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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger
Autoren: Jason Dark
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sich damit ein tolles Leben leisten konnten. Es folgte noch ein allgemeines Blabla, und auf der zweiten Seite wurden die Erfolge aufgeführt, die schon viele Mädchen durch die Hilfe der Agentur erreicht hatten.
    Mode, Kalender, Reklame in den Zeitungen. Alles sehr praktisch und oft mit viel Haut. Von irgendwelchen Pornoaufnahmen war nichts zu sehen und zu lesen.
    Ich reichte Suko die Informationen rüber.
    »Lohnt es sich?«, fragte er.
    »Lies selbst.«
    Nach knapp einer Minute hatte er alles überflogen. »Ist nicht mein Ding«, kommentierte er. »Aber wenn die Agentur seriös ist, warum dann nicht?«
    Glenda meldete sich. »Ich habe nichts Unseriöses über STAR LOOK gefunden.«
    »Nur hat es drei Tote gegeben.«
    Sie hob die Schultern. »Wisst ihr denn, ob die Agentur involviert ist?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Wir wissen eigentlich gar nichts, und deshalb werden wir uns erkundigen.«
    »Wo?«
    »In Russland.«
    »Hah! Bei Karina Grischin?«, folgerte Glenda sofort.
    »Zum Beispiel.«
    »Das hätte ich auch vorgeschlagen, John.«
    »Du denkst eben mit.«
    »Aber«, sagte sie und runzelte die Stirn, ohne auf meine lockere Antwort einzugehen. »Was kann eine Agentur denn mit Organhandel zu tun haben, wenn ich mal den Bogen so weit spanne?«
    »Keine Ahnung, Glenda. Zudem haben wir noch keinen Beweis, dass dies auch zutrifft.«
    »Ihr wollt die Agentur besuchen?«
    »Das versteht sich.«
    Bei uns meldete sich das Telefon. Suko hob ab und schaltete sofort den Lautsprecher ein.
    Wir waren nicht überrascht, Tanner’s Stimme zu hören. »Ich hätte ja eigentlich zu Hause sein können, wegen der Nachtschicht, aber dieser verdammte Fall verfolgt mich. Wir haben inzwischen herausgefunden, wer diese junge Frau ist, die man getötet hat. Sie arbeitete tatsächlich als Model und wurde von der Agentur STAR LOOK vermittelt. Also handelt es sich um die dritte Tote, und ich esse meinen eigenen Hut zum Frühstück, wenn das ein Zufall ist.«
    »Guten Appetit«, wünschte Suko.
    »Danke. Ich gebe euch noch den Namen. Die Tote heißt Jolanda Keric, sie stammt aus St. Petersburg.«
    »Okay.«
    »Und wie weit seid ihr gekommen?«
    »Wir haben uns zunächst mal Informationen über die Agentur besorgt. Aber da war nichts Negatives zu finden.«
    »Dachte ich mir«, brummte Tanner, schließlich hatte er sich selbst bereits mit STAR LOOK befasst.
    »Aber wir bohren weiter. Noch heute werden wir Wanda Rice einen Besuch abstatten.«
    »Da bin ich gespannt. Ihr könnt mich jederzeit anrufen. Ich bin ab jetzt praktisch zu Hause.«
    »Okay. Und angenehme Ruhe.«
    »Ha, ha«, machte Tanner humorlos, »das möchte ich sehen. Meine bessere Hälfte hat für heute vier Freundinnen zum Kaffee eingeladen. Das ist dann ein Geschnatter wie im Entenstall.«
    Ich musste lachen, was Suko auch tat, als er den Hörer wieder auflegte. Tanner und fünf Frauen. Das passte nicht wirklich zusammen.
    Ich griff jetzt selbst zum Telefon und blickte mich im nächsten Augenblick etwas hilflos um. Karina’s Nummer kannte ich nicht auswendig.
    Glenda hatte mitgedacht und sie mir aufgeschrieben. Den Zettel schob sie mir zu. »Das wolltest du doch – oder?«
    »Genau.«
    »Lass den Lautsprecher an.«
    »Bist du wieder neugierig?«, fragte ich grinsend.
    »Na und? Nur so kommt man durch’s Leben. Ohne Informationen läuft da nichts.«
    Ich tippte die Zahlenreihe ein. Ein Telefongespräch in den Osten war kein Problem mehr im Vergleich zu früher. Allerdings wusste man nie, ob man abgehört wurde, aber sicherlich nicht bei Karina Grischin, die in ihrer Heimat so etwas war wie Suko und ich hier auf der Insel.
    Ich musste Geduld haben und hoffte, dass sie sich in ihrem Büro aufhielt und nicht bei Wladimir Golenkow war, einem Freund von mir, der zugleich ein hoher Geheimdienstoffizier war. Zwischen ihm und Karina Grischin war es nicht nur zu einer beruflichen Partnerschaft gekommen. Sie lebten auch zusammen.
    Es meldete sich eine fremde Männerstimme. Mein russisch war nicht eben die Welt, aber ich konnte erklären, dass ich Karina sprechen wollte und fügte auch meinen Namen hinzu.
    »Oh, aus London«, sagte der Fremde schließlich auf Englisch mit starkem Akzent. »Moment, ich hole sie.«
    »Danke.«
    Es dauerte nur Sekunden, da hörte ich Karina’s Stimme. »Hallo, John, das ist ja wie Weihnachten, obwohl man bei uns Väterchen Frost feiert. Was verschafft mir das Vergnügen ? Wolltest du mal wieder meine Stimme hören?«
    »Dagegen habe ich
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