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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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besseres Leben gehofft hatten? Wie viele waren in die Hände von Garibaldis Häschern gefallen und an den Meistbietenden verkauft worden?
    Skip konnte es sich nicht vorstellen, wie es war, in einem Bordell oder in einem Keller gefangen gehalten zu werden und gezwungen zu sein, seinen Körper wie eine Ware anzubieten, um nicht zu sterben. Wie sollte die Seele dieser geschundenen Wesen sich jemals wieder erholen, selbst wenn sie diese Tortur überlebten?
    Vielleicht ist dieser Mistkerl tot, bevor er diesen Ort wieder verlässt . Könnte es ihm gelingen, Garibaldi zu beseitigen, ohne dass Maureen, die Schotts oder irgendjemand sonst getötet würde?
    Skip verdrängte den Gedanken und schaute sich noch einmal um. Er sah niemanden auf den Feldern herumschleichen und auch kein Flugzeug, das sich näherte.
    Er gab Mi Chan Li auf dem Fahrersitz ein Zeichen, sich rechts neben den BMW zu stellen, in dem Maureen hergekommen war.
    Mit einem Blick in die Werkstatt überzeugte Skip sich davon, dass Maureen, der junge Statistiker und Garibaldi sich über den Monitor beugten. Maureen würde vermutlich von einer heißen Dusche und viel Seife träumen, nachdem dieser Kerl ihr so nahe gerückt war.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Skip Li. Dann warf er einen nervösen Blick auf die beiden Sicherheitsleute, die das Gebäude durchsucht hatten. Mit verschränkten Armen standen die muskulösen Männer neben der Tür, während sie ebenso wie Skip alles im Auge behielten.
    »Gut«, sagte Li, als sie ausstieg. Für die Operation an diesem Morgen hatte sie einen sportlichen schwarzen Stretchanzug gewählt, der die Rundungen ihres Körpers betonte. Skip bemühte sich nach Kräften, nicht darauf zu achten.
    »Wir halten uns an unseren Teil der Abmachung.« Li öffnete die Seitentür.
    Skip schaute in den Wagen und sah Mark Schott neben einer Frau und zwei Jungen gefesselt auf dem Boden sitzen. Über ihre Köpfe waren Kapuzen gestülpt. Ihre Kleidung war verschmutzt, und der unverkennbare Geruch von Urin kam ihm entgegen.
    »Das war nicht meine Idee«, beteuerte Li. »Ich habe in diesem Fall nicht das Sagen.«
    Skip nickte und warf wieder einen Blick zur Werkstatt hinüber. »Ja, ich weiß. Sie brauchen wirklich einen besseren Job.«
    Li lächelte verhalten. »Bald, Murphy, bald.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Skip leise. »Sobald Sie den letzten Scheck eingelöst haben?«
    »Sie sind ein cleverer Junge.« Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. »Vielleicht kann ich noch etwas von Ihnen lernen.«
    Skip wies mit dem Kinn auf die Werkstatt. »Sie sollten den Job aufgeben, ehe ich ihm das Handwerk lege.«
    »Ist das eine Warnung?«
    »Verstehen Sie es, wie Sie wollen. Ich würde gerne glauben, dass Sie zu gut sind, um für einen solchen Mistkerl zu arbeiten. Leider wurden meine Hoffnungen diesbezüglich schon häufiger enttäuscht, daran habe ich mich gewöhnt.«
    Li senkte den Blick. Während sie über Skips Worte nachdachte, ging sie auf einen der Wachmänner zu und fragte: »Alles in Ordnung?«
    »Ja, Ma’am. Alles ruhig. Es läuft alles wie vereinbart.«
    Li nickte. Sie kehrte zu Skip zurück und blickte auf den fernen Firmenkomplex. »Was meinen Sie? Heckt Kasperski etwas aus?«
    »Er hat sich verbarrikadiert wie in einer Festung.« Skip rieb sich den Nacken. »Das ist nicht seine Art.«
    »Glauben Sie, wir werden beobachtet?«
    »Ich hoffe jedenfalls, dass hier alles nach einer ganz normalen Motorradwerkstatt aussieht. Damit der Schein gewahrt bleibt, wäre es besser, wenn Ihre beiden Typen sich wie Kunden und nicht wie Wachposten verhalten würden.«
    Li neigte den Kopf zur Seite, ehe sie den beiden Männern schließlich ein Zeichen gab und rief: »Lauft ein wenig hin und her, und schaut euch die Motorräder an! Haltet aber Augen und Ohren offen, okay?«
    Sie nickten und schlenderten vor dem Haus umher.
    Skip drehte sich wieder zu dem Van um. »Mark? Hier ist Skip Murphy. Können Sie mich hören?«
    Der Kopf mit der Kapuze nickte, und Schott stieß erstickte Laute aus. »Sie haben ihn auch geknebelt, hm?«
    »Wir wollten nicht, dass er in einem ungünstigen Augenblick schreit.« Li runzelte die Stirn.
    »Es musste doch keiner von ihnen für Garibaldis miese Geschäfte herhalten, oder?«
    Lis langes Haar glänzte im Licht, als sie den Kopf schüttelte. »Meines Wissens nicht.«
    Skip atmete auf. Er warf einen Blick in die Werkstatt und sah Maureen, die sich über die Werkbank beugte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Van
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