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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger
Autoren: Jason Dark
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Fenster, und dahinter schimmerte Licht. Nicht bei allen, nur bei zweien im Erdgeschoss, die sich nicht weit von der Tür entfernt befanden.
    Das sah alles gar nicht mal so schlecht aus. Wir waren trotzdem auf der Hut, denn mit Überraschungen mussten wir immer rechnen. Es konnte Aufpasser geben, die nach uns Ausschau hielten, und so nutzten wir auch die Deckung der wenigen Bäume aus.
    Als wir uns dem Haus ziemlich weit genähert hatten, bemerkten wir auch die Umrisse der beiden abgestellten Wagen. Ich wusste es natürlich nicht, aber ich hätte darauf wetten können, dass mit einem der Fahrzeuge unser Freund Sartow hergekommen war.
    Geschossen wurde auf uns nicht. Wir hätten auch ein schlechtes Ziel abgegeben. Es sei denn, jemand lauerte mit einer Waffe auf uns, die mit einem Nachtsichtgerät ausgestattet war.
    Der Eingang erwartete uns, aber die Tür war natürlich verschlossen. Es würde nicht leicht werden, das Haus zu betreten, denn es blieb uns nichts anderes übrig, als sie aufzubrechen.
    Ich schaute an der Fassade hoch. Die Dachkante sprang etwas über. Sie hätte sogar noch als Regenschutz dienen können. Unter der Kante waren Lampen angebracht worden, doch keine gab Licht ab.
    Das Haus sah unbewohnt aus und machte von außen her einen völlig normalen Eindruck. Nur glaubte ich daran nicht so recht. Mein Gefühl sagte mir, dass wir uns richtig verhielten, wenn wir unsere Anwesenheit weiterhin zu verheimlichen versuchten.
    Ich deutete auf den Eingang.
    Suko nickte. Er hatte es zum Ziel näher als ich, deshalb ging er auch vor.
    Was dann geschah, lief alles blitzschnell ab. Bisher war alles so ruhig und friedlich gewesen. Nun überschlugen sich die Ereignisse.
    Es begann mit dem Öffnen der Tür – aber nicht durch Suko, sondern von Innen!
    Plötzlich wurde sie heftig aufgestoßen, und sofort danach verließ ein Mann das Haus. Er trat mit einem großen Schritt über die Schwelle und – das sah ich trotz der Dunkelheit – hielt tatsächlich eine Maschinenpistole in der Hand!
    Der Mann ging weiter.
    Suko hatte blitzschnell reagiert. Beim Öffnen der Tür war er in den toten Winkel getaucht. So leise, dass er nicht gehört wurde.
    Der Mann mit der MPi sah nicht ihn, sondern mich. Für ihn war ich ein Fremder, und trotzdem riss er seine Waffe hoch und legte sie auf mich an. Wenn er abdrücken würde, hätte ich keine Chance zum Ausweichen und...
    Suko schlug zu.
    Es war einer seiner gekonnten Hammerschläge, die den Mann im Nacken erwischten. Der Kerl kam nicht mehr dazu, den Stecher durchzuziehen. Wie tot brach er zusammen und wurde von Suko aufgefangen, bevor er den Boden berühren konnte.
    »Danke«, sagte ich.
    »Kein Problem.«
    Suko zerrte den Mann auf die Haustür zu, die nicht wieder ins Schloss gefallen war. Trotzdem ging mein Freund auf Nummer Sicher und legte den Mann schräg zwischen Tür und Angel, damit die Haustür nicht zuschlagen konnte.
    Mit dem Kopf lag der Typ draußen. Ich nahm die Maschinenpistole an mich und warf sie ins Gebüsch. Suko durchsuchte den Kerl, ohne eine weitere Waffe zu finden.
    Der Eintritt in die Klinik war gesichert. Nun mussten weitere Schritte folgen, aber wir kannten uns auf dem fremden Terrain nicht aus und wussten auch nicht, was uns erwartete.
    Suko schlug leicht gegen die Wangen des Mannes. Er hatte seinen Schlag so dosiert, dass der Typ zwar kampfunfähig, aber nicht bewusstlos geworden war.
    Ein leises Stöhnen erreichte unsere Ohren. Die Lippen zuckten, die Augendeckel flatterten.
    »Komm schon zu dir!«, forderte mein Partner.
    Der Mann musste den Befehl gehört haben. Er stöhnte erneut, dann öffnete er die Augen.
    »He, da bist du ja wieder«, sagte Suko. »Und jetzt möchte ich gern von dir etwas hören.«
    Wieder ein Stöhnen, ein geflüsterter Fluch, dem ein zweiter folgen sollte. Doch der kam nie über die Lippen des Mannes, denn Suko hatte ein weiteres Argument ins Spiel gebracht.
    Die Mündung der Beretta berührte die Stirn des Aufpassers, und den Druck kannte er wohl.
    »Alles klar?«, vergewisserte sich mein Partner.
    Ein geröcheltes »Ja« war zu hören.
    »Und jetzt möchten wir gern wissen, was hier abläuft, mein Freund. Alles, nur keine Lügen. Verstanden?«
    »Klar...«
    »Wunderbar.« Suko sprach weiter, während ich die Umgebung im Auge behielt und auch hin und wieder in das dunkle Haus hineinschaute, um sofort reagieren zu können, sobald ich dort eine Bewegung sah.
    Da war nichts, und so konnte Suko in Ruhe fragen. Das Argument mit der
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