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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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Enterprise umgab die beiden Männer, und langsam, ganz langsam verschwanden sie.
     

 
19.
     
    »Wo ist Mr. Spock?«
    Kirk lächelte zu McCoys Frage. »Als ich die Brücke verließ, hatte er sämtliche Computerbänke mit seiner wissenschaftlichen Konsole verbunden und arbeitete wie ein Irrer. Wäre es ein anderer würde ich sagen, er wollte damit nur seine Verlegenheit überspielen.«
    »Na, so absolut würde ich das nicht ausschließen, Sir«, bemerkte Fähnrich George und grinste verschmitzt. »Als ich im Korridor an ihm vorüberging, nickte er mir nur außerordentlich kühl zu.«
    Kirk sah auf den gelben Block hinab, auf dem er einiges notiert hatte. »Nun, dann wollen wir an die Arbeit gehen«, sagte er. »Bald haben wir wieder Kontakt mit dem Kommando der Sternenflotte, und ich habe versucht, einen Vorausbericht zu skizzieren. Ich denke, ich habe alles zusammengetragen, doch ich wollte es noch mit allen durchgehen, um sicher zu sein, daß ich nichts Wichtiges ausgelassen habe.«
    »Ich fürchte, Sir, Uhura und ich können da nicht viel helfen«, meinte Sulu. »Wir hatten alle Hände voll zu tun, als wir Sie aus dem brennenden Wagen heraufholten, und dann mußten wir ja Mr. Spock wieder hinabschicken, um den Messias zu holen. Darüber hinaus mußten wir auch noch die Leichen aus dem Orbit holen und nach unten lassen. Keiner hatte Zeit, uns zu erzählen, was da unten vorgegangen war. Ich konnte mir nur zusammenreimen, daß Chag Gara der Messias war und zwar die ganze Zeit über, und daß Mr. Spock in den letzten zehn Tagen in einem katatonischen Zustand war.«
    »Sie haben recht – mit zwei Ausnahmen«, erwiderte Kirk. »Erstens, daß Spock, kontrolliert von Gara, die Kristalle stahl; und der zweite Punkt erklärt, weshalb unser Entführungsversuch in Andros mißlang. Die Lähmungsdroge wirkte zwar, aber es war Chag Gara der gelähmt wurde. Er hatte keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper; so brachte er also Spock aus seinem Zustand heraus und schickte ihn durch die Falltür auf das Wagendach, um McCoy und mich außer Gefecht zu setzen, so daß er, Gara, entkommen konnte.«
    »War denn Mr. Spock die ganze Zeit über bewußtlos?« fragte Uhura.
    »Ja, bis auf diese beiden Male«, antwortete Kirk. »Spock erklärte mir das auf der Brücke. Die miteinander verschlüsselten Geister konnten immer nur einen Körper kontrollieren. Als Spock mit Gara verbunden war, passierten zwei Dinge gleichzeitig. Erstens, der emotionelle Zustrom war so stark, daß er glatt den Filter des Implantats durchschlug und eine Zweiweg-Verbindung herstellte, über die Chag Gara unmittelbaren Zugang zu Spocks Geist bekam. Zweitens verursachte der emotionelle Ansturm von seinem Dopp her Spock so heftige psychische Schmerzen, daß sein Wille einen furchtbaren Schock erlitt. Er war sich dessen bewußt, was geschah, aber er konnte nichts dagegen unternehmen. Er war eine Marionette, und Chag Gara zog die Schnüre.«
    »Kein Wunder, daß er so merkwürdig reagierte, als er am ersten Tag heraufgeholt wurde«, warf Uhura ein. »Chag Gara muß ziemlich lange gebraucht haben, bis er sich daran gewöhnte, daß er einen anderen Körper kontrollierte.«
    Kirk nickte. »In dem Augenblick, als die Verbindung hergestellt war, fand sich Gara mit einem phantastischen organischen Computer verschlüsselt. Mit dieser neugefundenen Intelligenz und der Fähigkeit, sie logisch anzuwenden, sah er sofort, wie er die Enterprise künftig für seine irren Pläne einsetzen konnte.«
    »Und deshalb erkannte er auch Fähnrich George auf dem Platz«, bemerkte Sulu. »Da Mr. Spock Garas Dopp eher war als umgekehrt, hatte er freien Zugang zu dessen Gedächtnis.«
    »Richtig«, bestätigte Kirk. »Er muß sich sofort dessen bewußt gewesen sein, daß wir zu ihm eilen würden, sobald wir wußten, wo er sich aufhielt, aber er wollte unter allen Umständen vermeiden, daß wir erfuhren, wo er Spock festhielt. Hätte er Spock verloren, so wäre es auch mit seiner neugewonnenen Macht aus gewesen, und so kehrte er also auf kürzestem Wege zurück, wickelte unseren Ersten Offizier der ja bewußtlos war, in eine Decke und verschleppte ihn an einen sicheren Ort. Ich stelle mir vor, daß er ein paar unangenehme Augenblicke erlebte, als die Nachbarn ihn aufzuhalten versuchten. Da er jedoch genau wußte, welchen Ausweg er einschlagen mußte, kam er immer wieder durch.«
    »Ein Geheimnis bleibt aber trotzdem noch immer«, sagte Uhura. »Wie wurde sich Sara darüber klar, daß der
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