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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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nickte. Darauf setzte auch sie ihre Hoffnungen. »Und sie haben keinen Zugang zu den Daten, die sie brauchen, selbst wenn sie die Statistiken verstehen.«
    »Ja.« Skip grinste. »Das ist der Iran. Ein abgeschottetes, isoliertes Land.«
    Der Mercedes fuhr auf den Parkplatz. Skip zeigte dem Fahrer, wo er parken sollte.
    Zwei Männer mit kurz geschorenen Haaren in schwarzen T-Shirts und Cargohosen stiegen aus und schauten sich misstrauisch nach allen Seiten um. Dann öffnete ein blonder junger Mann um die dreißig in einer Sportjacke die hintere Tür. Er sah aus wie eine verängstigte Eule.
    Maureen ging auf ihn zu. »Ich bin Dr. Cole.«
    »Björn Fryung.«
    Die beiden Männer forderten ihn auf zu warten, ehe sie wie Löwen auf der Jagd nach Beute die Werkstatt betraten. Maureen sah durch die Tür, dass sie alles durchsuchten, jede Kiste öffneten und auch das Büro kontrollierten. Als sie schließlich wieder hinaustraten, nickten sie, worauf Fryung einen HP-Computer vom Lederrücksitz nahm.
    Der junge Mann folgte Maureen zu der Werkbank in der Werkstatt, die Skip freigeräumt hatte. Er stellte den Computer auf die Werkbank, verband ihn mit der Steckdose und startete ihn. »Das gefällt mir nicht«, sagte er und warf Maureen einen nervösen Blick zu.
    »Mir auch nicht«, gab sie zu, während der Computer hochfuhr. »Ich hoffe, Ihr Computer hat genügend Speicherkapazität.«
    Fryung runzelte die Stirn. »Mir wurde gesagt, ich soll nur die Statistiken überprüfen.«
    Maureen musterte ihn skeptisch. »Sind Sie Sozialwissenschaftler?«
    »Wirtschaftswissenschaftler.«
    Maureen seufzte. »Dann kann ich nur hoffen, dass diese Statistiken nicht Ihren Horizont übersteigen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Das habe ich befürchtet.« Sie reichte ihm den ersten USB-Stick und schaute zu, als er das Programm startete.
    Maureen beugte sich vor und öffnete mit der Maus die erste Datei. Dann erklärte sie ihm geduldig die statistischen Funktionen.
    Während Fryung sich auf einem Block Notizen machte, warf Maureen einen Blick durch die Tür nach draußen. In diesem Augenblick fuhr ein weißer Mercedes-Van auf den Parkplatz. Eine große, schwarz gekleidete Frau, deren langes Haar in der Sonne schimmerte, stieg aus und ging auf Skip zu. Sie sprachen miteinander, während ein grauhaariger Mann Ende fünfzig vom Beifahrersitz stieg.
    Als die Frau die Seitentür des Vans öffnete, humpelte der Mann über den Parkplatz und nickte den Sicherheitsleuten zu, die auf beiden Seiten der Tür standen.
    Garibaldi. Maureen zuckte zusammen, als er sich näherte und sie mit Raubtieraugen fixierte. Sie schaute in sein faltiges, fast graues Gesicht. Dieser Mann hatte etwas Einschüchterndes an sich. Ein verhaltenes Lächeln umspielte die dünnen Lippen, während sein Blick über ihren Körper wanderte, als handelte es sich um ein Stück Fleisch. »Dr. Cole. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    Maureen ignorierte die ausgestreckte Hand. »Ersparen wir uns die Förmlichkeiten und konzentrieren uns gleich auf das French-Modell. Fryung hat die ersten Dateien bereits geöffnet.«
    »Ich wäre nicht sehr glücklich, wenn es nicht das richtige Modell ist«, sagte er mit eiskaltem Blick und wandte sich dem jungen Mann zu. »Fryung? Sieht das Programm echt aus?«, fragte er ihn auf Deutsch.
    »Herr Garibaldi.« Der junge Mann hob die Hände. »Ich weiß es nicht. Es unterscheidet sich erheblich von den Statistiken, mit denen ich es bisher zu tun hatte. Soweit ich es beurteilen kann, ja. Wirtschaftswissenschaftler benutzen viele dieser mathematischen Formeln, aber auf eine andere Weise. Ich sollte das meinem Professor zeigen.«
    »Es macht mich nicht sehr glücklich, was ich da höre, Dr. Cole«, zischte Garibaldi.
    Maureen bekam eine Gänsehaut und verschränkte die Arme. »Damit wir uns richtig verstehen. Ich bringe Ihnen eines der am weitesten entwickelten statistischen Modelle der Welt, und Sie bitten einen Studenten , es zu überprüfen?«
    »Sie sind Wissenschaftlerin und müssten in der Lage sein, selbst einem Studenten alles rasch zu erklären. Falls Ihre Fähigkeiten diesbezüglich nicht ausreichen ...« Er grinste hämisch. »... wird die natürliche Selektion ihren Lauf nehmen.«
    Garibaldi zog eine kleine Beretta aus der Tasche, ohne sie jedoch auf sie zu richten. »Beginnen Sie mit der Arbeit, Dr. Cole.«
    Entsetzliche Angst kroch in Maureen hoch und ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Zögernd beugte sie sich neben dem erblassten Fryung
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