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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger
Autoren: Jason Dark
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Wissenschaftler, der Arzt. Du bist für das Grobe zuständig.«
    »Ja, ich habe mir etwas ausgedacht«, flüsterte der Fänger. »Ich denke, dass Sam draußen Wache hält und uns Bescheid gibt, sollten sie hier erscheinen.«
    »Gute Idee.« Der Arzt setzte sie sofort in die Tat um. Sam hatte an der Tür gewartet. Er reagierte nur, wenn er einen entsprechenden Befehl bekam. Eigeninitiative kannte er nicht, und so hörte er genau zu, was Banacek ihm auftrug.
    »Verstanden?«, blaffte der Arzt schließlich.
    »Ja.«
    »Dann ab mit dir!« Banacek brauchte keine Angst zu haben, dass er gestört wurde. Bei Aktionen dieser Art schickte er sein übriges Personal weg. In der letzten Zeit hatte er die Klinik sowieso offiziell geschlossen. Er hatte als Grund eine persönliche Überarbeitung angegeben, und so hatte er seine Ruhe. Auf Sam konnte er sich verlassen. Als der verschwunden war, huschte ein Lächeln über Banaceks Lippen.
    »So, dann können wir ja weitermachen«, fand er.
    »Moment.« Der Fänger hob die Hand. »Willst du der Kleinen die Kehle durchschneiden?«
    »Das hatte ich vor.«
    Sartow schaute Banacek ins Gesicht und schüttelte den Kopf. »Nein, das wirst du nicht tun.«
    »Bitte?« Der Arzt trat einen Schritt zurück. »Was soll das heißen, verdammt? Das hier ist meine Sache. Ich bin der Chef. Ich tue, was ich für richtig halte und...«
    »Das mag ja alles sein. Niemand will dich daran hindern. Nur nicht jetzt, nicht in diesen Minuten. Warte noch ab. Raissa wird dir nicht weglaufen, das weißt du selbst.«
    Boris Banacek zeigte sich störrisch wie ein unartiges Kind. Er stampfte sogar mit dem rechten Fuß auf. »Warum, verdammt? Warum sollte ich das tun? Was ist mit diesem... diesem … Bullen...«
    »Sie kann eine Geisel werden«, hielt ihm Igor Sartow entgegen. »Das meine ich.«
    Banacek überlegte. Er legte dabei den Kopf schief und verengte die Augen. »Aha, sie scheinen näher zu sein, als du hast zugeben wollen. Oder nicht?«
    »Kann sein...«
    Beide Männer schwiegen. Sie schauten sich nur an.
    Schließlich gab der Arzt nach. »Also gut, ich werde deinen Ratschlag befolgen. Aber Raissa wird sterben. Es gibt da einen Millionär in der Schweiz, der unbedingt zwei Nieren benötigt, und das so schnell wie möglich.«
    »Soll alles so ablaufen. Aber auf zwei oder drei Stunden kommt es wohl nicht an?«
    »Nein.«
    »Gut, dann gehe ich jetzt.«
    »Wohin?«
    Igor Sartow hob die Hände, die noch immer aus grünen Pranken bestanden. »Ich bleibe in der Nähe, denn deine Feinde sind auch die meinen.«
    Banacek grinste. »Das beruhigt mich irgendwie...«
    ***
    Es gab weder Blaulicht noch Sirene, die unser Kommen ankündigten. Wir näherten uns auf ›Samtreifen‹ dem Ziel, das zwar in einer bewohnten Gegend lag, die aber trotzdem recht einsam wirkte, zumindest in dieser kalten Jahreszeit und in der Dunkelheit des Abends.
    So schlichen wir uns heran und fuhren zunächst mal vorbei. Auch das in einem normalen Tempo, denn niemand sollte aufmerksam werden.
    Es stand zwar nicht fest, dass unsere Aktivitäten aufgefallen waren, aber die Vorsicht war in einem Fall wie diesem immer besser, und daran hielten wir uns.
    Es war sogar leicht, einen Parkplatz zu finden. Schweigend stiegen wir aus. Der Weg zurück war nicht besonders weit, aber wie sollten wir ungesehen auf das Grundstück gelangen. Was wir hier vorhatten, war kein Erstversuch. Oft genug waren wir über Zäune und Mauern geklettert, um uns anzuschleichen und dann zuschlagen zu können.
    Wir waren auf Kameras eingestellt und kannten auch die Orte, wo diese üblicherweise befestigt waren, um die Gegend zu überwachen.
    Alles lief gut ab. Vor dem Grundstück bewegte sich nichts. Wir gingen den Rest der Strecke auf der anderen Straßenseite. Wir sahen ein offenes Tor und nahmen einfach an, dass dieser Eingangsbereich von versteckt angebrachten Kameras bewacht wurde.
    »Ich wäre dafür«, sagte Suko, »dass wir einfach hineingehen. Dann sind sie gezwungen, etwas zu unternehmen. Außerdem ist das offene Tor so etwas wie eine Einladung.«
    Im Prinzip hatte er Recht. Dieser Boris Banacek schien sich sehr sicher zu fühlen, und eine Konfrontation mit ihm würden wir so oder so haben.
    »Dann los!«, stimmte ich zu.
    Wir gingen über die Straße auf das Tor zu. Wenig später hatten wir das Grundstück betreten, das nicht besonders groß war. So mussten wir nicht weit gehen, um die Klinik zu erreichen.
    Zwar brannten im Park keine Laternen, aber das Haus besaß
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