten nicht beeinträchtigt haben. Nur noch eine Frage: Wie lange wird es dauern, bis dieses schwarze Loch weit genug vom Perihel entfernt ist, damit die Energiestrahlung kein Problem mehr ist?«
    »Höchstens zwei Wochen noch, Sir.«
    »Gut. Dann kehren wir nach Kyros zurück und schließen unsere Überwachungsmission ab.« Er wandte sich an McCoy und sagte so laut zu ihm, daß Spock es nicht überhören konnte: »Ich hörte, daß Mr. Spock sich aus dem Überwachungsteam zurückgezogen hat. Wie schade! Für eine Weile hielt ich ihn sogar für menschlich.«
    Um dem Ersten Offizier keine Möglichkeit zu einer Antwort zu geben, sprach Kirk sofort weiter. »Sobald wir zurückkommen, Bones, solltest du Garas paranoide Flausen alle ausgebügelt haben. Wir werden alle Erinnerungen an das, was hier geschehen ist, blockieren. Wenn er wieder zu predigen beginnt, kann er seine Macht dazu benützen, Wunden zu heilen, statt sie zu schlagen.« Er streckte sich genüßlich. »Weißt du, Bones, ich denke, bevor wir Kyros endgültig verlassen, machen wir dort einen kleinen Strandurlaub, sobald deine Haare wieder nachgewachsen sind.« Kirk strich sich mit der Hand über den noch nicht nachgewachsenen Beshwa-Haarschnitt.
    »Klingt recht gut«, meinte McCoy dazu. »Ich möchte auch gerne sehen, wie es Ker Kaseme geschafft hat.«
    »Daran habe ich nun eigentlich nicht gedacht«, wandte Kirk ein.
    »Aber du meinst doch nicht etwa Vris? Davon hatte ich ja wirklich genug.«
    »Nein, nein, das nicht«, versicherte ihm Kirk laut.
    »Warum willst du sonst dort Besuch machen? Saras Dopp kann doch auch nichts damit zu tun haben, oder?«
    »Na, Bones, du solltest mich doch wirklich besser kennen.«
    McCoy grinste verschmitzt. »Wirklich, Jim?« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Soll ich ein bißchen später mal in deine Bude kommen? Wir haben noch ein Geschäft miteinander nämlich eine fast volle Flasche Brandy von Canopia.«
    Kirk nickte. Es würde ein guter Abend werden. Eine Stunde oder auch mehr mit einem alten Freund, dann zu Bett gehen und mit einem anderen alten Freund namens Xenophon und seinen versprengten Fußsoldaten durch Persiens Berge ziehen ...
    »Hätten Sie Lust, uns Gesellschaft zu leisten, Mr. Spock?«
    Der Vulkanier schaute von seiner Konsole auf, hob eine Braue und sagte: »Wenn Sie mich entschuldigen würden, Captain, aber ich habe schon Pläne für meinen Abend gemacht. Mein innerer Blick in die Tiefen der Gefühle hat weiter zu meiner Überzeugung beigetragen, daß die Art der Vulkanier, die Freizeit zu programmieren, doch viel logischer ist.«
    »Dreidimensionales Schach, Mr.
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