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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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Fahrersitz des Beshwa-Wagens kletterte.
    »Die Geister sind verdreht«, sagte der Mann mit seltsamer, abwesender Stimme. »Unterhäuptlinge schlüpfen von Zelt zu Zelt und wispern. Diese Beshwa-Dämonen schicken Geistfühler aus, um meine Sippen zu umstricken, so wie sie es mit diesem Verräter hier taten.«
    Tram Bir stammelte flehende Worte, doch die Keule eines Postens brachte ihn zum Schweigen.
    Die Gestalt winkte einem Posten zu, er solle kommen und dann unterhielten sich die beiden leise. Danach führte der Mann aus den Bergen einige seiner Kameraden davon in die Dunkelheit. Momente später kehrte er zurück; etliche folgten ihm mit Brennholz, andere trugen Ölsäcke. Die Wagentür wurde geöffnet und die Lasten hineingelegt. Es wurde soviel Holz und Öl gebracht, bis der Wagen voll war. Dann wurden die Männer von ihren Pfosten losgebunden, neu gefesselt und geknebelt und in den vorderen Wagenteil mit den Handelswaren geworfen. Auch Tram Bir wurde hingeschleppt, doch die schwarze Gestalt hob abwehrend eine Hand.
    »Er nicht. Bringt ihn zu seinem Zelt. Mit ihm habe ich andere Pläne.«
    Als Kirk und seine Kameraden hilflos auf dem harten Boden des Wagens lagen, wurde die Plane wieder darübergezogen, so daß sie in völliger Dunkelheit dalagen. Der Wagen schwankte leicht, als jemand auf den Fahrersitz stieg.
    »Warte, Messias. Wir werden unsere Neelots holen denn wir wollen als Wächter mitreiten.«
    Der Messias lachte verächtlich. »Wovor wollt ihr mich beschützen? Niemand wird es wagen, den Messias zu verletzen.«
    »Diese hier haben es getan.«
    »Sie haben es versucht, aber Dämonen in Beshwa-Körpern sind dem Feuer ausgeliefert. Sie müssen brennen, ehe sie mehr Geister berühren. Danke für eure Sorge, aber ich muß allein sein, wenn ich den Göttern mein Opfer darbringe.«
    Der Wagen zockelte davon, doch nach einer Weile hielt er an. Jemand kletterte zum Fahrer hinauf, und beide flüsterten miteinander. Dann zog der Wagen wieder an und fuhr ganz langsam weiter. Minuten vergingen.
    Plötzlich kam von rückwärts her der Lärm von Schreien; erst war er ziemlich gedämpft, dann wurde er schnell lauter, weil immer mehr Stimmen einfielen. Eine Peitsche pfiff, die Neelots fielen unvermittelt in einen Galopp, und der Wagen schaukelte beängstigend.
    Die gefesselten Männer wurden herumgeschleudert, so daß sie stöhnten, weil sie sich ja nirgends einhalten oder einstemmen konnten. Der Wagen holperte über Steine und durch Löcher, doch plötzlich kam er mit einem Ruck zum Stehen.
     
    »Schlitzt die Ölsäcke auf, wir tun es jetzt«, drängte eine Stimme.
    Jemand öffnete die Türen des überdachten Wagens. Gleichzeitig wurde dort, wo die beiden Wagenteile zusammengekoppelt waren, heftig gehämmert.
    »Jetzt!«
    Einen Augenblick später brannte das Öl, und dann stand auch das dürre Holz in Flammen.
    »Schön!«
    Kirk drehte sich mühsam um, denn er hörte Saras Stimme.
    Das Knistern und Krachen des Feuers wurde zum Röhren, und dicker Rauch kroch unter die Plane. Wieder pfiff eine Peitsche, und der Wagen zog an, tat einen Hüpfer und fuhr rasch weiter, immer schneller. Hustend bemühte sich Kirk, sich soweit zu bewegen, daß er sich aufsetzen konnte, schob mit den Schultern an und konnte schließlich die schwere Plane etwas zur Seite drücken, um den Kopf über den Wagenrand zu schieben.
    Er blinzelte. Seine Augen tränten geblendet vom hellen Feuerschein. Ziemlich weit hinter ihnen, ganz am Ende des in voller Länge ausgefahrenen Verbindungs-›Baumes‹, holperte der Planwagen, aus dem hohe Flammen schlugen. In weitem Umkreis beleuchtete er die Ebene.
    Die Schreie hinter ihnen wurden lauter, und dann kamen brüllende Männer von den verschiedenen Sippen aus der Dunkelheit auf ihren Neelots herangerast. Sie hieben auf ihre Tiere ein, um sie zu noch größerer Eile anzutreiben, als sie in den grellen Lichtkreis kamen.
    Vor ihnen her preschte eine schwarzgekleidete Gestalt mit wurfbereitem Speer.
    Er brüllte einen Befehl bog erst nach links, dann nach rechts. Die Reiter teilten sich auf, so daß sie den brennenden Wagen in der Mitte hatten. Der Anführer nahm wieder die Spitze, als sie am Vorderteil des Wagens vorbeistoben. Sein Arm holte aus und schleuderte den Speer. Das führende Neelot schrie, scheute und krachte zu Boden, dabei zog es die anderen Tiere mit sich. Der Wagen schaukelte und stürzte um.
    Das letzte, was Kirk sah, war der gedeckte Wagen der wie ein flammender Moloch auf ihn
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