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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet
Autoren: Theodore R. Cogswell
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den er sich einbildet. Sara hat sich in den letzten Tagen sehr verändert. Ihr Dopp hat die Kontrolle längst nicht mehr.«
    »Sie muß mitspielen, um ihre eigene Haut zu retten«, warf Scott ein. »Immer noch besser als verbrannt werden.«
    »Nein, das tut Sara nicht«, erklärte McCoy bestimmt, »solange der Filter in ihrem Implantat richtig arbeitet. Als sie tanzte, schien es ihr Spaß zu machen, alle anzudrehen.«
    »Wenn diese Bauchtänzerin, mit der sie verbunden ist, nicht allzu dominant ist«, überlegte Kirk laut. »Vielleicht hat sie die ganze Zeit hindurch nur Theater gespielt.«
    »Und wir werden bald die gleichen Paranoiker wie Spock«, bemerkte McCoy. »Machen wir so weiter dann verdächtigt bald einer den anderen. Schau mal, Jim, sie hat doch versucht, mit dem Nullifikator an ihn heranzukommen. Es ist nicht ihre Schuld, wenn das verdammte Ding nicht wirkte. Und mich erstaunt das auch gar nicht. Seit wir diesen verdammten Planeten erreichten, hat nichts mehr so gearbeitet wie es sollte. Erst das mit den Implantaten. Dann der Pfeil, der Spock traf, aber nicht wirkte. In ein paar Minuten war er wieder auf den Beinen. Dann die verrückte Expedition, um Spocks Implantat unwirksam zu machen – und alles bei den allerschlechtesten Aussichten! Nichts passiert, obwohl doch etwas geschehen mußte, nach allen angestellten Berechnungen zu geschehen hatte! Verdammt, wir haben doch alle Vulkaniereigenschaften mit in unsere Berechnungen einbezogen!«
    »Etwas haben wir nicht überlegt«, sagte Kirk. »Was dann, wenn sie den Nullifikator abgestellt hätte, ehe sie zu tanzen begann?«
    »Warum sollte sie das tun?«
    »Wenn ihr Dopp die Kontrolle hat, könnte sie es vorgezogen haben, die Geliebte des Herrn von Kyros zu sein, denn diese Rolle könnte ihr besser zusagen als nur Fähnrich auf einem Sternenschiff zu sein.«
    »Na, ich weiß nicht recht«, antwortete McCoy. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, warum jemand noch das tut, was er tut.«
    Tram Bir, der an den äußersten Pfosten gebunden war, wollte wissen, worüber geredet wurde. So verrücktes Zeug habe er bisher noch nie gehört.
    »Häuptling«, rief Kirk in dessen Sprache, »du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir erzählte. Ich weiß«, fügte er nach einer Pause hinzu, »daß eine Entschuldigung angebracht wäre, aber wir haben wirklich nicht die Absicht gehabt, alles so ausgehen zu lassen, wie es jetzt ist.«
    Tram Bir rief etwas, doch der Wind fegte die Worte weg.
    »Und was sagte er jetzt?« fragte Kirk.
    »Er sagt«, erklärte ihm Chekow, »er hoffe, man werde unsere Feuer zuerst anzünden, damit er uns verbrennen sieht.«
    »Weißt du, Jim«, meinte McCoy dazu, »ich fürchte, wir haben einen Freund verloren ...«
     
    Die frierenden Posten vor dem schwarzen Zelt standen stramm, als sie die Gestalt mit der Fackel erkannten.
    »Es ist alles so, wie befohlen, Messias«, meldete einer.
    »Gut. Geht zu eurem Häuptling und sagt ihm, ich hätte befohlen, ihr solltet heißen Wein bekommen. Ich brauche euch jetzt nicht. Die Götter beschützen mich.«
    Die Posten legten die Hände an die Kapuzen und eilten in die kalte Nacht hinaus. Ihre Mäntel blähten sich im Wind. Die schwarzgekleidete Gestalt öffnete die Zeltklappe und trat hinein. Ein fast nacktes Mädchen lag gebunden auf einer mit weichen Fellen bedeckten Estrade. In einer schweren Steinlampe, die nebenan auf einem niederen Tisch stand, brannte eine winzige Flamme. Auf der anderen Seite lag, kaum im düsteren Halblicht auszumachen, eine mit Decken verhüllte Gestalt zusammengerollt; die Knie waren hochgezogen, die Stirn berührte die Knie.
    Das Mädchen schaute aus halbgeschlossenen Augen auf und lächelte. Ein Messer blitzte und durchschnitt die Lederstreifen, mit der ihr Hände und Füße gefesselt waren. Dann wurde das Flämmchen in der Lampe ausgeblasen.
     
    Endlich hatte es zu regnen aufgehört, aber die fünf an die Pfähle gefesselten Männer fühlten sich unbeschreiblich elend und fast taub vor Kälte. Die Stunden krochen dahin, der Himmel wurde klar. Sterne erschienen, und dann stieg der winzige zweite Mond auf. Nun war es wenigstens so hell, daß Kirk die Posten sehen konnte, die wie Statuen auf ihren Speeren lehnten. Etwas bewegte sich in der Dunkelheit; dann bellte jemand eine Herausforderung, als ein großer, dunkler Schatten aus der Nacht erschien.
    »Ihr bewacht gut«, sagte eine bekannte Stimme.
    »Messias!« Hände flogen zum Salut an die Kapuzen als eine Gestalt vom
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